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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hingestellt hatte.
    Er stand völlig unter Strom; in ihm tobte ein Feuer, gegen das er machtlos war. Egal wie müde er war oder wie viele Gewichte er stemmte oder wie weit er rannte: Er war so weit, dass nicht einmal Sex mit einhundert verschiedenen Frauen ihn auf ein normales Level gebracht hätte. Nicht dass er das in Betracht gezogen hätte.
    Es gab kein Entkommen für ihn, er musste mit Mary sprechen. Ihm graute davor, ihr von dem Fluch zu erzählen, den er seit einhundert Jahren mit sich herumtrug, und er hatte keinen blassen Schimmer, wie er ihr erklären sollte, dass seine Bestie Sex mit ihr haben wollte. Aber sie musste erfahren, warum er so lange weg gewesen war.
    Er holte tief Luft und öffnete die Tür zu ihrem Schlafzimmer. Sie war nicht da.

    Dann ging er ins Erdgeschoss. Fritz war in der Küche.
    »Hast du Mary gesehen?«, fragte er bemüht unbeteiligt.
    »Ja, Sir. Sie ist weggegangen.«
    Rhages Blut verwandelte sich in Eis. »Und wo wollte sie hin?«
    »Das hat sie mir nicht mitgeteilt.«
    »Hat sie etwas mitgenommen? Eine Handtasche? Eine Reisetasche etwa?«
    »Ein Buch. Einen Bagel. Einen Parka.«
    Im Nu rannte Rhage wieder durch den Tunnel und war in einer halben Minute in der Höhle. Er hämmerte gegen die Tür.
    Vishous ließ sich verdammt viel Zeit damit, die Tür zu öffnen, und zeigte sich dann verschlafen und in Boxershorts. »Was zum –«
    »Mary hat das Haus verlassen. Allein. Ich muss sie finden. «
    Innerhalb von Sekunden verwandelte V sich von einem griesgrämigen und Augen reibenden Bruder in einen hochkonzentrierten Vampir. Er ging zu seinem Computer, rief alle Außenbilder auf und entdeckte sie zusammengekauert direkt vor der Eingangstür des großen Hauses in der Sonne. Was schlau war: Wenn irgendjemand oder etwas sie angreifen würde, könnte sie in null Komma nichts ins Haus flüchten.
    Rhage atmete erleichtert auf. »Wie fährt man damit näher ran?«
    »Klick oben rechts mit der Maus auf Zoom.«
    Rhage holte sie näher heran. Sie fütterte ein paar Spatzen mit ihrem Bagel. Hin und wieder hob sie den Kopf und blickte sich um. Das Lächeln auf ihrem Gesicht war kaum zu erkennen, lag nur leicht in ihren Mundwinkeln.

    Er berührte den Bildschirm und strich mit der Fingerspitze über ihr Gesicht. »Weißt du, du hattest Unrecht, Bruder. «
    »Ach ja?«
    »Sie ist mein Schicksal.«
    »Habe ich gesagt, dass sie das nicht ist?«
    Rhage betrachtete über die ganze Computerausrüstung hinweg Vs tätowiertes Auge. »Ich bin nicht ihr erster Liebhaber. Du hast mir mal gesagt, mein Schicksal sei eine Jungfrau. Also hast du dich geirrt.«
    »Ich irre mich niemals.«
    Rhage runzelte die Stirn. Es kam nicht in Frage, dass eine andere Frau ihm jemals mehr bedeuten oder Marys Platz in seinem Herzen einnehmen würde.
    Scheiß auf das Schicksal, wenn es ihn zwingen wollte, eine andere zu lieben. Und zur Hölle mit Vs Voraussagen.
    »Muss schön sein, alles zu wissen«, murmelte er. »Oder zumindest, das zu glauben.«
    Als er sich umwandte und wieder zum Tunnel gehen wollte, wurde sein Arm hart gepackt.
    Vs diamantene Augen, normalerweise so ruhig, waren schmal und wütend. »Wenn ich sage, ich irre mich nie, dann bin ich nicht auf einem Egotrip. Die Zukunft zu sehen, ist ein verdammter Fluch, mein Bruder. Glaubst du, es macht mir Spaß zu wissen, wie jeder von euch sterben wird?«
    Rhage zuckte zurück, und V lächelte kalt. »Darüber kannst du mal nachdenken. Und dann stell dir vor, dass das Einzige, was ich nicht weiß, der Zeitpunkt ist. Also kann ich keinen von euch retten. Kannst du mir mal erklären, warum ich mit diesem beschissenen Fluch rumprotzen sollte?«
    »O mein Gott … Bruder. Es tut mir so leid …«

    V stieß hörbar die Luft aus. »Schon okay. Hör mal, geh doch einfach zu deiner Frau. Sie hat den ganzen Nachmittag an dich gedacht. Nichts für ungut, aber ich bin es langsam leid, ihre Stimme so laut in meinem Kopf zu hören.«
     
    Mary lehnte sich an die schwere Messingtür und blickte hoch. Der Himmel über ihr war herrlich blau, die Luft trocken und klar nach dem ungewöhnlich frühen Schneefall letzte Nacht. Eigentlich wollte sie vor Sonnenuntergang noch einen Spaziergang über das Gelände machen. Doch die Wärme, die durch ihren Parka drang, machte sie träge. Oder vielleicht war es auch die Erschöpfung. Nachdem Rhage davongelaufen war, hatte sie nicht schlafen können und den ganzen Tag damit verbracht, auf ihn zu warten.
    Sie hatte keine Ahnung, was passiert war. War

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