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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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fühlt.«
    »Verdammt gute Idee. Beth wollte, dass wir heute Nacht in die Stadt fahren, aber –«
    »Dann tut das auch. Es soll doch ganz ungezwungen sein.«
    »Tja, also, meine Shellan hat sich schon darauf gefreut, mal hier herauszukommen. Sie mag es gern, wenn sie mich ganz für sich allein hat. Und ich, ähm, ich mag es auch, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Rhage musste lächeln, als Wraths Körper eine Welle von Hitze abstrahlte.
    Eine kurze Pause entstand. Dann sagte der König: »Mein Bruder, ist noch etwas?«
    »Ja. Mary wird bald sehr krank sein. Ich werde jede
Nacht mit der Bruderschaft unterwegs sein, solange ich kann. Aber wenn es hart auf hart kommt …«
    »Natürlich. Tu einfach, was du für nötig hältst.«
    »Danke, Mann.«
    Wrath schüttelte den Kopf. »Weißt du was – du zeigst gerade deinen wahren Wert. Ehrlich.«
    »Ja, ähm, aber es wäre mir lieber, du würdest das für dich behalten. Ich habe einen Ruf als egozentrisches Arschloch zu wahren.«
    »Sehr witzig. Aber im Ernst: Ich kann mir vorstellen, dass sonst nur Tohr oder Phury das alles tun würden. Vielleicht noch V.«
    Rhage runzelte die Stirn. »Das klingt, als wäre es ein Opfer, verflucht. Ich liebe sie.«
    »Das ist ja das Opfer. Du liebst sie, obwohl du weißt, dass sie bald in den Schleier eingehen wird.«
    »Sie wird nirgend wohin gehen.« Rhage biss die Zähne zusammen. »Sie wird wieder gesund. Es wird hart, aber sie wird wieder gesund.«
    »Vergib mir.« Wrath verneigte den Kopf. »Natürlich wird sie das.«
    Rhage sah zu Boden. Er wusste nicht, wie er mit der Entschuldigung umgehen sollte, da er nur daran gewöhnt war, selbst welche auszusprechen. Und außerdem fühlte er sich jedes Mal, wenn er an Marys Tod dachte, als stünde sein Brustkorb in Flammen.
    »Bis später, Herr.« Er musste hier schnellstens weg, bevor er sich lächerlich machte, indem er zu gefühlsduselig wurde.
    Als er allerdings aufblickte, stockte ihm der Atem. Der König nahm nie seine Sonnenbrille ab.
    Niemals.
    Fasziniert starrte Rhage in die leuchtend silbergrünen Augen, die ihn musterten. Da waren keine richtigen Pupillen,
nur zwei winzige schwarze Pünktchen. Und die Wärme, die in diesen blinden, strahlenden Kreisen lag, war erschütternd.
    »Ich bin stolz darauf, dich Bruder nennen zu dürfen«, sagte Wrath.
    Schwere Arme legten sich um Rhage, und er wurde an eine massive Brust gezogen. Er verspannte sich kurz, doch dann lehnte er sich an Wraths wuchtige Schultern.
    »Wrath?«
    »Ja?«
    Rhage öffnete den Mund, aber die Stimme versagte ihm.
    In die Stille hinein entgegnete Wrath: »Wir werden alle für dich da sein. Deshalb musst du um Hilfe bitten, wenn du sie brauchst. Und wenn die Zeit kommt, wird für sie die vollständige Schleier-Zeremonie vollzogen, wie es der Shellan eines Kriegers zusteht.«
    Rhage kniff die Augen zusammen. »Danke, Herr.«
     
    Später an diesem Abend stand Mary im Bad und fönte sich die Haare. Als sie fertig war, betrachtete sie sich im Spiegel und strich die dunklen Wellen glatt. Sie fühlten sich so weich an, und in diesem Licht schimmerten goldene und rote Funken darin auf.
    Sie weigerte sich, daran zu denken, dass sie bald wieder glatzköpfig sein würde. Verbot sich jedes Grübeln. Sie hätte weiß Gott noch ausreichend Zeit dazu, wenn es so weit wäre.
    »Du bist immer noch so schön wie gestern«, sagte Rhage zu ihr, als er aus der Dusche kam. Während er sich abtrocknete, trat er hinter sie und blies ihrem Spiegelbild einen Kuss zu.
    Sie lächelte. »Vielen, vielen Dank, dass du Bella und John eingeladen hast. Sie ist eine so gute Freundin geworden,
und wegen des Jungen hatte ich mir schon Sorgen gemacht.«
    »Ich möchte nicht, dass du den Kontakt zu deinen Freunden verlierst, nur weil du hier lebst. Außerdem braucht die Bruderschaft hin und wieder einen Grund, sich zivilisiert zu benehmen. Das tut uns gut.«
    »Ich finde es so nett von Tohrment und Wellsie, John bei sich aufzunehmen.«
    »Die beiden sind einfach die Besten.«
    Als Rhage das Badezimmer verließ, starrten die Augen seiner Drachen-Tätowierung sie an. Das wirkte etwas unheimlich, fand sie, aber nicht unangenehm. Es war, als würde man von einem Wachhund fixiert, der eigentlich gern gestreichelt werden wollte.
    Sie ging hinüber und setzte sich auf die Bettkante. »Hey, tut mir leid, falls ich dich heute Morgen geweckt habe. Ich wälze mich immer ziemlich im Bett umher, wenn das Fieber kommt.«
    Rhage kam aus dem begehbaren Schrank und zog

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