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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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keine so gute Idee, dachte John. Eine Entscheidung aus Furcht zu treffen, die ihn nur noch tiefer in den nächsten Ärger verstrickte. Er wusste noch nicht einmal, wo es hingehen sollte. Und Jungs wie er landeten schnell mal im Fluss, wenn sie in so ein Auto einstiegen. Mit so einem Mann.
    Als könne er Johns Unentschlossenheit spüren, lehnte sich Tohrment rückwärts gegen den Rover und verschränkte die Beine an den Knöcheln.
    »Ich möchte nicht, dass du dich gedrängt fühlst, mein Junge. Aber ich kann dir sagen, dass meine Shellan ein gutes Essen für uns gekocht hat, und ich bin hungrig. Vielleicht kommst du einfach mit, isst mit uns und siehst dir das Haus mal an? Checkst die Lage. Deine Sachen könnten wir solange ja noch hier lassen. Wie klingt das?«
    Die Stimme war ruhig, gleichmäßig. Unbedrohlich. Aber wer wusste schon, ob der Kerl nicht brutal wurde, sobald er erst mal im Auto saß?

    Ein Handy klingelte. Tohrment griff in seine Lederjacke und klappte es auf.
    »Ja. Nein, ich bin gerade bei ihm.« Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. »Wir denken darüber nach. Ja, das sage ich ihm. M-hm. Okay. Gut, mach ich. Ja, das auch. Wellsie, ich … ich weiß. Tut mir leid, ich wollte es nicht liegen lassen – ich tu’s nie wieder. Versprochen. Nein … ja, ehrlich … M-hm. Tut mir leid, Lielan.«
    Das ist seine Frau, dachte John. Und sie geigte ihm gerade ordentlich die Meinung. Und der Mann ließ es brav über sich ergehen.
    »Okay. Ich liebe dich. Ciao.« Tohrment klappte das Handy zu und steckte es wieder in die Tasche. Er wandte sich wieder John zu. Eindeutig achtete er seine Frau so hoch, dass er weder die Augen verdrehte noch eine Macho-Bemerkung über nervige Weiber machte. »Wellsie lässt ausrichten, dass sie sich sehr darauf freut, dich kennen zu lernen. Sie hofft, du bleibst bei uns.«
    Na … dann gut.
    Seine innere Stimme sagte ihm, dass Tohrments Gesellschaft Sicherheit versprach, egal wie er aussah. Also schleifte John sein Gepäck zum Auto.
    »Ist das alles?«
    John errötete und nickte.
    »Es gibt keinen Grund, dich dafür zu schämen, mein Junge«, sagte Tohrment sanft. »Nicht, solange du bei uns bist.«
    Der Mann hob den Koffer auf, als wöge er überhaupt nichts und schleuderte ihn lässig auf den Rücksitz.
    Als Tohrment zur Fahrertür ging, fiel John ein, dass er sein Fahrrad vergessen hatte. Er klopfte auf die Motorhaube des Rovers, um die Aufmerksamkeit des Mannes zu erregen; dann deutete er auf das Haus und hielt seinen Zeigefinger hoch.

    »Brauchst du noch was?«
    John nickte und schoss die Treppe zu seiner Wohnung hinauf. Er hatte sein Fahrrad schon in der Hand und wollte gerade die Schlüssel auf die Spüle legen, als er innehielt und sich noch einmal umsah. Jetzt wo er die Wohnung wirklich endgültig verließ, wurde ihm erst richtig bewusst, wie ungemütlich sie war. Und trotzdem war sie eine Zeitlang sein Reich gewesen, das Beste, was er sich hatte leisten können. Aus einem Impuls heraus holte er einen Stift aus der Tasche, öffnete einen der klapprigen Hängeschränke und schrieb seinen Namen und das Datum innen an die Wand.
    Dann schob er sein Fahrrad in den Flur, schloss die Tür und eilte die Treppe hinunter.

13
    »Mary? Mary, wach auf. Sie ist da.«
    Mary spürte ein Rütteln an der Schulter, und als sie die Augen öffnete, sah sie Rhage, der sich über sie beugte. Er hatte sich umgezogen und trug jetzt ein langärmeliges Oberteil und eine weite Hose, beides in Weiß.
    Sie setzt sich auf, noch immer etwas benommen. »Hab ich noch eine Minute Zeit?«
    »Aber sicher.«
    Sie ging ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht. Das kalte Wasser tropfte ihr von den Wangen, und sie sah in den Spiegel. Ihr Liebhaber würde jetzt gleich Blut trinken. Vor ihren Augen.
    Und das war noch nicht einmal das Merkwürdigste an der Sache. Sie fühlte sich unzulänglich, weil es nicht ihr Blut war, das ihn nährte.
    Doch in dieses gefährliche Fahrwasser wollte sie sich nicht begeben. Also nahm sie ein Handtuch und rubbelte sich kräftig ab. Zeit sich umzuziehen blieb nicht mehr,
also behielt sie Jeans und Pullover an. Eigentlich wollte sie auch gar nichts anderes tragen.
    Als sie wieder herauskam, nahm Rhage seine Armbanduhr ab.
    »Soll ich die für dich aufbewahren?« Sie dachte an das erste Mal, als sie auf seine Rolex aufgepasst hatte.
    Er kam zu ihr und legte die schwere Uhr in ihre Handfläche. »Küss mich.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, und er beugte sich zu ihr

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