Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
blamierte. Die Drohung schien Wirkung zu zeigen, denn er schaffte es immerhin ohne größere Schwierigkeiten, das Hemd bis zum Bauch aufzuknöpfen. Dann zog er die linke Seite auf und wandte den Blick ab.
    Als er eine leichte Berührung spürte, schrak er zusammen.
    »Entschuldige, meine Hand ist kalt.« Sarelle blies auf ihre Fingerspitzen und legte sie zurück auf seine Brust.
    Ach du lieber Himmel. Irgendetwas geschah mit seinem Körper, eine Art wildes Zucken unter der Haut. Er bekam keine Luft mehr, es schnürte ihm den Hals zu. Er machte den Mund auf, um besser atmen zu können.
    »Das ist echt cool.«
    Er war enttäuscht, als sie die Hand wieder sinken ließ. Doch dann lächelte sie ihn an.
    »Hättest du denn Lust, mal was zusammen zu unternehmen? Wir könnten zum Beispiel zum Laserdrome fahren. Das wäre super. Oder vielleicht ins Kino gehen. «
    John nickte wie der Trottel, der er war.
    »Gut.«
    Ihre Blicke trafen sich. Sie war so hübsch, dass ihm schwindlig wurde.
    »Möchtest du mich küssen?«, flüsterte sie.
    John fielen fast die Augen aus dem Kopf. Als hätte jemand hinter ihm einen Luftballon platzen lassen.

    »Das fände ich nämlich schön.« Sie leckte sich flüchtig über die Lippen. »Wirklich.«
    Wahnsinn … die Chance meines Lebens, direkt vor meiner Nase, dachte er.
    Fall jetzt bloß nicht in Ohnmacht. Umkippen wäre der absolute Stimmungskiller.
    In Windeseile ging John jeden Film durch, den er jemals gesehen hatte … was ihn keinen Schritt weiterbrachte. Als Horrorfan beschwor er nur Bilder von Godzilla herauf, der Tokio in Grund und Boden stampfte, und vom Weißen Hai, der an einem Badegast knabberte. Sehr hilfreich.
    Er rief sich die Technik ins Gedächtnis. Kopf zur Seite neigen. Vorbeugen. Kontakt aufnehmen.
    Errötend sah Sarelle sich um. »Wenn du nicht willst, ist das schon okay. Ich dachte nur …«
    »John?«, hörte er Wellsies Stimme aus dem Flur. Sie kam näher. »Sarelle? Wo seid ihr beiden denn?«
    Er zog eine Grimasse. Bevor ihn noch der Mut verlassen konnte, schnappte er sich Sarelles Hand, zog sie zu sich heran und drückte ihr mit zusammengepressten Lippen einen satten Kuss direkt auf den Mund. Keine Zunge, aber für so was blieb keine Zeit mehr, und vermutlich müsste er danach sowieso den Notarzt rufen. Er hyperventilierte bereits praktisch.
    Dann schob er sie wieder von sich weg. Und machte sich Sorgen, wie er wohl abgeschnitten hatte.
    Vorsichtig riskierte er einen Blick. O … sie lächelte strahlend.
    Er glaubte, sein Brustkorb müsste vor Glück zerspringen.
    Gerade ließ er die Hand sinken, als Wellsie den Kopf durch die Tür steckte. »Ich muss jetzt … äh … tut mir leid. Ich wusste nicht, dass ihr zwei …«

    John bemühte sich um ein beiläufiges Lächeln, bis er bemerkte, dass Wellsies Blick auf seine Brust geheftet war. Er sah an sich herab. Sein Hemd stand weit offen.
    Hektisch an den Knöpfen zu fummeln, machte die Situation nur noch schlimmer, aber er konnte nicht anders.
    »Ich sollte besser fahren«, meinte Sarelle unbefangen. »Meine Mahmen wollte, dass ich früh nach Hause komme. John, ich bin später online, okay? Dann können wir uns überlegen, welchen Film wir sehen wollen. Gute Nacht, Wellsie.«
    Als Sarelle Richtung Wohnzimmer ging, konnte er nicht widerstehen und warf Wellsie einen Blick zu. Dann sah er Sarelle nach, die ihren Mantel von der Garderobe nahm, ihn anzog und die Schlüssel aus der Tasche zog. Kurze Zeit später hörte man das gedämpfte Geräusch der Eingangstür, die ins Schloss fiel.
    Lange Zeit sagte keiner etwas. Dann lachte Wellsie und strich sich das rote Haar zurück.
    »Ich, äh, habe keine Ahnung, wie man mit so was umgeht«, bekannte sie. »Ich kann nur sagen, dass ich sie sehr gerne habe. Und dass sie einen guten Männergeschmack hat.«
    John rieb sich die Wangen, ihm war klar, dass er die Farbe einer Tomate haben musste.
    Ich mache mal einen Spaziergang, sagte er in Zeichensprache.
    »Tohr hat gerade angerufen. Er wollte hier vorbeikommen und dich abholen. Dachte, du möchtest vielleicht mit ihm ins Trainingszentrum fahren, weil er dort ein bisschen Papierkram zu erledigen hat. Aber es bleibt natürlich ganz dir überlassen, ob du lieber hierbleiben möchtest. Ich muss los zu einer Princeps -Ratsversammlung. «

    Er nickte, als Wellsie sich abwandte.
    »Ähm, John?« Sie blieb stehen und sah sich über die Schulter. »Dein Hemd. Es ist irgendwie schief zugeknöpft. «
    Er sah hinunter. Und fing an zu lachen.

Weitere Kostenlose Bücher