Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen
Eine Sekunde später schoss er hinaus in den Straßenverkehr. »Das Komische war, dass ich heute glaube, es hat geholfen. Nicht in dem Augenblick, wenn ich Dr. Kummerkasten, dem Mir-kannst-du-alles-sagen-Helden, gegenübersaß. Um ehrlich zu sein, wollte ich immer nur weg, ich hatte totale Gänsehaut. Nur … hinterher dachte ich immer über das nach, was wir besprochen hatten. Und weißt du, er lag nicht ganz falsch. Es hat mich relaxt, obwohl ich vorher gedacht hatte, es ginge mir gut. Also war es im Endeffekt in Ordnung.«
John legte den Kopf schief.
»Was ich gesehen habe?«, murmelte Butch. Er schwieg lange. Erst, als sie wieder in eine noble Gegend einbogen, antwortete er. »Nichts Besonderes, mein Junge. Nichts Besonderes.«
Butch fuhr in eine Auffahrt, hielt vor einem Tor und ließ das Fenster herunter. Nachdem er den Knopf einer Gegensprechanlage gedrückt und seinen Namen gesagt hatte, durften sie passieren.
Er parkte den Escalade hinter einer Stuckvilla von der Größe einer Schule, und John machte die Beifahrertür auf. Als er um das Auto herum zu Butch ging, bemerkte er, dass dieser eine Waffe gezogen hatte: Sie lag in seiner Hand auf Oberschenkelhöhe, kaum sichtbar.
Diesen Trick hatte John schon mal gesehen. Phury hatte sich ähnlich bewaffnet, als die beiden zusammen vor ein paar Nächten in die Klinik fuhren. Waren die Brüder hier etwa nicht sicher?
John blickte sich um. Alles wirkte völlig normal, zumindest für ein Superreichenanwesen.
Vielleicht waren die Brüder nirgendwo sicher.
Jetzt nahm Butch Johns Arm und lief schnell zu einer Stahltür, ohne die zehn Autos fassende Garage hinter dem Haus, die Eichen am Rande des Geländes oder die anderen beiden Wagen, die hinter einem Hintereingang geparkt standen, aus den Augen zu lassen. John musste in Trab fallen, um mitzuhalten.
Dann waren sie an der Tür, Butch hielt sein Gesicht in eine Kamera, und sie hörten klickende Geräusche. Die Stahlplatten glitten auf. Sie traten in ein Foyer, die Tür schloss sich hinter ihnen, und ein Lastenaufzug öffnete sich. Damit fuhren sie ein Stockwerk nach unten und stiegen aus.
Vor ihnen stand eine Krankenschwester, die John vom letzten Mal her kannte. Als sie lächelte und die Gäste willkommen hieß, steckte Butch die Waffe in das Holster unter dem linken Arm.
Die Schwester deutete mit der Hand einen Flur hinunter. »Petrilla wartet bereits.«
Seinen Block fest umklammert holte John tief Luft und folgte ihr. Er fühlte sich, als würde man ihn zum Galgen führen.
Vor seiner Zimmertür blieb Z stehen. Er würde nur kurz hineingehen, nach Bella sehen und sich danach schnurstracks zu Phury verkrümeln und sich ordentlich bedröhnen. Er hasste zwar jede Art von Drogen, aber alles war besser als dieser wütende Drang nach Sex.
Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt und sackte sofort gegen den Pfosten. Der Duft im Raum war wie ein Garten in voller Blüte, das Wunderbarste, was ihm jemals in die Nase gestiegen war.
In seiner Hose hämmerte es, Es schrie danach, herausgelassen zu werden.
»Bella?«, forschte er in die Dunkelheit.
Als er ein Stöhnen hörte, ging er hinein und schloss die Tür hinter sich.
Gütige Jungfrau. Ihr Duft … Ein Knurren löste sich tief aus seiner Kehle, seine Finger krümmten sich zu Klauen. Seine Füße übernahmen das Kommando, marschierten zum Bett; der Verstand wurde dabei von den Instinkten einfach zurückgelassen.
Vollkommen in die Laken ver wickelt, wand Bella sich auf der Matratze. Bei seinem Anblick schrie sie auf, fasste sich dann aber wieder, als zwänge sie sich selbst zur Ruhe.
»Alles in Ordnung bei mir.« Sie drehte sich auf den Bauch, die Oberschenkel rieben aneinander, als sie sich die Decke über den Körper zog. »Wirklich … alles … ich komm schon …«
Wieder entströmte ihr eine Druckwelle, so vehement, dass sie Zsadist nach hinten drückte. In einer fließenden Bewegung rollte Bella sich zu einem Ball zusammen.
»Geh weg«, ächzte sie. »Schlimmer … wenn du hier bist. O … Gott …«
Als sie einen heftigen Fluch ausstieß, taumelte Z rückwärts, obwohl sein Körper danach brüllte, zu bleiben.
Sich auf den Flur zu schleppen war so einfach, wie ein Raubtier von seiner Beute wegzuzerren. Er schaffte es schließlich dennoch, die Tür zu schließen, und raste zu Phurys Zimmer.
Den ganzen Statuenflur hinunter konnte er bereits den Rauch riechen, den sein Zwillingsbruder und V produzierten. Und als er durch die Tür gestürmt
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