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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Gefühl, die Augen müssten ihm aus dem Kopf fallen. Wenn er doch nur sprechen könnte, nur um dem Mann zu erklären, wie großartig er den Wagen fand.
    »Sieht wirklich klasse aus, was? Hab ihn selbst wieder hergerichtet. Über den Winter werde ich ihn stilllegen, aber wir könnten später damit ins Trainingszentrum fahren, was hältst du davon? Es wird bestimmt ein bisschen kühl, aber wir können uns ja dick einpacken.«
    John strahlte. Und er grinste weiter, als der schwere Arm des Mannes sich um seine schmalen Schultern legte.

    »Dann wollen wir dich mal füttern, mein Junge.«
    Tohrment nahm den Koffer auf, und sie gingen ins Haus. Der Geruch von mexikanischem Essen lag würzig in der Luft.
    Johns Nase war entzückt, aber sein Magen schlug Purzelbäume. Mist, wie sollte er denn so etwas herunterkriegen? Und was, wenn Tohrments Frau böse wurde …?
    Dann trat ihnen eine atemberaubende Rothaarige entgegen. Sie war mindestens eins achtzig groß, hatte eine Haut wie weißes Porzellan und trug ein weites, gelbes Kleid. Ihr Haar war einfach fantastisch – es fiel ihr in großzügigen, leuchtenden Wellen über den ganzen Rücken.
    John legte sich den Arm vor den Leib, um den fehlenden Knopf zu verdecken.
    »Wie geht es meinem Hellren?«, fragte die Frau und bot Tohrment den Mund für einen Kuss dar.
    »Mir geht es gut, Lielan. Wellsie, das ist John Matthew. John, das ist meine Shellan.«
    »Herzlich willkommen, John.« Sie hielt ihm die Hand hin. »Ich bin so glücklich, dass du bei uns bleiben willst.«
    John schüttelte ihre Hand und legte dann den Arm rasch wieder vor den Bauch.
    »Kommt, Jungs. Das Essen ist fertig.«
    Die Küche war ein Traum aus Kirschholz, Granit und glänzenden Geräten. Ein runder Glastisch auf einem Metallgestell in einer Nische war für drei Personen gedeckt. Alles sah brandneu aus.
    »Setzt euch«, sagte Wellsie. »Ich hole das Essen.«
    Er betrachtete das Spülbecken. Es war aus weißem Porzellan, und ein eleganter Messingwasserhahn erhob sich in der Mitte.
    »Möchtest du dir die Hände waschen?«, fragte sie. »Mach nur.«

    In einer kleinen Schale lag ein Stück Seife, und John achtete darauf, sich gründlich abzuschrubben. Als er und Tohrment sich hingesetzt hatten, brachte Wellsie Platten und Schüsseln, auf denen sich das Essen häufte. Enchiladas. Quesadillas. Und sie holte noch mehr.
    »Siehst du, das hatte ich gemeint«, begann Tohrment, während er sich großzügig den Teller voll schaufelte. »Wellsie, das sieht fantastisch aus.«
    John beäugte das Angebot; auf dem Tisch stand nichts, was sein Magen vertrug. Vielleicht sollte er ihnen erzählen, er habe schon gegessen …
    Da stellte Wellsie eine Schüssel vor ihm ab. Darin war Reis mit einer Art blasser Soße. Es duftete nur schwach, aber appetitlich.
    »Das wird deinen Magen etwas besänftigen, da ist Ingwer drin«, erklärte sie. »Und die Soße enthält viel Fett, damit du ein bisschen zunimmst. Als Nachtisch habe ich Bananenpudding für dich gemacht, der ist Magen schonend und hat viele Kalorien.«
    Ungläubig starrte John das Essen an. Sie wusste es. Sie wusste genau, was er nicht essen konnte. Und was er vertrug.
    Die Schüssel verschwamm vor seinen Augen. Rasch blinzelte er ein paar Mal.
    Krampfhaft presste er die Lippen zusammen und ballte die Hände im Schoß, bis die Knöchel knackten. Er würde nicht losheulen wie ein Baby. Auf keinen Fall würde er sich so blamieren.
    Wellsies Stimme war ruhig, als sie sagte: »Tohr, könntest du uns mal eine Minute allein lassen?«
    Ein Stuhl wurde zurückgeschoben, dann spürte John kurz eine feste Hand auf der Schulter. Schwere Schritte entfernten sich.
    »Du kannst jetzt loslassen. Er ist weg.«

    John schloss die Augen und sackte in sich zusammen, Tränen rannen ihm über die Wangen.
    Leise zog Wellsie einen Stuhl zu ihm heran und begann, ihm langsam und sachte über den Rücken zu streicheln.
    Er war so froh, dass Tohrment ihn gerade noch rechtzeitig gefunden hatte. Dass er in diesem hübschen, sauberen Haus würde leben dürfen. Dass Wellsie ihm etwas Besonderes zubereitet hatte, etwas, das sein Magen vertrug.
    Dass sie beide ihm seinen Stolz gelassen hatten.
    Dann wurde John zur Seite gezogen, in den Arm genommen und sacht hin und her gewiegt.
    Wie ein Verdurstender saugte er diese Freundlichkeit in sich auf.
    Etwas später hob er den Kopf und Wellsie drückte ihm eine Serviette in die Hand. Damit wischte er sich die Augen ab, drückte die Schultern durch und sah

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