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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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große schwarze Tasche in der Hand. Ohne sie auch nur anzusehen, trat er hinter Phury, der nur wenige Meter weg stand. Als Phury sich umdrehte und die Tasche sah, wich er zurück.
    »Nein, Z. Ich will das nicht –«
    »Entweder du machst es, Bruder, oder ich finde einen anderen, der es tut.«
    Zsadist hielt ihm die Tasche hin.
    Lange starrte Phury die Tasche nur an. Als er sie schließlich entgegennahm, zitterten seine Hände.
    Die beiden gingen zusammen hinaus.

18
    Mary stellte die leere Porzellanplatte neben der Spüle ab und reichte Rhage ein Tablett, um die leeren Flaschen einzusammeln. Die Party war vorbei, und alle räumten zusammen auf.
    Als sie zusammen in die Eingangshalle gingen, sagte sie: »Ich bin so froh, dass Wellsie und Tohr John bei sich aufgenommen haben. Und ich hätte ihn sehr gern heute Abend gesehen. Aber jedenfalls ist er in guten Händen.«
    »Tohr hat erzählt, der arme Junge würde überhaupt nicht mehr aus dem Bett kommen, so erschöpft ist er. Er tut nichts außer schlafen und essen. Übrigens hattest du Recht, glaube ich. Phury steht auf Bella. So hab ich ihn noch nie zuvor erlebt.«
    »Aber nach allem, was du mir erzählt hast –«
    In diesem Moment ging eine Geheimtür unter der breiten Flügeltreppe auf, an der sie gerade vorbeiliefen.
    Zsadist kam heraus. Sein Gesicht war übel zugerichtet, das T-Shirt hing in Fetzen. Überall war Blut.

    »Ach du Scheiße«, murmelte Rhage.
    Der Bruder ging wortlos an ihnen vorbei, die glasigen schwarzen Augen blickten ins Leere. Das kleine, zufriedene Lächeln auf seinem Gesicht wirkte völlig unpassend; als hätte er gerade gut gegessen oder Sex gehabt, anstatt sich die Seele aus dem Leib prügeln zu lassen. Langsam ging er die Treppe hinaus wobei er ein Bein nachzog.
    »Ich sollte besser nach Phury sehen.« Rhage drückte Mary das Tablett in die Hand und gab ihr einen flüchtigen Kuss. »Das könnte ein bisschen dauern.«
    »Warum sollte Phury…O mein Gott.«
    »Nur, weil er dazu gezwungen war. Das ist der einzige Grund, Mary.«
    »Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst.«
    Doch bevor Rhage bei der Tür zum Geheimgang ankam, trat Phury bereits heraus. Er trug Sportsachen und sah genauso abgekämpft aus wie Zsadist, nur dass ihm keine Wunden anzusehen war. Nein, das stimmte nicht ganz. Seine Knöchel waren blau und angeknackst. Und seine Brust war mit Blut verschmiert.
    »Hey, Mann«, sagte Rhage.
    Phury sah sich um und schien erschrocken, sich an diesem Ort wiederzufinden.
    Rhage trat direkt vor ihn hin. »Bruder?«
    Ein völlig verstörter Blick, der erst langsam wieder fokussierte. »Hey.«
    »Willst du nach oben gehen? Soll ich mitkommen?«
    »Ja … nein. Mir geht’s gut.« Sein Blick fiel auf Mary. Dann zu Boden. »Mir, äh, mir geht es gut. Genau. Ehrlich. Die Party ist vorbei, schätze ich mal.«
    Rhage nahm die Tasche. Phurys rosa Hemd lugte heraus, es war im Reißverschluss eingeklemmt.
    »Komm, gehen wir hoch.«
    »Du solltest bei deiner Frau bleiben.«

    »Sie versteht das. Wir gehen zusammen, mein Bruder.«
    Phurys Schultern fielen herunter. »Ja, okay. Eigentlich … wäre ich jetzt lieber nicht allein.«
     
    Als Rhage schließlich zurück in sein und Marys Zimmer kam, wusste er, dass sie schon schlafen würde. Also schloss er die Tür ganz leise.
    Auf dem Nachttisch brannte eine Kerze, und in ihrem Schein konnte er sehen, dass das Bett völlig zerwühlt war. Mary hatte die Decke von sich gestrampelt und die Kissen überall verteilt. Sie lag auf dem Rücken, das zarte cremefarbene Nachthemd war völlig verdreht und über die Oberschenkel hoch gerutscht.
    Er hatte dieses Seidenteil noch nie gesehen und wusste, dass sie es trug, weil diese Nacht etwas ganz Besonderes für sie sein sollte. Ihr Anblick turnte ihn an, und obwohl das Summen in ihm brannte, kniete er sich ans Bett. Er musste in ihrer Nähe sein.
    Er wusste nicht, wie Phury das aushielt, besonders in einer Nacht wie dieser. Der Einzige, den er liebte, hatte durch seine Hand bluten wollen, hatte Schmerz und Bestrafung verlangt. Also hatte Phury getan, um was er gebeten wurde, und gleichzeitig hingenommen, dass sich der Kummer auf ihn übertrug. Z schlief jetzt zweifellos den Schlaf seliger Erschöpfung. Und Phurywürde tagelang völlig neben sich stehen.
    Er war ein so guter Mann, loyal, stark, Z treu ergeben. Aber seine Schuldgefühle wegen all der schrecklichen Dinge, die man Zsadist angetan hatte, brachten ihn um.
    Gott, wie konnte man es ertragen, jemanden zu

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