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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Hoffnung schon beinahe aufgegeben. Seine Eltern waren inzwischen beide eines natürlichen Todes gestorben. Die Vampirgesellschaft im Alten Land war zersplittert, und die erste Auswanderungswelle nach Amerika hatte bereits eingesetzt. Er war wurzellos, durchstreifte Europa, jagte geflüsterten Gerüchten und verstohlenen Andeutungen nach … als er plötzlich fand, wonach er gesucht hatte.
    In der Nacht, als das geschah, befand er sich auf englischem Boden. Er hatte ein Treffen unter seinesgleichen in einem Schloss hoch oben auf den Klippen von Dover besucht. In einer dunklen Ecke des Ballsaals stehend, hörte er zufällig die Unterhaltung zweier Vampire mit an, die von der Gastgeberin sprachen. Sie erzählten, sie habe einen unglaublich prächtig ausgestatteten Blutsklaven, und dass sie sich gerne beobachten lasse und ihn manchmal sogar mit anderen teile.
    Phury hatte an eben jenem Abend begonnen, der Vampirin den Hof zu machen.
    Er machte sich keine Sorgen, dass sein Gesicht ihn verraten könnte, obwohl er und Zsadist eineiige Zwillinge waren. Zum einen trug er die Kleider eines wohlhabenden Mannes, und niemand würde jemanden von seinem Stand verdächtigen, nach einem Sklaven zu suchen, der als kleines Kind rechtmäßig auf dem Markt erworben worden war. Und zum anderen gab er
stets Acht darauf, sich zu verstellen. Er hatte sich ein Bärtchen wachsen lassen, um seine Gesichtszüge zu verändern, und er verbarg seine Augen hinter einer dunklen Brille, angeblich, da er nicht besonders gut sah.
    Ihr Name war Catronia gewesen. Als Aristokratin von großem Wohlstand hatte sie sich mit einem Halbblut, der als Kaufmann Geschäfte in der Welt der Menschen betrieb, vereinigt. Augenscheinlich war sie viel allein, da ihr Hellren ausgedehnte Reisen unternahm, aber dem Gerücht zufolge hatte sie den Blutsklaven schon vor ihrem Partner besessen.
    Phury bat darum, in ihrem Haushalt willkommen geheißen zu werden, und da er gebildet und aufmerksam war, überließ sie ihm einen Raum, obgleich er etwas unbestimmt blieb, was seine Abstammung betraf. Die Höfe waren zu der Zeit voller Prahler, und sie fühlte sich von ihm angezogen, weswegen sie offenbar willens war, gewisse Formalitäten zu übergehen. Doch sie war auch vorsichtig. Wochen vergingen, und wenn sie auch viel Zeit mit ihm verbrachte, so nahm sie ihn doch nie mit zu dem Sklaven, den sie angeblich besaß.
    Bei jeder sich bietenden Gelegenheit suchte er das Anwesen und die Gebäude ab, in der Hoffnung, seinen Zwillingsbruder in einer Zelle versteckt zu finden. Doch die Schwierigkeit dabei war, dass er überall beobachtet wurde und Catronia ihn meist mit Beschlag belegte. Wann immer ihr Hellren abreiste, was ziemlich häufig vorkam, kam sie in Phurys Quartier, und je mehr er ihr auswich, desto mehr begehrte sie ihn.
    Zeit … es war nur eine Frage der Zeit. Dazu kam, dass sie einfach nicht widerstehen konnte, ihre Trophäe vorzuführen, ihr Spielzeug, ihren Sklaven. Eines Nachts, kurz vor Tagesanbruch, hatte sie ihn zum ersten Mal in ihr Schlafgemach gebeten. Der geheime Eingang, nach dem er gesucht hatte, befand sich in ihrem Vorzimmer, in der Rückwand eines Schranks. Zusammen stiegen sie eine breite, steile Treppe hinunter.
    Phury erinnerte sich noch genau an die dicke Eichentür,
die am Fuße der Treppe aufschwang, und an den Anblick des Mannes, der nackt, mit gespreizten Beinen auf ein mit Gobelins bedecktes erhöhtes Lager gekettet war.
    Zsadist hatte an die Decke gestarrt. Sein Haar war so lang, dass es auf den Steinboden herabfiel. Er war sauber rasiert und eingeölt, als hätte man ihn für ihr Vergnügen vorbereitet, und er roch nach teuren Gewürzen. Die Frau ging ohne Umschweife auf ihn zu und streichelte ihn liebevoll, aber ihre gierigen braunen Augen wanderten besitzergreifend über seinen Körper.
    Phurys Hand war zum Dolch geschnellt, noch bevor er wusste, was er da tat. Als hätte er die Bewegung gespürt, hatte Zsadists Kopf sich langsam gedreht, und seine toten schwarzen Augen hatten den Abstand zwischen ihnen überbrückt. Da war kein Aufblitzen von Erkennen gewesen. Nur brennender Hass.
    Entsetzen und Kummer hatten Phury ergriffen, doch er ließ sich nicht beirren und suchte nach einem Fluchtweg. Auf der anderen Seite der Zelle befand sich eine weitere Tür, aber sie hatte weder Knauf noch Klinke, nur einen kleinen Schlitz einen guten Meter über dem Boden. Er hatte noch gedacht, er könnte sie vielleicht durchbr…
    Catronia begann, seinen Bruder intim

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