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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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keiner der Brüder war krank, und ihre Shellans ebenfalls nicht. Vielleicht war es psychisch.
    Glaubst du das wirklich?
    Sie ging um eine Ecke und blieb stehen, wieder war sie beim Flur mit den Statuen gelandet. Sie fragte sich, ob Zsadist wohl wieder in seinem Zimmer war.
    Und war enttäuscht, als sie die Tür aufmachte, und er nicht dort war.
    Dieser Mann war wie eine Sucht, stellte sie fest. Nicht gut für sie, aber sie konnte einfach die Finger nicht von ihm lassen.
    »Zeit zu schlafen, Boo.«
    Der Kater miaute, als wären seine Begleiterpflichten damit erfüllt, und trottete dann den Flur hinunter, so still wie fallender Schnee und ebenso grazil.
    Gerade, als Bella die Tür hinter sich schloss, hatte sie eine neuerliche Hitzeattacke. Sie riss sich den Pulli vom Leib und wollte ein Fenster aufreißen, doch natürlich waren alle Rollläden heruntergelassen: Es war zwei Uhr nachmittags. Sie musste sich unbedingt abkühlen, also ging sie unter die Dusche und stand endlos lange unter dem kalten Wasser. Als sie wieder herauskam, ging es ihr noch schlechter, ihre Haut kribbelte, und ihr Kopf war schwer.
    Sie wickelte sich in ein Handtuch, ging zum Bett und strich die Decke glatt. Bevor sie sich hinlegte, schielte sie
noch kurz zum Telefon und dachte daran, dass sie ihren Bruder anrufen sollte. Sie mussten sich persönlich treffen, und zwar bald, denn Wraths Schonfrist würde nicht lange andauern. Und da Rehv niemals schlief, wäre er sicher auf den Beinen.
    Doch da überrollte sie die nächste Hitzewelle, und sie wusste, sie konnte ihrem Bruder jetzt nicht gegenübertreten. Sie würde bis zum Einbruch der Nacht warten, bis dahin hätte sie sich etwas ausgeruht. Wenn die Sonne unterging, würde sie Rehvenge anrufen und ihn an einem neutralen und öffentlichen Ort treffen. Und sie würde ihn überreden, den Quatsch mit der Bannung zu lassen.
    Sie setzte sich auf die Matratzenkante und spürte einen merkwürdigen Druck zwischen den Beinen.
    Der Sex mit Zsadist, dachte sie. Es war so lange her, seit sie einen Mann in sich aufgenommen hatte. Und ihr einziger anderer Liebhaber war nicht so gebaut gewesen. Hatte sich nicht so bewegt.
    Das Bild von Zsadist über ihr, mit angestrengter, finsterer Miene und hartem, angespanntem Körper, sandte eine Erschütterung durch ihren gesamten Körper und ließ sie erzittern. Eine unvermittelte, heftige Empfindung durchbohrte ihr Zentrum genau so, als dränge er wieder in sie ein. Es war wie eine Mischung aus Honig und Säure, die durch ihre Adern floss.
    Sie zog die Brauen zusammen und ließ das Handtuch fallen. Ihre Brüste wirkten größer als normal, die Spitzen hatten ein dunkleres Rot. Überbleibsel von Zsadists Mund? Auf jeden Fall.
    Fluchend legte sie sich hin und zog die Decke hoch. Wieder wallte Hitze in ihr auf, und sie drehte sich auf den Bauch. Spreizte die Beine. Versuchte, sich zu beruhigen. Der Schmerz aber schien immer nur noch heftiger zu werden.

    Als das Schneetreiben dichter wurde, und das Nachmittagslicht langsam schwand, fuhr O mit seinem Pick-up Richtung Süden auf der Route 22. Als er die richtige Stelle fand, hielt er an und drehte sich zu U um.
    »Der Explorer steht hundert Meter von hier entfernt. Holen Sie das verfluchte Ding aus dem Wald raus. Und dann gehen Sie die Sachen kaufen, die wir brauchen, und kümmern sich um die Lieferdaten. Ich will wissen, wohin diese Äpfel gehen, und ich will, dass das Arsen bereitsteht.«
    »Gut.« U löste den Sicherheitsgurt. »Aber Sie müssen eine Ansprache an die Gesellschaft halten. Es ist üblich, dass der Haupt- Lesser …«
    »Ja, ja, schon gut.«
    O beobachtete durch die Windschutzscheibe, wie die Scheibenwischer die Schneeflocken herumwirbelten. Jetzt, wo er U mit diesem Wintersonnwendmüll beschäftigt hatte, zermarterte er sich wieder das Hirn über sein Hauptproblem: Wie zum Teufel sollte er seine Frau finden ?
    »Aber der Haupt- Lesser spricht immer zu den Mitgliedern, wenn er das Kommando übernimmt.«
    Herrgott noch mal, Us Stimme ging ihm langsam ernsthaft auf den Sack. Genau wie seine Beamtenmentalität.
    »O, Sie müssen …«
    »Jetzt halten Sie mal die Klappe, Mann. Ich habe kein Interesse an Versammlungen.«
    »Okay.« U dehnte das Wort in die Länge, seine Missbilligung war überdeutlich. »Also, wo wollen Sie unsere Leute haben?«
    »Was glauben Sie denn wohl? In der Innenstadt.«
    »Wenn ein Eskadron zwischen den Kämpfen mit den Brüdern auf Zivilisten stößt, sollen dann auch Gefangene
gemacht

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