Black Dagger 04 - Bruderkrieg
vor erotischer Kraft, während er schwer durch offene, glänzende Lippen atmete. Betont zog er die Unterlippe zwischen die Zähne und saugte daran. Dann leckte seine Zunge langsam über den Mund.
Sie schmolz dahin, schloss die Augen.
»Was ist denn nur los?«, fragte sie krächzend.
»Nichts, was soll sein?« Mit den Fingerknöcheln strich er über ihre empfindliche Mitte, rieb die zarte Haut. »Gefällt dir das nicht?«
»Natürlich gefällt es mir.«
Sein Daumen begann, Kreise zu zeichnen. »Dann lass mich doch einfach weitermachen, wo ich aufgehört habe.«
Bevor er den Kopf fallen lassen und wieder zwischen ihre Beine stecken konnte, klemmte sie die Beine um seine Hand zusammen, so gut sie vermochte.
»Warum darf ich dich nicht berühren?«, wollte sie wissen.
»Wir berühren uns doch.« Er bewegte seine Finger. »Ich bin doch hier.«
O mein Gott, konnte sie noch heißer werden? »Nein, bist du nicht.«
Angestrengt versuchte sie, sich von ihm zu lösen und aufzusetzen, doch blitzschnell fuhr sein freier Arm herum. Seine Handfläche landete auf ihrer Brust und drückte sie zurück aufs Bett.
»Ich bin noch nicht fertig«, sagte er mit einem tiefen Grollen in der Stimme.
»Ich möchte deinen Körper berühren.«
Seine Augen blitzten hell auf. Doch urplötzlich war der Glanz verschwunden, und ein flüchtiger Ausdruck huschte über seine Miene. Furcht? Sie konnte es nicht erkennen, da er den Kopf senkte. Er küsste sie auf den Oberschenkel, rieb seine Wange an ihr, seine Stirn, seinen Mund.
»Es gibt für mich nichts Schöneres als deine Hitze, deinen Geschmack, deine Zartzeit. Lass mich dir Lust bereiten, Mary.«
Bei diesen Worten lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Sie hatte sie früher schon einmal gehört. Damals, ganz am Anfang.
Seine Lippen wanderten an der Innenseite der Schenkel entlang auf ihr erregtes Zentrum zu.
»Nein. Hör auf, Rhage.« Er gehorchte. »Einseitiger Sex bringt mir nichts. Ich will nicht, dass du mich befriedigst. Ich will mit dir zusammen sein.«
Er presste den Mund zusammen und hob ruckartig den Oberkörper vom Bett. Wollte er einfach gehen?
Doch er kniete sich nur auf den Boden, stützte die Arme auf der Matratze ab und ließ den Kopf hängen. Versuchte, sich unter Kontrolle zu bekommen.
Sie streckte das Bein aus und berührte ihn mit dem Fuß am Unterarm.
»Sag nicht nein«, murmelte sie.
Er blickte zu ihr auf. Aus der niedrigen Position wirkten seine Augen wie schmale Schlitze, die helle Strahlen blauen Neonlichts ausstrahlten.
Sie bog den Rücken durch, legte das Bein zur Seite und gewährte ihm einen Blick auf das, was er doch so sehnsüchtig begehrte.
Sie hielt den Atem an.
In einer kraftvollen, fließenden Bewegung sprang Rhage vom Fußboden hoch und auf ihren Körper. Er landete zwischen ihren Oberschenkeln, machte seine Hose auf und –
Danke, lieber Gott.
Sie kam sofort, zog sich in Wellen um seine Härte zusammen. Als das Tosen der Empfindung nachließ, spürte sie, wie er über ihr, in ihr erbebte. Gerade wollte sie ihn auffordern, sich nicht länger zu beherrschen, als ihr bewusst wurde, dass es darum nicht ging. Er hatte eine Art Anfall, jeder Muskel in seinem Körper verkrampfte sich.
»Rhage?« Sie sah ihm ins Gesicht.
Seine Augen leuchteten weiß.
Um ihn zu beruhigen, strich sie ihm über den Rücken. Doch da war etwas auf seiner Haut. Ein hervorspringendes Muster. Beinahe wie eine Gestalt.
»Rhage, da ist etwas auf deinem –«
Er stieß sich von ihr ab und rannte zur Tür.
»Rhage?« Hektisch zog sie sich ihr Nachthemd über und lief ihm nach.
Draußen im Flur blieb er kurz stehen, um seine Hose
wieder zuzumachen, und Mary schrie beinahe laut auf. Die Tätowierung war lebendig geworden. Das Wesen hatte sich von seinem Rücken erhoben und warf Schatten an die Wand.
Und es bewegte sich, obwohl er regungslos war. Der große Drache schäumte, als er sie unverwandt anblickte, Kopf und Augen starr auf sie gerichtet, während sein Körper sich wand und schlängelte.
Er versuchte, aus Rhage herauszukommen.
Außer sich vor Panik schrie sie seinen Namen.
Er schoss los wie eine Pistolenkugel, die Stufen hinunter und durch die Geheimtür unter der Treppe.
Rhage blieb erst stehen, als er im Trainingszentrum ankam. Im Umkleideraum riss er alle Türen auf und ging in die Gemeinschaftsduschen. Er drehte eine auf, ließ sich auf die Fliesen sinken und setzte sich unter den eiskalten Wasserstrahl.
Es war so schrecklich klar. Das
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