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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Kurzem erst geduscht und rasiert. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass die Stimmen und Geräusche verstummt waren. Zurückgeblieben war eine Stille, die ihr sagte, dass alle wussten, dass sie heruntergekommen und hier draußen hängen geblieben war.

    Phury kniete sich vor sie hin und drückte ihr seine Leinenserviette in die Hand. Wodurch ihr erst klar wurde, dass ihr Tränen über die Wangen liefen.
    »Möchtest du nicht zu uns hereinkommen?«, fragte er sanft.
    Sie tupfte sich das Gesicht ab, ohne den Kater loszulassen. »Kann ich ihn unter Umständen mitnehmen?«
    »Aber natürlich. Boo ist immer willkommen an unserem Tisch. Und du auch.«
    »Ich habe keine Schuhe an.«
    »Das ist uns egal.« Er hielt ihr die Hand hin. »Komm schon, Bella. Setz dich zu uns.«
     
    Als Zsadist in die Eingangshalle trat, war er so durchgefroren und steif, dass er die Beine nicht mehr richtig heben konnte. Eigentlich hatte er bis zum Morgengrauen bei ihrem Haus Wache halten wollen, aber sein Körper hatte nicht besonders gut auf die frostige Luft reagiert.
    Er wollte nichts essen, ging aber trotzdem zum Esszimmer und blieb im Schatten davor stehen. Bella saß am Tisch, neben Phury. Vor ihr stand ein Teller voller Essen, aber sie kümmerte sich mehr um die Katze auf ihrem Schoß. Zärtlich streichelte sie Boo und hörte auch nicht auf, als sie aufblickte und Phury ansah, der etwas zu ihr sagte. Sie lächelte, und als sie den Kopf wieder senkte, blieb Phurys Blick verlangend auf ihr Profil gerichtet.
    Schnell drehte sich Z um und lief zur Treppe. Er wollte diese Idylle nicht stören. Er war schon beinahe in Sicherheit, als Tohr aus der verborgenen Tür unter dem ersten Treppenabsatz trat. Der Bruder sah ernst aus, aber andererseits war er nie ein besonderer Spaßvogel.
    »Hey, Z, warte mal.«
    Zsadist fluchte, und zwar nicht besonders leise. Er
hatte keine Lust darauf, wegen irgendwelchem Formalitäten- oder Verfahrensscheiß aufgehalten zu werden. Und das war das Einzige, worüber Tohr in letzter Zeit sprach. Der Typ griff hart durch in der Bruderschaft, organisierte Schichten, versuchte, aus vier unberechenbaren Riesen wie V, Phury, Rhage und Zsadist disziplinierte Soldaten zu machen. Kein Wunder, dass er immer aussah, als täte ihm der Kopf weh.
    »Zsadist, ich sagte warte.«
    »Nicht jetzt …«
    »Doch, genau jetzt. Bellas Bruder hat Wrath ein Gesuch geschickt. Er verlangt die Bannung für sie, mit ihm als ihrem Hüter.«
    Ach du Scheiße. Wenn das passierte, dann war Bella so gut wie aus der Welt. Nicht einmal die Bruderschaft konnte sie von ihrem Hüter fernhalten.
    »Z? Hast du mich gehört?«
    Nick mit dem Kopf, du Blödmann, sagte er zu sich selbst.
    Mühsam senkte er das Kinn einmal. »Aber warum erzählst du mir das?«
    Tohrs Lippen wurden dünn. »Willst du mir etwa erzählen, dass sie dir nichts bedeutet? Bitte, wie du meinst. Ich dachte nur, es würde dich vielleicht interessieren.«
    Dann ging er ins Esszimmer.
    Z hielt sich am Geländer fest und rieb sich die Brust. Er fühlte sich, als hätte ihm jemand statt Sauerstoff Teer in die Lungen geblasen. Ratlos sah er die Treppe hoch und fragte sich, ob Bella wohl noch einmal in sein Zimmer käme, bevor sie das Haus verließ. Sie müsste wohl, denn ihr Tagebuch war dort. Sie könnte vielleicht ihre Kleider zurücklassen, aber nicht ihr Tagebuch. Außer natürlich, sie hatte es schon weggebracht.
    Verdammt … wie sollte er sich von ihr bloß verabschieden?

    Auf ein Gespräch konnte er jedenfalls gut verzichten. Er konnte sich nicht vorstellen, was er zu ihr sagen sollte. Besonders nicht, nachdem sie seinen Auftritt in ihrem Haus mit angesehen hatte.
    Z ging in die Bibliothek und rief von einem der Telefone dort Vishous auf dem Handy an. Die Nummer hatte er sich nach dem Muster der Ziffern gemerkt. Er hörte das Klingeln sowohl durch den Hörer als auch durch die Halle. Als V abhob, erzählte er dem Bruder von dem Ford Explorer und dem Handy.
    »Ich bleib dran«, sagte V. »Aber wo bist du? Da ist so ein komischer Hall in der Leitung.«
    »Ruf mich an, wenn das Auto bewegt wird. Ich bin im Trainingsraum.« Er legte auf und machte sich auf den Weg in das unterirdische Tunnelsystem.
    Er würde dort unten schon ein paar Klamotten finden, und dann könnte er sich in einen Zustand totaler Erschöpfung rennen. Wenn seine Oberschenkel schrien und seine Waden zu Stein erstarrt waren und seine Kehle vom Keuchen wehtat, dann würde der Schmerz seine Gedanken klären und ihn reinigen

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