Black Dagger 05 - Mondspur
verdienst du nur noch, verletzt zu werden?«
Sie runzelte die Stirn. »Überhaupt nicht. Aber wenn ich dich nur so haben kann, dann nehme ich dich eben so.«
Er fuhr sich mit der Hand über den rasierten Schädel, in der Hoffnung, die Reibung würde seinen Verstand wieder in Gang bringen.
»Ich glaube, du bist verwirrt.« Er starrte auf den Boden. »Du hast keine Ahnung, was du da gerade sagst.«
»Du überheblicher Sack«, fauchte sie.
Abrupt klappte Zs Kopf nach oben. Arschtritt Numero zwei … »Wie bitte?«
»Tu uns beiden einen Gefallen und versuch nicht, für mich zu denken, okay? Weil dabei nämlich sowieso nur Blödsinn rauskommt.« Damit marschierte sie hoch erhobenen
Hauptes ins Badezimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
Zsadist blinzelte ein paarmal. Was zum Henker war das denn jetzt gewesen?
Er sah sich im Zimmer um, als könnten die Möbel oder die Gardinen ihm weiterhelfen, das alles zu verstehen. Dann schnappte sein feines Gehör ein leises Geräusch auf. Sie … weinte.
Fluchend ging er zur Badezimmertür. Er klopfte nicht, drehte nur am Knauf und ging hinein. Sie stand neben der Dusche, die Arme verschränkt. Tränen kullerten aus ihren Saphiraugen.
Jungfrau und Schleier. Was sollte denn ein Mann in so einer Situation tun?
»Es tut mir leid«, murmelte er. »Wenn ich … äh, deine Gefühle verletzt habe oder so was.«
Sie funkelte ihn wütend an. »Ich bin nicht verletzt. Ich bin stinksauer und sexuell frustriert.«
Sein Kopf zuckte heftig zurück. Aha … tja. Okaaaaaay.
Mann, nach diesem Gespräch würde er eine Halskrause brauchen.
»Ich sag es gern noch mal, Zsadist. Wenn du nicht bei mir liegen willst, dann ist das okay. Aber versuch nicht, mir einzureden, dass ich nicht weiß, was ich will.«
Z pflanzte seine Handflächen auf die Hüftknochen und hielt den Blick auf die Marmorfliesen gerichtet. Sag jetzt nichts, Idiot. Halt einfach nur den Mund …
»Darum geht es nicht«, platzte er heraus. Noch während die Worte in der Luft schwebten, verwünschte er sich. Reden war schlecht. Reden war eine echt miserable Idee …
»Darum geht es nicht? Also willst du mich doch?«
Er dachte an seine Stange, die immer noch versuchte,
sich einen Weg aus seiner Hose zu bahnen. Bella hatte Augen im Kopf. Sie konnte das verdammte Ding sehen. »Du weißt, dass ich es will.«
»Gut, aber wenn ich bereit bin, … hart … genommen zu werden« Sie hielt inne, und er hatte das Gefühl, sie würde erröten. »Warum können wir dann nicht zusammen sein?«
Sein Atem ging so flach, dass seine Lungen zu brennen begannen, und sein Herz hämmerte. Er fühlte sich, als stünde er an einem Abgrund und schaute hinunter. Du lieber Himmel, er würde es ihr doch nicht tatsächlich erzählen? Oder?
Sein Magen drehte sich um, als die Worte aus ihm hervorsprudelten. »Sie hat mich immer geritten. Die Herrin. Wenn sie … zu mir kam, lag sie immer oben. Du, ähm, du hast dich auf meine Brust gelegt und … genau, also das funktioniert bei mir nicht.«
Er rieb sich das Gesicht, sowohl um sich vor ihr zu verstecken, als auch um seine plötzlichen Kopfschmerzen zu bekämpfen.
Er hörte ein tiefes Ausatmen. Begriff, dass sie das war.
»Zsadist, entschuldige. Ich wusste ja nicht …«
»Ja … verdammt … vielleicht vergisst du einfach, dass ich das gesagt habe.« Er musste von hier weg, bevor er noch mehr ausplaudern konnte. »Hör mal, ich gehe jetzt …«
»Was hat sie dir angetan?« Bellas Stimme war so fein wie ein einzelnes Haar.
Er sah sie eindringlich an. O nein, kommt nicht infrage, dachte er.
Jetzt machte sie einen Schritt auf ihn zu. »Zsadist, hat sie … dich gegen deinen Willen genommen?«
Er wandte sich ab. »Ich gehe trainieren. Bis später.«
»Nein, warte …«
»Bis später, Bella. Ich … kann das nicht.«
Auf dem Weg nach draußen, schnappte er sich seine Turnschuhe und den MP3-Player.
Er musste jetzt laufen, weit und schnell. Schön lang … laufen. Vielleicht brachte es ihn nirgendwohin. Und wenn schon. Zumindest hätte er die verschwitzte Illusion, sich selbst entkommen zu können.
21
Entrüstet sah Phury zu, wie Butch auf dem Billardtisch seinen Stoß vorbereitete. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Menschen, aber da der Polizist drei Kugeln mit einem einzigen Stoß versenkte, lag es mit Sicherheit nicht an dem Spiel.
»Mann, Butch. Vier Siege nacheinander. Kannst du mir erklären, warum ich überhaupt mit dir spiele?«
»Die Hoffnung stirbt zuletzt.« Butch kippte sich
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