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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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kennen lernen. « Sie machte eine Pause, als wartete sie auf eine Antwort. »Ähm … ist ja auch egal. Fühl dich nicht unter Druck gesetzt. Ich meine …«
    Er griff nach ihrer Hand, nahm ihr den Stift ab und strich ihre Handfläche glatt.
    Ich möchte gern mit dir reden, schrieb er.
    Dann sah er ihr direkt in die Augen und tat etwas total Verblüffendes, Tollkühnes.
    Er lächelte sie an.

15
    Im Morgengrauen fuhren automatisch die Rollläden vor den Fenstern herunter. Bella zog sich den schwarzen Morgenrock an und stürmte aus dem Zimmer, in das man sie einquartiert hatte. Keine Zeugen. Sehr gut. Leise zog sie die Tür zu und tapste geräuschlos auf nackten Füßen über den orientalischen Läufer. Als sie zu der Freitreppe kam, blieb sie kurz stehen und versuchte, sich zu erinnern. Der Flur mit den Statuen, fiel ihr ein. Sie dachte an das erste Mal, als sie diesen Weg genommen hatte. Vor so vielen, vielen Wochen.
    Zuerst ging sie nur schnell, doch dann rannte sie und hielt dabei den Morgenmantel mit beiden Händen zu. Sie kam an Statuen und Türen vorbei, bis sie am Ende des Korridors ankam und vor der letzten Tür stehen blieb. Sie versuchte gar nicht erst, sich zu sammeln, denn da gab es nichts zu sammeln. Sie hatte ihre Mitte verloren, den Boden unter den Füßen, sie lief Gefahr, sich aufzulösen. Laut klopfte sie.

    Durch die Tür kam ein Knurren. »Haut ab. Ich schlafe schon.«
    Ohne zu zögern, drückte sie die Klinke herunter und öffnete die Tür. Licht fiel aus dem Flur ins Zimmer und schnitt einen Keil aus dem dunklen Schwarz heraus. Als die Helligkeit auf Zsadist traf, richtete er sich auf einem kargen Lager aus Decken auf dem Fußboden in der hinteren Ecke auf. Er war nackt. Unter der Haut waren seine Muskelstränge zu erkennen, die Nippelringe blitzten silbern. Und sein Gesicht war die Bilderbuchversion eines ernsthaft mies gelaunten Vampirs.
    »Ich hab gesagt, verzieht – Bella?« Er bedeckte sich mit den Händen. »Um Himmels willen. Was machst du denn hier?«
    Gute Frage, dachte sie. Ihr Mut sank. »Kann – kann ich hier bei dir bleiben?«
    Er runzelte die Stirn. »Wie meinst du … nein, das kannst du nicht.«
    Er schnappte sich etwas vom Fußboden und hielt es sich vor die Hüften, als er aufstand. Ohne sich für ihr unverhohlenes Starren zu entschuldigen, saugte sie seinen Anblick in sich auf: die tätowierten Sklavenfesseln um den Hals und die Handgelenke, den Pflock in seinem linken Ohrläppchen, die Obsidianaugen, das kurz geschorene Haar. Sein Körper war so ausgezehrt, wie sie ihn in Erinnerung hatte, nur Muskeln und scharf konturierte Venen und spitze Knochen. Und er strahlte rohe Kraft aus wie ein Parfüm.
    In ihren Augen war er wunderschön.
    »Bella, geh wieder, okay? Das ist nicht der richtige Ort für dich.«
    Sie ignorierte den Befehl in seinen Augen und seiner Stimme. Denn wenn auch ihre Courage sie zu verlassen drohte, gab ihr doch die Verzweiflung Kraft.

    Jetzt bebte auch ihre Stimme nicht mehr. »Als ich halb bewusstlos im Auto lag, da hast du am Steuer gesessen. « Er antwortete nicht, aber das war auch nicht nötig. »Ja, das warst du. Du hast mit mir gesprochen. Du warst derjenige, der mich geholt hat. Das stimmt doch?«
    Er errötete tatsächlich. »Die Bruderschaft hat dich befreit. «
    »Aber du hast mich dort herausgeholt und weggebracht. Und du hast mich zuerst hierher gebracht. In dein Zimmer.« Sie betrachtete das luxuriöse Bett. Die Decke war zurückgeschlagen, das Kissen noch von ihrem Kopf geformt. »Lass mich bei dir bleiben.«
    »Hör mal, du musst in Sicherheit gebracht werden!«
    »Ich bin bei dir sicher. Du hast mich gerettet. Du wirst nicht zulassen, dass dieser Lesser mich noch einmal in die Finger kriegt.«
    »Niemand kann dir hier etwas tun. Dieses Haus ist so sicher wie das verdammte Pentagon.«
    »Bitte!«
    »Nein«, zischte er. »Und jetzt hau endlich ab.«
    Sie fing an zu zittern. »Ich kann jetzt nicht alleine sein. Bitte lass mich hier bei dir bleiben. Ich brauche …« Sie brauchte vor allem ihn, aber darauf würde er vermutlich nicht gerade positiv reagieren. »Ich brauche jemanden in meiner Nähe.«
    »Dann wäre Phury wohl passender.«
    »Nein, ist er nicht.« Sie wollte bei dem Mann sein, der vor ihr stand. Trotz all seiner Brutalität vertraute sie ihm instinktiv.
    Zsadist fuhr sich mit der Hand über den Kopf. Mehrmals. Dann dehnte sich sein Brustkorb.
    »Bitte«, hauchte sie. »Schick mich nicht weg.«
    Als er fluchte, atmete sie

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