Black Dagger 04 - Bruderkrieg
schlagen, den man liebte, weil dieser jemand genau das brauchte?
»Du riechst gut«, murmelte Mary, drehte sich auf die Seite und schlug die Augen auf. »Was ist das?«
»Das ist der rote Rauch. Phury hat sich ordentlich was angezündet,
aber ich kann es ihm nicht verdenken.« Rhage nahm ihre Hand und runzelte die Stirn. »Du hast schon wieder Fieber.«
»Es lässt gerade nach. Ich fühle mich schon viel besser.« Sie küsste sein Handgelenk. »Wie geht es Phury?«
»Das alles ist eine Katastrophe.«
»Verlangt Zsadist das oft von ihm?«
»Nein. Ich weiß nicht, was heute Abend der Grund dafür war.«
»Es tut mir für beide leid. Aber vor allem für Phury.«
Er lächelte sie an. Dafür, dass sie sich so um seine Brüder sorgte, liebte er sie nur umso mehr.
Langsam setzte Mary sich auf und schwang ihre Beine herum, so dass sie vom Bett herabhingen. Das Nachthemd hatte ein Spitzenoberteil, durch das er ihre Brüste sehen konnte. Seine Oberschenkel spannten sich an, und er schloss die Augen.
Es war die Hölle. Mit ihr zusammen sein zu wollen und gleichzeitig Angst davor zu haben, wie sein Körper auf sie reagieren würde. Und er dachte nicht einmal nur an Sex. Er musste sie umarmen.
Ihre Hände hoben sich an sein Gesicht. Als sie ihm mit dem Daumen über die Lippen strich, öffneten sie sich von ganz allein, eine unausgesprochene Einladung, der sie nachkam. Sie beugte sich herab und küsste ihn, ihre Zunge drang in ihn ein, nahm sich, was er ihr eigentlich gar nicht anbieten durfte.
»Mhm. Du schmeckst so gut.«
Er hatte auch etwas bei Phury mitgeraucht, in dem Wissen, dass er später zu ihr kommen würde, in der Hoffnung, der Rauch würde ihn entspannen. Eine Wiederholung der Szene im Billardzimmer würde er nicht durchstehen.
»Ich will dich, Rhage.« Sie öffnete die Schenkel und zog ihn an sich heran. Ein Strudel von Elektrizität umkreiste
seine Wirbelsäule und strahlte von dort nach außen ab, stieß in seine Hände und Füße vor, ließ seine Nägel vor Schmerz vibrieren und seine Haare senkrecht hoch stehen.
Er zog den Kopf zurück. »Hör mal, Mary …«
Sie lächelte, zog sich das Nachthemd über den Kopf und warf es dann neben sich in einem Knäuel zu Boden. Ihre nackte Haut im Kerzenlicht hypnotisierte ihn. Er konnte sich nicht rühren.
»Liebe mich, Rhage.« Sie nahm seine Hände und legte sie sich auf die Brüste. Obwohl er sich selbst ermahnte, sie nicht zu berühren, umfasste er die Wölbungen und strich mit dem Daumen über ihre Nippel. Sie bog den Rücken durch. »O ja. Genau so.«
Er beugte sich über ihren Hals und leckte an der Vene. Er sehnte sich so sehr danach, von ihr zu trinken, besonders da sie seinen Kopf dort festhielt, als wollte sie das auch. Es war nicht so, dass er trinken musste. Er wollte sie in seinem Körper haben, in seinem Blut. Er wollte sich von ihr nähren, wollte durch sie leben. Er wünschte sich nichts mehr, als das sie dasselbe mit ihm machen könnte.
Sie schlang die Arme um seine Schultern und presste ihn an sich, versuchte, ihn mit sich auf die Matratze zu ziehen. Und er ließ sie. Nun lag sie unter ihm, und er spürte ihre Erregung.
Rhage schloss die Augen. Er konnte sie nicht zurückweisen. Konnte die eigene Begierde nicht zurückhalten. Gefangen zwischen diesen beiden Empfindungen küsste er sie und betete.
Irgendetwas stimmte hier nicht, dachte Mary.
Rhage entzog sich ihr. Als sie ihm das Hemd ausziehen wollte, ließ er sie nicht an die Knöpfe kommen. Als sie seine Erektion berühren wollte, schob er die Hüfte weg.
Selbst als er an ihren Brüsten saugte und die Hand zwischen ihre Beine schob, fühlte es sich an, als würde er sie aus der Ferne lieben.
»Rhage …« Ihre Stimme versagte, als sie seine Lippen auf ihrem Nabel spürte. »Rhage, was ist los?«
Seine großen Hände spreizten ihre Beine weit, sein Mund drängte sich auf die Innenseite ihrer Schenkel. Er knabberte an ihr, seine Fänge neckten sie, verletzten sie aber nicht.
»Rhage, warte mal einen Moment …«
Er legte den Mund auf ihr Geschlecht, zog sie zwischen seine Lippen, saugte, bewegte sich auf und ab, liebkoste sie. Beim Anblick seines blonden Kopfes über ihr bäumte sie sich vom Bett auf. Seine massigen Schultern lagen unter ihren Knien, ihre Beine wirkten so schmal gegen seine riesige Gestalt.
Noch eine Sekunde länger, und sie wäre vollkommen verloren.
Heftig packte sie ihn an den Haaren und zog seinen Kopf von sich weg.
Seine stahlblauen Augen schimmerten
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