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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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fahren.«
    Tohr legte die Hand auf Johns Schulter. »Wir sehen uns später, okay? Du hast ja meine Handynummer, wenn du was brauchst, schickst du mir einfach eine SMS.«

    John nickte und sah Tohr nach. Diese breiten Schultern entschwinden zu sehen, ließ ihn sich sehr einsam fühlen.
    Zumindest bis Phury ruhig sagte: »Keine Sorge. Er ist nie weit weg, und ich werde gut auf dich aufpassen.«
    Schüchtern blickte John in die warmen gelben Augen Phurys. Wow … sie hatten die knallgelbe Farbe eines Goldzeisigs. Langsam entspannte er sich. Phury … Das war der Typ, der auch einige der Unterrichtsstunden geben würde.
    Gut, dachte John.
    »Komm doch rein. Ich musste gerade etwas erledigen. «
    Beim Eintreten wurde der rauchige Kaffeegeruch noch schwerer.
    »Warst du schon mal bei Havers?«
    John schüttelte den Kopf und entdeckte einen Lehnstuhl am Fenster. Er setzte sich darauf.
    »Aha. Aber mach dir keine Gedanken. Wir sorgen dafür, dass du richtig behandelt wirst. Sie werden also deine Blutlinie aufs Korn nehmen?«
    John nickte. Tohr hatte gesagt, man würde ihm Blut abnehmen und ihn ärztlich untersuchen. Was vermutlich beides eine gute Idee war in Anbetracht der Ohnmacht und der kleinen Show, die er gerade in Wraths Büro abgezogen hatte.
    Er holte seinen Block heraus und schrieb: Warum musst du zum Arzt?
    Phury kam zu ihm und sah sich die Frage an. Mit einer schwungvollen Bewegung seines großen Körpers legte er einen der massiven Stiefel auf die Stuhlkante. John zog den Kopf zurück, als der Mann seine Lederhose etwas hochzog.
    O mein Gott … der Unterschenkel bestand aus einer
Konstruktion von Stangen und Schrauben. John streckte die Hand aus, um das glänzende Metall zu berühren, dann blickte er auf. Ihm war gar nicht bewusst, dass er sich an die eigene Kehle fasste, bis Phury lächelte.
    »O ja, ich weiß, wie das ist, wenn einem ein Teil fehlt.«
    Wieder betrachtete John das künstliche Gliedmaß und legte den Kopf schief.
    »Wie das passiert ist?« Als John nickte, zögerte Phury, dann sagte er: »Ich habe mir das Bein abgeschossen.«
    In diesem Augenblick flog die Tür auf und eine harte männliche Stimme dröhnte durch den Raum. »Ich muss wissen …«
    Die Worte erstarben, und John wandte sich um. Dann zog er den Kopf ein.
    Der Mann im Türrahmen hatte auffallende Narben. Sein Gesicht war von einem Schnitt entstellt, der mitten hindurch verlief. Doch das war nicht der Grund, warum John sich so klein machen wollte, dass er nicht mehr zu sehen war. Die schwarzen Augen in diesem zerstörten Antlitz waren wie die Schatten eines verlassenen Hauses, voller Dinge, die einem Besucher verflucht wehtun würden.
    Und zu allem Überfluss hatte der Kerl frisches Blut an seinem Hosenbein und dem linken Stiefel.
    Die bösen Augen verengten sich und schlugen in Johns Gesicht auf wie ein kalter Windstoß. »Was glotzt du so?«
    Phury stellte das Bein wieder ab. »Z …«
    »Ich hab dich was gefragt, Kleiner.«
    Hektisch fummelte John mit seinem Block herum. Er schrieb schnell und hielt dem anderen Mann die Seite unter die Nase, doch irgendwie machte das die Situation nur noch schlimmer.

    Die deformierte Oberlippe verzog sich nach oben und entblößte gewaltige Fänge. »Aha. Wie du meinst, Kleiner.«
    »Halt dich zurück, Z«, schaltete Phury sich dein. »Er kann nicht sprechen, er ist stumm.« Phury kippte den Block so, dass er das Geschriebene lesen konnte. »Er entschuldigt sich.«
    Mühsam widerstand John dem Drang, sich hinter dem Stuhl zu verstecken, als er einer visuellen Leibesvisitation unterzogen wurde. Doch dann ließ die Aggression, die von dem Mann abstrahlte, plötzlich nach.
    »Du kannst überhaupt nicht sprechen?«
    John schüttelte den Kopf.
    »Und ich kann nicht lesen. Dann sind wir ja das ideale Paar, du und ich.«
    Emsig fuhrwerkte John mit seinem Kuli herum. Als er Phury den Block zeigte, runzelte der Mann mit dem schwarzen Blick die Stirn. »Was hat der Kleine geschrieben? «
    »Er sagt, das macht nichts. Er ist ein guter Zuhörer. Du kannst das Reden übernehmen.«
    Die seelenlosen Augen wandten sich ab. »Ich hab nichts zu sagen. Und jetzt will ich wissen, auf was man den Thermostat einstellen muss.«
    »Ähm, auf einundzwanzig Grad.« Phury ging durchs Zimmer. »Der Zeiger muss ungefähr hier stehen. Siehst du?«
    »Dann habe ich nicht weit genug aufgedreht.«
    »Und du musst aufpassen, dass dieser Schalter hier unten ganz rechts steht. Sonst geht die Heizung nicht an, egal, wo der Zeiger

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