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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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fortbewegt. Hätte O Verstärkung gehabt, hätte er jemanden vor den Rechner setzen können, während er in seinem Pick-up den Wagen verfolgt hätte. Doch U war in der Stadt auf der Jagd, und ihn oder einen anderen davon abzuziehen, hätte eine Menge Aufmerksamkeit erregt.
    Und O hatte auch so schon genug Ärger am Hals … Ärger, der sich schon wieder meldete, als sein Handy zum achthundertsten Mal klingelte. Das Ding hatte vor zwanzig Minuten damit angefangen, und seitdem gingen nonstop Anrufe ein. Er nahm das Nokia aus der Jacke. Auf dem Display war die Nummer unterdrückt. Vermutlich U, oder noch schlimmer: Mr X.
    Es musste sich bereits herumgesprochen haben, dass das Überzeugungszentrum in Schutt und Asche gelegt worden war.
    Als das Handy Ruhe gab, wählte er Us Nummer. Sobald jemand abhob, sagte O: »Suchen Sie nach mir?«
    »Herrgott, was ist da draußen los? Mr X behauptet, alles sei den Bach runtergegangen.«
    »Ich weiß nicht, was da passiert ist.«
    »Aber Sie waren doch da, oder? Sie sagten, Sie wollten dorthin fahren.«
    »Haben Sie das Mr X erzählt?«
    »Ja. Und hören Sie mal, seien Sie bloß vorsichtig. Der Haupt-Lesser ist mächtig angepisst und sucht Sie.«
    O lehnte sich an die kalte Karosse des Taurus. Verdammter Scheiß. Er hatte keine Zeit für so was. Seine Frau war irgendwo weit weg von ihm, entweder noch am Leben oder tot und begraben, und egal, in welchem Zustand sie war, er musste sie zurückbekommen. Und dann musste er sich diesen vernarbten Bruder vorknöpfen,
der sie ihm weggenommen hatte, und den hässlichen Drecksack fertigmachen. Gnadenlos.
    »O? Sind Sie noch dran?«
    Mist, Mist, Mist … vielleicht hätte er es so aussehen lassen sollen, als sei er bei der Explosion gestorben. Er hätte den Pick-up an Ort und Stelle stehen lassen können und durch den Wald abhauen sollen. Klar, und dann was? Er hätte kein Geld, keinen fahrbaren Untersatz und keine Verstärkung gegen die Bruderschaft, wenn er den Mistkerl mit der Narbe jagte. Er wäre ein Deserteur, was bedeutete, wenn jemand das spitzkriegte, würde er von der gesamten Gesellschaft wie ein Hund zur Strecke gebracht werden.
    »O?«
    »Ich weiß ehrlich nicht, was passiert ist. Als ich ankam, war da nur noch Staub.«
    »Mr X glaubt, Sie hätten das Ding angezündet.«
    »Natürlich tut er das. Das wäre ja auch das Bequemste für ihn, selbst wenn ich überhaupt kein Motiv hatte. Ich rufe Sie später noch mal an.«
    Er klappte das Handy zu und schob es in die Jackentasche. Dann holte er es wieder heraus und schaltete es aus.
    Er rieb sich das Gesicht, konnte aber überhaupt nichts spüren, und das lag nicht an der Kälte.
    Mann, er steckte knietief in der Scheiße. Mr X würde einen Sündenbock für den Haufen Asche brauchen, und das würde O sein. Wenn man ihn nicht sofort tötete, dann würde die für ihn vorgesehene Strafe hart sein. Bei seiner letzten Züchtigung durch Omega wäre er beinahe gestorben. Verdammt … Was für Optionen hatte er?
    Als ihm die Lösung einfiel, lief ein Zittern durch seinen Körper. Doch der Taktiker in ihm jubelte.

    Der erste Schritt war, Zugang zu den Gesetzesrollen der Gesellschaft zu bekommen, bevor Mr X ihn fand. Das bedeutete, er brauchte eine Internetverbindung. Was wiederum hieß, er musste zurück zu Us Wohnung.
     
    John verließ Wraths Arbeitszimmer und bog links in den Flur ab. Er hielt sich immer dicht hinter Tohr. Alle zehn Meter etwa befand sich eine Tür gegenüber der Balustrade, als wäre das Haus ein Hotel. Wie viele Leute wohnten denn hier?
    Dann blieb Tohr stehen und klopfte an eine der Türen. Als keine Antwort kam, klopfte er noch einmal und sagte: »Phury, Mann, hast du mal eine Sekunde für mich?«
    »Sucht ihr mich?«, ertönte da eine tiefe Stimme hinter ihnen.
    Ein Mann mit einem dicken, auffälligen Schopf Haare kam den Flur hinunter. Der Pelz auf seinem Kopf schimmerte in allen Farben des Regenbogens und fiel in Wellen über seinen Rücken. Er lächelte John an, dann wandte er sich an Tohr.
    »Hey, mein Bruder.« Die beiden wechselten in die Alte Sprache, während Tohr die Tür öffnete.
    John schaute in das Zimmer. Da stand ein riesiges, antikes Himmelbett mit Türmen von Kissen vor dem geschnitzten Kopfteil. Es gab lauter edle Deko, und es roch da drin wie in einem Starbucks .
    Dann sprach der Mann mit den schönen Haaren wieder Englisch und sah ihn freundlich an. »John, ich bin Phury. Sieht so aus, als würden wir beiden heute Nacht zusammen zum Doc

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