Black Dagger 05 - Mondspur
und sah eine Frau …
Unvermittelt schob sich ein weißes Licht vor seinen Blick, verwischte jeden Sinneseindruck, wie ein Megawatt- Halogenstrahler. Er blinzelte, blinzelte, blinzelte … Und dann aus dem grenzenlosen Nichts heraus konnte er die Frau wieder erkennen. Sie war dunkelhaarig, mit Augen, die ihn an jemanden erinnerten, den er geliebt hatte … Nein, sie erinnerten ihn nicht daran … das waren die Augen seiner … Was? Seiner was?
John schwankte. Hörte aus großer Ferne Stimmen zu ihm dringen. In seinem Inneren, in seiner Brust, tief unten in den Kammern seines schlagenden Herzens spürte er, wie etwas zersplitterte, als wäre er in zwei Teile zerbrochen. Er verlor sie … er verlor die dunkelhaarige Frau … er war …
Sein Mund öffnete sich weit, bewegte sich wie zum Sprechen, doch dann überfielen ihn die Krämpfe, zuckten durch seinen schmächtigen Körper, holten ihn von den Füßen, stürzten ihn zu Boden.
Zsadist wusste, dass es Zeit war, Bella aus der Wanne zu holen, denn sie war schon fast eine Stunde im Wasser, und ihre Haut runzelte sich schon. Aber dann betrachtete er das Handtuch, das er ständig wieder über ihrem Körper zurechtzupfte.
Mist … sie da herauszubekommen, ohne das Ding zu verlieren, würde kompliziert werden. Mit einer Grimasse streckte er den Arm aus und zog das Handtuch weg.
Im selben Augenblick wandte er schnell den Kopf ab, ließ das nasse Stück auf den Boden fallen und schnappte sich ein trockenes, das er direkt neben die Wanne legte. Mit zusammengebissenen Zähnen beugte er sich vor und schob seine Arme ins Wasser auf ihren Körper zu. Seine Augen waren genau auf Höhe ihrer Brüste.
O Schleier … Sie waren perfekt. Cremig weiß mit kleinen rosigen Spitzen. Und das Wasser spielte mit ihren Brustwarzen, neckte sie mit kräuselnden Küssen, die sie zum Glitzern brachten.
Krampfhaft kniff er die Augen zu, zog seine Arme aus der Wanne und hockte sich wieder auf die Fersen. Er wappnete sich für einen zweiten Versuch, konzentrierte sich auf die Wand vor sich und beugte sich vor … nur um einen raschen Schmerzensstich in der Hüftgegend zu verspüren. Verwirrt sah er an sich herab.
In seiner Hose war eine mächtige Schwellung. Er war so hart, dass sich der Stoff wie ein Zelt gebauscht hatte. Ganz offensichtlich war das Gerät gegen die Wanne gedrückt worden, als er sich vorgebeugt hatte, weswegen er den Stich gespürt hatte.
Fluchend schob er Es mit dem Handballen aus dem Weg. Er hasste es, wie schwer sich die harte Stange in seiner Trainingshose anfühlte, überhaupt die Tatsache, dass er sich damit befassen musste. Doch egal, wie sehr er sich bemühte, er bekam das Ding nicht vernünftig verpackt, zumindest nicht, ohne seine Hand in die Hose zu stecken und daran herumzufummeln. Was er auf gar keinen Fall tun würde. Irgendwann gab er es auf und ließ die Erektion schräg in der Hose stehen, verdreht und schmerzhaft.
Geschah dem verfluchten Ding recht.
Zsadist holte tief Luft, ließ die Arme ins Wasser gleiten und schlang sie um Bellas Körper. Er hob sie hoch, erneut erschrocken darüber, wie leicht sie war; dann lehnte er sie an die Marmorwand, indem er sie mit der einen Hüfte und einer Hand an ihrem Schlüsselbein stützte. Er griff nach dem trockenen Handtuch, doch bevor er es um sie legte, fiel sein Blick auf die Buchstaben auf ihrem Bauch.
Ein merkwürdiger Ruck fuhr ihm durch die Brust, ein schwerer Druck … Nein, eher ein Gefühl des Absinkens, als fiele er nach unten, obwohl er auf gleicher Höhe blieb. Das verblüffte ihn. Es war so lange her, seit irgendetwas durch seine Wut oder die Abgestumpftheit gedrungen war. Er hatte das Gefühl, er sei … traurig?
Egal. Sie hatte eine Gänsehaut, und zwar am ganzen Körper. Also war dies kaum der richtige Zeitpunkt, um umständlich in sich hineinzuhorchen.
Er wickelte sie in das Handtuch und trug sie zum Bett. Die Decke schob er beiseite und legte sie flach hin, dann zog er das Handtuch weg. Als er sie zudeckte, blieb sein Blick abermals auf ihrem Bauch hängen.
Die seltsame Empfindung kehrte zurück, als schaukelte sein Herz auf einer Gondel.
Er ging zum Thermostat, doch da die Zahlen und Buchstaben auf der Skala ihm nichts sagten, wusste er nicht, auf was er das Gerät einstellen sollte. Also bewegte er den kleinen Zeiger von ganz links nach rechts der Mitte, doch was genau er damit bewirkt hatte, wusste er nicht.
Er warf einen Blick auf die Kommode. Dort lagen die beiden Spritzen und das
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