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Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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machst du beruflich?«, fragte er.
    »Ähm … ich bin Anwaltsgehilfin.«
    »Wo?«
    »In einer Kanzlei hier in der Stadt.«
    »Aber davor hast du etwas anderes gemacht, oder?«
    Sie überlegte, wie viel Bella ihm wohl erzählt hatte. Hoffentlich hatte sie nichts von der Krankheit erzählt. Vielleicht war er deshalb nicht einfach wieder gegangen.
    »Mary?«
    »Früher habe ich mit Kindern gearbeitet.«
    »Als Lehrerin?«

    »Als Therapeutin.«
    »Geistig oder körperlich?«
    »Beides. Ich war spezialisiert auf autistische Kinder.«
    »Wie kamst du darauf?«
    »Müssen wir das machen?«
    »Was machen?«
    »Diese Pseudo-Kennenlernspielchen.«
    Er runzelte die Stirn und lehnte sich zurück, als die Kellnerin einen Riesenteller Nachos vor ihm abstellte.
    Die Frau beugte sich zu seinem Ohr hinab. »Psst, nicht weitersagen. Ich hab die Nachos von einer anderen Bestellung geklaut. Die können warten, aber du siehst so hungrig aus.«
    Hal nickte und lächelte, wirkte aber desinteressiert.
    Höflich war er, das musste man ihm lassen, dachte Mary. Jetzt wo er ihr gegenübersaß, schien er keine andere Frau zu beachten.
    Er botihr den Teller an. Als sie den Kopf schüttelte, steckte er sich ein paar Chips in den Mund. »Es überrascht mich nicht, dass Smalltalk dir auf die Nerven geht«, sagte er.
    »Warum denn das?«
    »Du hast zu viel durchgemacht.«
    Sie sah ihn fragend an. »Was genau hat Bella dir über mich erzählt?«
    »Nicht viel.«
    »Und woher willst du dann wissen, dass ich etwas durchgemacht habe?«
    »Das steht in deinen Augen geschrieben.«
    Hört, hört. Klug war er auch noch. Der perfekte Mann.
    »Aber ich muss dir leider sagen«, fuhr er fort, während er sich zügig und gründlich über die Nachos hermachte. »Es ist mir egal, ob dir das auf die Nerven geht. Ich möchte wissen, warum du dich für diese Arbeit interessiert hast, und du wirst es mir erzählen.«

    »Du bist arrogant.«
    »Na so was.« Er lächelte spöttisch. »Und du weichst meiner Frage aus. Was hat dich darauf gebracht?«
    Die Antwort war der Kampf ihrer Mutter gegen den Muskelschwund. Dadurch, dass sie das Leiden ihrer Mutter mit ansehen musste, hatte sie zu ihrer Berufung gefunden – anderen Menschen dabei zu helfen, ihre Einschränkungen zu meistern. Vielleicht war es auch ein Weg gewesen, mit den Schuldgefühlen umzugehen, dass sie gesund war und ihre Mutter ein so schweres Los hatte.
    Und dann hatte das Schicksal auch bei Mary gnadenlos zugeschlagen.
    Komisch, ihr erster Gedanke, als sie von ihrer Diagnose erfuhr, war: Das ist nicht fair. Sie hatte die Krankheit ihrer Mutter hautnah miterlebt und mitgelitten. Warum bestand das Universum darauf, dass sie den beobachteten Schmerz auch höchstpersönlich erlebte? In diesem Augenblick war ihr klar geworden, dass es keine Quotenregelung für menschliches Elend gab; keine kalkulierbare Schwelle, die – einmal überschritten – aus dem Jammertal herausführte.
    »Ich wollte noch nie etwas anderes machen«, erklärte sie ausweichend.
    »Warum hast du dann damit aufgehört?«
    »Mein Leben hat sich verändert.«
    Gott sei Dank ging er darauf nicht näher ein. »Hat es dir Spaß gemacht, mit behinderten Kindern zu arbeiten?«
    »Sie sind nicht … nicht behindert.«
    »Tut mir leid«, sagte er und meinte es ganz offensichtlich auch so.
    Die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme lockte sie wirkungsvoller aus der Reserve, als jedes Kompliment oder Lächeln es vermocht hätte.
    »Sie sind einfach nur anders. Sie erleben die Welt anders als wir. Normal heißt einfach nur Durchschnitt, aber das ist
nicht die einzig mögliche Art zu leben oder zu sein –« Sie hielt inne; er hatte die Augen geschlossen. »Langweile ich dich?«
    Langsam hoben sich seine Lider. »Nein. Im Gegenteil. Ich liebe es, dich sprechen zu hören.«
    Mary musste schlucken. Seine Augen waren fast neonfarben, sie leuchteten blau.
    Das mussten Kontaktlinsen sein, dachte sie. Kein Mensch hatte solche Augen.
    »Andersartigkeit stört dich wohl nicht?«, murmelte er.
    »Nein.«
    »Das ist gut.«
    Sie musste feststellen, dass sie ihn anlächelte. Warum auch immer.
    »Ich hatte recht«, flüsterte er.
    »Womit?«
    »Damit, dass du bezaubernd aussiehst, wenn du lächelst. «
    Mary sah zur Seite.
    »Bitte nicht den Charmeur spielen. Dann schon lieber Smalltalk.«
    »Ich bin ehrlich, nicht charmant. Frag meine Brüder, ich trete normalerweise in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. «
    Es gab noch mehr von der Sorte? Jungejunge, die

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