Black Dagger 03 - Ewige Liebe
gut vorstellen, wie Ihre Männer sich gegen Sie zur Wehr gesetzt haben. Sie müssen spektakulär gewesen sein, um zu gewinnen.«
»Wenn ich das Gemetzel angerichtet hätte, wie könnten dann meine Kleider so sauber sein?«
»Sie haben sich natürlich umgezogen, bevor Sie herkamen. Sie sind ja nicht dumm.« Mr X baute sich im Türrahmen auf. »Also, die Lage ist folgende. Sie, Mr O, gehen mir unglaublich auf den Sack. Und die Frage, die ich mir stellen muss, lautet: Sind Sie all den Ärger überhaupt wert? Das
waren Elitekämpfer, die Sie da getötet haben. Erfahrene Lesser. Haben Sie eine Ahnung, wie lange –«
»Ich habe sie nicht getötet.«
Mr X machte zwei rasche Schritte vorwärts und verpasste Mr O einen Schlag gegen das Kinn. Der andere Mann ging zu Boden.
Dann setzte Mr X ihm den Stiefel seitlich aufs Gesicht und trat zu. »Schluss damit jetzt, okay? Was ich gerade fragen wollte, war, ob Sie auch nur einen blassen Schimmer haben, wie lange es dauert, einen Elitekämpfer zu schaffen? Jahrzehnte, Jahrhunderte. Sie haben es geschafft, drei davon in einer einzigen Nacht auszulöschen. Womit wir insgesamt schon bei vier wären, wenn man Mr M mitzählt, dem Sie ohne meine Erlaubnis die Kehle aufgeschlitzt haben. Und dann sind da noch die Betas, die Sie ebenfalls heute Nacht erschlagen haben.«
Mr O kochte vor Wut, seine Augen funkelten unter der Sohle des Schuhs hervor. Mr X stützte sein Gewicht auf seinen Fuß, bis die Augen weit aufgerissen und nicht mehr zusammengekniffen waren.
»Also noch mal. Ich muss mich fragen, ob Sie das wert sind. Sie sind erst seit drei Jahren in der Gesellschaft. Sie sind stark, Sie sind effektiv, aber Sie erweisen sich als schwer zu kontrollieren. Ich habe Sie mit den Elitejägern in eine Einheit gesteckt, weil ich annahm, Sie würden von deren hohem Leistungsniveau lernen und sich etwas mäßigen. Stattdessen haben Sie sie getötet.«
Mr X spürte, wie ihm die Galle hochkam, und ermahnte sich, dass Wut einem Anführer nicht anstand. Ruhige, ausgeglichene Autorität funktionierte am besten. Also holte er tief Luft, bevor er wieder sprach.
»Sie haben heute Nacht einige unserer besten Aktivposten ausgeschaltet. Und das wird jetzt aufhören, Mr O.«
Mr X hob den Stiefel hoch. Sofort sprang der andere Lesser
vom Boden auf. Gerade wollte Mr O den Mund aufmachen, als ein seltsames, disharmonisches Summen erklang. Er blickte in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
Mr X lächelte. »Und jetzt ab ins Schlafzimmer, wenn ich bitten darf.«
Mr O kauerte sich in Angriffshaltung. »Was ist das?«
»Es wird Zeit für ein bisschen Verhaltensmodifikation. Und auch ein bisschen Strafe. Also los.«
Inzwischen war das Geräusch so laut, dass es eher einer Luftvibration glich.
Mr O rief: »Ich habe die Wahrheit gesagt!«
»Ins Schlafzimmer. Die Zeit des Redens ist vorbei.« Mr X blickte über die Schulter. »Von mir aus geht es auch anders. «
Er lähmte die stützenden Muskeln im Körper des anderen Lesser und verfrachtete ihn unsanft in den anderen Raum. Dann schubste er ihn aufs Bett.
Die Eingangstür schlug mit einem Krachen auf.
Mr O traten fast die Augen aus dem Kopf, als er Omega erkannte. »O … Gott … nein …«
Mr X ordnete die Kleider seines Untergebenen, strich die Jacke und das Hemd glatt. Zur Sicherheit glättete er auch noch das dunkelbraune Haar und küsste Mr O auf die Stirn, als wäre er ein Kind, das er zu Bett bringen wollte.
»Wenn Sie mich dann entschuldigen wollen«, murmelte Mr X. »Ich lasse Sie beide jetzt allein.«
Mr X verließ die Hütte durch die Hintertür. Er stieg gerade in sein Auto, als die Schreie begannen.
8
»Sieh mal, Bella, ich glaube, wir werden abgeholt.« Mary ließ den Vorhang sinken. »Entweder das, oder der Diktator einer Bananenrepublik hat sich ausgerechnet in Caldwell niedergelassen.«
Eilig ging John zum Fenster. Wow, zeigte er. Seht euch den Mercedes an. Die getönten Scheiben sehen kugelsicher aus.
Die drei verließen Bellas Haus und schritten auf die Limousine zu. Ein kleiner alter Mann in einer schwarzen Livree stieg auf der Fahrerseite aus und kam um den Wagen herum, um sie zu begrüßen. Unpassenderweise war er ein fröhliches Kerlchen und grinste dabei wie ein Honigkuchenpferd. Mit den vielen Falten, den langen Ohrläppchen und den Hängebäckchen wirkte er, als wollte er beinahe zerfließen; aber seine strahlende Heiterkeit deutete darauf hin, dass so ein Auflösungsprozess kein unangenehmer Zustand war.
»Ich
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