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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Bruder mit der Narbe zu töten, der sie geholt hatte.
    Als er aufstand, fiel sein Blick zufällig auf seinen Unterleib und das schlaffe Stück Männlichkeit. Ein grässlicher Gedanke beschlich ihn.
    Im Gegensatz zu Lessern waren Vampire nicht impotent.
    Er sah seine wunderschöne, reine Frau vor sich … sah sie nackt, das Haar über die blassen Schultern fallend, die eleganten Kurven ihres schlanken Körpers im Lichtschimmer.
Vollkommen, vollkommen, vollkommen. Unbeschreiblich weiblich.
    Etwas, das man ehren und besitzen musste. Eine Madonna, die man niemals ficken durfte. Bloß, dass jeder mit einem Schwanz das wollen würde. Vampire, Menschen, Lesser. Jeder.
    Zorn wallte in ihm auf, und plötzlich wünschte er sich, sie wäre tot. Denn wenn dieser hässliche Dreckskerl versucht hatte, Sex mit ihr zu haben … Mann, er würde diesen Bruder mit einem Löffel kastrieren, bevor er ihn tötete.
    Und gnade ihr Gott, wenn sie es genossen hatte.

16
    Als Phury aufwachte, war es viertel nach drei am Nachmittag. Er hatte beschissen geschlafen, weil er immer noch derart wütend über die Vorfälle der vergangenen Nacht war, dass seine Adrenalinproduktion Überstunden schob, was erholsamem Schlaf nicht gerade förderlich war.
    Er zündete sich eine rote Zigarette an, inhalierte tief und behielt den Rauch lange in den Lungen. Krampfhaft versuchte er, sich nicht auszumalen, wie er in Zsadists Zimmer ging und ihn mit einem kräftigen Kinnhaken weckte. Die Vorstellung war einfach zu verlockend.
    Verflucht noch mal, er konnte einfach nicht fassen, dass Z versucht hatte, Bella auf diese Art zu nehmen, und er hasste seinen Bruder für diese Perversion. Hasste auch sich selbst dafür, dass er so lächerlich überrascht gewesen war. So lange Zeit war er davon überzeugt gewesen, dass etwas in Z die Zeit der Sklaverei überlebt hatte … dass ein winziger Funken seiner guten Seele
in ihm erhalten geblieben war. Doch nach der letzten Nacht? Konnte es keinen Zweifel mehr über das grausame Wesen seines Zwillingsbruders geben. Endgültig nicht mehr.
    Und das wirklich Ätzende daran war, zu wissen, dass er Bella im Stich gelassen hatte. Er hätte sie niemals in Zs Zimmer lassen dürfen. Er konnte nicht ertragen, dass er ihre Sicherheit seinem Bedürfnis, an Z zu glauben, geopfert hatte.
    Bella …
    Er dachte wieder daran, wie er sie hatte halten dürfen. In diesem flüchtigen Moment hatte er sich mächtig gefühlt, imstande, sie vor einer ganzen Armee von Lessern zu beschützen. Für diesen kurzen Zeitraum hatte sie ihn in einen echten Mann verwandelt, einen Mann, der gebraucht wurde und einen Platz in der Welt hatte.
    Was für eine Offenbarung, mehr zu sein als nur ein ferngesteuerter Schwachkopf, der einem zerstörerischen, lebensmüden Wahnsinnigen hinterherjagte.
    Er hatte unbedingt die Nacht bei ihr verbringen wollen, und er war nur gegangen, weil es das Richtige gewesen war. Sie war erschöpft, aber darüber hinaus – und trotz seines Zölibatsschwurs — war er nicht vertrauenswürdig gewesen. Er hatte ihr mit seinem Körper beistehen wollen. Hatte sie verehren wollen und sie mit seiner Haut und seinen Knochen vollständig machen wollen.
    Aber so durfte er nicht denken.
    Wieder zog er kräftig an der Zigarette, sein Atem zischte. Der rote Rauch in ihm löste die Anspannung aus seinen Schultern. Er wurde ruhiger und nahm seine Vorräte in Augenschein. Viel war da nicht mehr, und so ungern er zum Reverend ging, er brauchte Nachschub.
    Erst recht in Anbetracht seiner derzeitigen Einstellung zu Z. Der rote Rauch war im Prinzip nur ein mildes
Muskelrelaxans, machte nicht high nicht wie Marihuana oder das richtig gefährliche Zeug. Aber es diente ihm als Ausgleich wie anderen Leuten ihre Martinis. Müsste er nicht zum Reverend gehen, um sich den Stoff zu besorgen, würde er sagen, dass es ein völlig harmloser Zeitvertreib war.
    Völlig harmlos und die einzige Erleichterung, die ihm im Leben geboten wurde.
    Als er die Selbstgedrehte aufgeraucht hatte, drückte er den Stummel in dem Aschenbecher neben seinem Bett aus und stand auf. Er befestigte seine Prothese und ging ins Badezimmer, um zu duschen und sich zu rasieren. Dann zog er sich eine Stoffhose und eins seiner Seidenhemden an. Am Schluss steckte er zuerst den echten Fuß, dann den künstlichen in teure Lederschuhe.
    Prüfend betrachtete er sich im Spiegel. Strich sich das Haar glatt. Atmete tief durch.
    Er ging ein Zimmer weiter und klopfte leise. Als er keine Antwort bekam,

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