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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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zu lassen. Trotzdem hatte sie ihn jedes Mal angelächelt und ihn bereitwillig in sich aufgenommen, obwohl sie erschöpft sein musste und vermutlich auch ein bisschen wund.

    Und jetzt wollte er sie schon wieder, aber mit einer pochenden Begierde, die er zuvor nicht gefühlt hatte. Dieser Hunger war animalisch, als hätte er sie noch nie besessen oder wäre monatelang von ihr getrennt gewesen. Während er gegen den Drang ankämpfte, krümmten seine Finger sich, seine Hände kitzelten, die Haut straffte sich. Er stand völlig unter Strom, seine Knochen vibrierten geradezu.
    Er stand auf und ging duschen. Danach hatte er sich wieder etwas besser in der Gewalt, doch dann entdeckte er, dass Mary sich von der Decke frei gestrampelt hatte. Herrlich nackt lag sie auf dem Bauch, ihr wunderschöner Hintern eine Versuchung, der er nur mit Mühe widerstehen konnte.
    »Kann ich dir was aus der Küche mitbringen?«, fragte er heiser.
    »Schlafen«, murmelte sie und wälzte sich auf den Rücken. Die rosa Spitzen ihrer Brüste wurden hart, als die kühle Luft darüber strich.
    O mein Gott … Moment mal, irgendetwas stimmte hier nicht. Ihr Gesicht war gerötet, als hätte sie zu lange im Wind gestanden, und die Muskeln ihrer Beine zuckten unkontrolliert.
    Er ging zum Bett und legte ihr eine Hand auf die Stirn. Sie war heiß und trocken.
    »Mary, ich glaube, du hast Fieber.«
    »Geringgradig. Das ist normal.«
    Angst kroch an ihm hoch und kühlte seine Begierde nach Sex ab. »Soll ich dir ein Aspirin holen?«
    »Ich muss einfach schlafen, bis es vorbei ist.«
    »Möchtest du, dass ich bei dir bleibe?«
    Sie öffnete die Augen. Er hasste den trüben Blick darin. »Nein, das kommt öfter vor. Ehrlich, mir geht’s gut. Ich muss einfach nur schlafen.«

    Ein Weilchen blieb Rhage noch bei ihr, dann zog er eine enge schwarze Laufhose und ein T-Shirt an. Bevor er ging, betrachtete er sie noch einmal. Er konnte es schon kaum aushalten, wenn sie ein bisschen fiebrig war. Wie zum Henker sollte er damit klarkommen, wenn es ihr wirklich schlecht ging?
    Havers. Havers hatte sich noch nicht zurückgemeldet, dabei sollte der Arzt eigentlich inzwischen ausgiebig Einsicht in ihre Krankenakte genommen haben. Rhage holte sein Handy heraus und ging in den Flur.
    Das Gespräch mit dem Arzt dauerte nicht lange, weil der Mann nichts für sie tun konnte. Da Vampire keinen Krebs bekamen, hatte er sich mit der Krankheit nie näher befasst.
    Rhage wollte schon auflegen, als der Arzt zögerlich ansetzte: »Verzeih, Herr, ich möchte nicht aufdringlich sein. Aber hast du … ist dir klar, wie weitreichend die Behandlungen bisher waren?«
    »Ich weiß, dass es viele gab.«
    »Aber ist dir bewusst, wie intensiv sie waren? Wenn die Leukämie zurückgekehrt ist, dann hat sie möglicherweise nur begrenzte Möglichkeiten –«
    »Danke, dass du dir ihre Akten angesehen hast. Ich weiß das zu schätzen.« Als bräuchte er noch eine Bestätigung, wie ernst die Situation war.
    »Warte … Bitte denk dran, dass ich euch auf jede erdenkliche Weise helfen möchte. Auch wenn ich in Bezug auf die Chemotherapie nicht von Nutzen sein kann. Aber wir haben hier die Rezepturen für viele der Schmerzmittel und verschiedene andere Medikamente, die sie früher schon genommen hat. Ich kann ihr Erleichterung verschaffen und sie unterstützen, auch wenn sie ihre eigentliche Behandlung in einem menschlichen Krankenhaus erhalten wird. Du musst mir nur Bescheid geben.«

    »Das werde ich. Und … danke, Havers.«
    Nach dem Telefonat ging er zu Wraths Arbeitszimmer, doch der Raum war leer. Also ging er die Treppen hinunter. Vielleicht holten sich Wrath und Beth gerade einen Snack.
    Aus dem Nichts tauchte plötzlich eine Wand aus Leder vor ihm auf, gekrönt von einer langen schwarzen Mähne. Die Sonnenbrille, die Wrath heute trug, war silbern.
    »Suchst du mich?«, fragte der König.
    »Hi. Ja. Mary ist hier eingezogen. Auf Dauer.«
    »Das habe ich gehört. Fritz hat gesagt, sie hätte ein paar Sachen mitgebracht.«
    »Mhm. Hör mal, was hältst du davon, heute Abend eine kleine Party zu veranstalten? Ich möchte, dass Mary ihre Freundin Bella mal wieder treffen kann, und ich dachte mir, die Bruderschaft könnte ja mal versuchen, sich von ihrer besten Seite zu präsentieren. Du weißt schon, mit Anzug und allem Schnickschnack. Vielleicht möchte Wellsie auch kommen. Mary hat zwar mich, aber sie muss auch mal ein paar andere Leute sehen. Ich möchte nicht, dass sie sich isoliert

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