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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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erleichtert auf. Ein deutlicheres
Ja würde sie vermutlich nicht bekommen. »Ich muss mir eine Hose anziehen.«
    Bella trat ein und schloss die Tür. Sie senkte den Blick nur einen kurzen Moment. Als sie wieder aufsah, hatte er sich umgedreht und zog gerade eine schwarze Trainingshose über die Oberschenkel.
    Sein Rücken mit all den Narben wölbte sich, als er sich bückte. Der Anblick dieses grausamen Musters weckte in ihr das Bedürfnis, genau zu erfahren, was er durchgemacht hatte. Alles. Jeden einzelnen Peitschenhieb. Sie hatte Gerüchte über ihn gehört; aber sie wollte seine Wahrheit.
    Er hatte überlebt, was man ihm angetan hatte. Wenn das so war, konnte sie es vielleicht auch.
    Er drehte sich um. »Hast du schon was gegessen?«
    »Ja, Phury hat mir Essen gebracht.«
    Ein flüchtiger Ausdruck huschte über Zsadists Gesicht. Aber er war so schnell wieder verschwunden, dass sie ihn nicht deuten konnte.
    »Hast du Schmerzen?«, wollte er wissen.
    »Nichts Schlimmes.«
    Zsadist ging zum Bett und zog die Decke zurück. Dann trat er zur Seite und starrte zu Boden.
    »Leg dich hin«, sagte er.
    Sie kam näher. Am liebsten hätte sie die Arme um ihn geschlungen, und er erstarrte, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Sie wusste ja, dass er nicht angefasst werden wollte, hatte es auf die harte Tour gelernt. Doch trotzdem wollte sie ihm nahe sein.
    Bitte sieh mich an, dachte sie.
    Gerade wollte sie ihn darum bitten, als ihr etwas an seinem Hals auffiel.
    »Meine Kette. Du trägst meine Kette.«
    Sie wollte sie berühren, doch er zuckte zurück. Mit einer
raschen Bewegung nahm er das zarte Goldkettchen ab und ließ es in ihre Hand fallen.
    »Hier. Nimm sie zurück.«
    Bella betrachtete das Goldband mit den kleinen eingearbeiteten Diamanten. Von Tiffany. Sie hatte sie jahrelang getragen … sozusagen ihre Grundausstattung. Die Kette war so sehr ein Teil von ihr gewesen, dass sie sich ohne sie immer nackt gefühlt hatte. Jetzt wirkte das zarte Schmuckstück völlig fremd.
    Es war warm, dachte sie und befühlte die Diamanten. Warm von seiner Haut.
    »Ich möchte, dass du sie behältst«, platzte sie heraus.
    »Nein.«
    »Aber …«
    »Genug geredet. Leg dich hin, oder geh wieder.«
    Sie steckte die Kette in die Tasche ihres Morgenrocks und warf ihm einen Blick zu. Er blickte starr zu Boden, und beim Einatmen fingen die Ringe in seinen Brustwarzen das Licht ein.
    Sieh mich an, dachte sie.
    Doch das tat er nicht, also kletterte sie ins Bett. Als er sich herunterbeugte, rutschte sie, um Platz für ihn zu machen, doch er zog nur die Decke über sie und ging dann wieder zu seinem Lager auf dem Fußboden.
    Bella starrte ein paar Minuten lang an die Decke. Dann schnappte sie sich ein Kissen, stieg aus dem Bett und ging zu ihm.
    »Was machst du da?« Seine Stimme war unsicher. Beunruhigt.
    Sie ließ das Kissen neben ihm auf den Boden fallen und legte sich auf den Boden neben seinen großen Körper. Sein Duft war jetzt so viel stärker, Immergrün und Moschus. Sie suchte seine Wärme, rutschte näher heran, bis ihre Stirn auf die Rückseite seines Arms traf.
Er war so hart, wie eine Steinmauer, die von der Sonne aufgewärmt ist, und ihr Körper entspannte sich. Neben ihm spürte sie das Gewicht ihrer eigenen Knochen, den harten Boden unter sich, die Luftströmungen im Raum, als die Heizung ansprang. Durch seine Nähe konnte sie wieder eine Verbindung zu der Welt um sich herum herstellen.
    Mehr. Näher.
    Mit den Füßen stieß sie sich vorwärts, bis sie ganz dicht an seiner Seite lag, von der Brust bis zu den Knöcheln.
    Ruckartig schob er sich immer weiter von ihr weg, bis er an die Wand stieß.
    »Entschuldige«, flüsterte sie und kroch wieder an ihn heran. »Ich brauche das von dir. Mein Körper braucht …« Dich. »Etwas Warmes.«
    Da sprang er unvermittelt auf.
    O nein. Er würde sie rausschmeißen.
    »Komm schon«, sagte er schroff. »Wir gehen ins Bett. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass du auf dem Boden liegst.«
     
    Wer auch immer behauptet hatte, man bekäme immer nur eine Chance, kannte Omega noch nicht.
    O rollte sich auf den Bauch und stützte sich auf schwachen Armen ab. So ging das Würgen leichter. Die Schwerkraft half.
    Während er sich übergab, erinnerte er sich an den ersten kleinen Deal, den er mit dem Vater aller Lesser abgeschlossen hatte. In der Nacht seiner Einführung in die Gesellschaft der Lesser hatte er seine Seele eingetauscht, zusammen mit seinem Blut und seinem Herzen, um ein

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