Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Vibrieren. Das Summen. Immer in Marys Nähe, besonders, wenn sie erregt war.
    Warum nur war er nicht früher darauf gekommen? Vielleicht hatte er die Wahrheit einfach nicht sehen wollen.
    Mit Mary zusammen zu sein, war anders, weil … er nicht der Einzige war, der sie lieben wollte.
    Die Bestie wollte sie auch.
    Die Bestie wollte heraus, um sie nehmen zu können.

19
    Als Bella nach Hause kam, konnte sie sich nicht entspannen. Nachdem sie eine Stunde lang im Morgenmantel in ihr Tagebuch geschrieben hatte, zog sie sich eine Jeans und ein Sweatshirt an und warf den Parka über. Draußen wirbelten Schneeflocken in wilden Strudeln durch die Luft, tanzten von kalten Windböen angetrieben.
    Sie zog den Reißverschluss hoch und wanderte in das höhere, kräftigere Gras der Wiese.
    Zsadist. Jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, sah sie ihn auf dem Rücken in seinem Badezimmer liegen.
    Ein Wrack.
    Sie blieb stehen und betrachtete den Schnee.
    Sie hatte ihm ihr Wort gegeben, ihn nicht mehr zu belästigen, doch sie wollte dieses Versprechen nicht halten. Sie wollte es unbedingt noch einmal mit ihm versuchen …
    In der Ferne bemerkte sie jemanden, der um Marys Haus herumschlich. Bella erstarrte vor Angst, doch dann sah sie das dunkle Haar. Es konnte also kein Lesser sein.

    Offenbar machte sich Vishous an der Alarmanlage zu schaffen. Sie winkte ihm zu und ging auf ihn zu.
    Auf der Party hatte sie sich mit ihm unterhalten, und sie mochte ihn sehr. Er war so klug, dass er eigentlich sozial völlig unverträglich sein müsste. Aber bei diesem Krieger bekam man die volle Packung: Er war sexy, fast allwissend und stark. Die Art von Vampir, mit dem man sofort Babys machen wollte, nur um seine DNS im Genpool zu halten.
    Sie fragte sich, warum er wohl immer diesen schwarzen Lederhandschuh trug. Und was die Tätowierungen auf seinem Gesicht bedeuteten. Vielleicht sollte sie ihn einfach mal fragen, wenn sich die Gelegenheit ergab.
    »Ich dachte, du müsstest das nicht mehr fertig machen«, rief sie ihm von der Terrasse aus zu. »Wo doch Mary jetzt –«
    Die dunkelhaarige Gestalt, die vor sie hintrat, war nicht Vishous. Und sie war nicht am Leben.
    »Jennifer?«, flüsterte der Lesser ehrfürchtig.
    Den Bruchteil einer Sekunde lang konnte Bella sich nicht bewegen. Dann drehte sie sich um und spurtete davon. Sie stolperte nicht; sie stockte nicht. Sie war schnell und sicher auf den Beinen, als sie die Wiese überquerte, obwohl sie zu Tode erschrocken war. Wenn sie es bis zu ihrem Haus schaffte, könnte sie den Lesser aussperren. Bis er das Glas durchbrochen hätte, wäre sie unten im Keller, wo niemand eindringen konnte. Sie würde Rehvenge anrufen und durch den unterirdischen Gang auf die andere Seite des Grundstücks fliehen.
    Der Lesser war ihr auf den Fersen – sie konnte seine donnernden Schritte und das Rascheln seiner Kleidung hören –, doch er holte nicht auf. Das gefrorene Gras knirschte unter ihren Füßen. Sie heftete den Blick auf die tröstenden Lichter ihres Hauses und holte noch einmal alles aus ihren Muskeln heraus.

    Der erste Stich traf sie in den Oberschenkel. Der zweite ins Kreuz, durch den Parka hindurch.
    Ihre Beine wurden langsamer, und ihre Füße verwandelten sich in riesengroße Flossen. Die Entfernung bis zu ihrem Haus wurde immer größer, dehnte sich in die Unendlichkeit, doch sie lief einfach weiter. Als sie bei ihrer Hintertür anlangte, torkelte sie. Irgendwie schaffte sie es hinein, doch sie bekam das Schloss nicht zu. Ihre Finger schienen plötzlich aus Gummi zu sein.
    Sie drehte sich um ihre eigene Achse und stürmte auf den Keller zu. Das Geräusch der zersplitternden Terrassentür war merkwürdig leise, als käme es von weit, weit her.
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter.
    Sie spürte einen starken Drang, sich zu wehren, und sie schüttelte den Lesser ab und schlug ihm mit der geschlossenen Faust ins Gesicht. Einen kurzen Moment war er verblüfft, dann schlug er zurück, und sie ging zu Boden. Er drehte sie herum und gab ihr mit der flachen Hand eine Ohrfeige, die ihren Kopf zu Boden schleuderte.
    Sie spürte nichts. Nicht den Schlag, nicht den Aufprall ihres Schädels. Was gut war, so war sie nicht abgelenkt, als sie ihren Angreifer in den Arm biss.
    Im Kampfgetümmel stießen sie gegen den Küchentisch, warfen alle Stühle um. Bella konnte sich freimachen, indem sie ihm einen davon an der Brust zerschmetterte. Orientierungslos und keuchend krabbelte sie weg.
    Am Fuße der Kellertreppe

Weitere Kostenlose Bücher