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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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kam, war die Qualmwolke schon so dicht wie Nebel.
    Vishous und Phury saßen auf dem Bett, jeder einen fetten Joint zwischen den Fingern, die Gesichtszüge verkrampft, die Körper aufs Äußerste angespannt.

    »Was, zum Henker, machst du hier?«, verlangte V zu wissen.
    »Gebt mir auch was.« Z deutete mit dem Kopf auf die Mahagonikiste zwischen den beiden.
    »Warum hast du sie alleingelassen?« V zog fest an der Selbstgedrehten, die orangefarbene Spitze leuchtete hell auf. »Die Triebigkeit ist doch noch nicht vorüber.«
    »Sie hat gesagt, es wäre schlimmer, wenn ich da bin.« Z beugte sich über seinen Zwilling und schnappte sich einen Joint. Seine Hände zitterten so stark, dass er es kaum schaffte, ihn anzuzünden.
    »Wie kann das sein?«
    »Sehe ich aus, als hätte ich Erfahrung damit?«
    »Aber es heißt doch, dass es besser wird, wenn ein Mann bei ihr ist.« V rieb sich das Gesicht, dann sah er ungläubig zu Z hinüber. »Moment mal – du hast gar nicht bei ihr gelegen, oder? Z? Z, antworte gefälligst!«
    »Nein, hab ich nicht«, fauchte er. Ihm war bewusst, dass Phury sehr, sehr still geworden war.
    »Wie konntest du die arme Frau in ihrem Zustand im Stich lassen?«
    »Sie hat gesagt, es wäre alles in Ordnung.«
    »Kann ja sein, aber es fängt doch gerade erst an. Nichts ist in Ordnung. Die Schmerzen können nur dadurch gelindert werden, dass ein Mann in ihr zum Ende kommt, verstehst du mich? Du darfst sie nicht damit alleinlassen. Das ist grausam.«
    Z wanderte unruhig zu einem der Fenster. Die Rollläden waren noch für den Tag heruntergelassen, und er dachte an die Sonne, diesen großen, hellen Gefängniswärter. O, wie sehr er sich wünschte, das Haus verlassen zu können. Er fühlte sich, als schnappte eine Falle zu, und der Drang wegzulaufen war beinahe so stark wie die Lust, die ihn völlig handlungsunfähig machte.

    Er dachte an Phury, der den Blick gesenkt hielt und kein Wort sagte.
    Das ist deine Chance, dachte Z. Schick einfach deinen Zwillingsbruder zu ihr. Er soll ihr dienen.
    Mach schon. Sag ihm, er soll in dein Zimmer gehen, seine Kleider ausziehen und sie mit seinem Körper bedecken.
    O … beim Schleier und der Ewigkeit …
    Vishous’ Stimme schnitt durch seine Selbstquälereien, klang durchdringend und vernünftig. »Zsadist, das ist nicht richtig, und das weißt du auch, hab ich recht? Du darfst ihr das nicht antun, sie ist …«
    »Wie wär’s, wenn du mir mal vom Leib bleibst, mein Bruder.«
    Eine kurze Pause entstand. »Na gut, dann kümmere ich mich eben um sie.«
    Zs Kopf wirbelte herum, als Vishous seinen Joint ausdrückte und aufstand. Er zog sich die Hose hoch, wobei seine Erregung unübersehbar war.
    Zsadist warf sich so schnell durch den Raum, dass er seine Füße nicht einmal spürte. Er riss Vishous zu Boden und umklammerte den kräftigen Hals seines Bruders mit den Händen. Die Fänge schossen aus seinem Oberkiefer wie Messer, und er fletschte sie knurrend.
    »Wenn du in ihre Nähe kommst, bringe ich dich um.«
    Hinter sich hörte er ein hektisches Gemenge, zweifellos Phury, der sie trennen wollte, doch V durchkreuzte jeglichen Rettungsversuch.
    »Nicht, Phury!« Mühsam rang V nach Atem. »Nur zwischen mir … und ihm.«
    Vishous’ Diamantaugen blickten scharf nach oben, und obwohl er kaum Luft bekam, war seine Stimme so kraftvoll wie immer.
    »Komm wieder runter, Zsadist … du Vollidiot …« Er sog die Luft tief in seine Lungen. »Ich gehe nirgendwohin
… wollte nur deine Aufmerksamkeit erregen. Jetzt … lass los.«
    Z lockerte den Griff, blieb aber immer noch auf dem Bruder sitzen.
    Gierig atmete Vishous ein. Mehrere Male. »Spürst du deine Vibes, Z? Spürst du diesen Revierinstinkt? Du hast dich an sie gebunden.«
    Z wollte es einfach leugnen, doch das war nach der Rugbynummer, die er gerade abgezogen hatte, ein bisschen schwierig. Und angesichts der Tatsache, dass seine Hände immer noch um den Hals des anderen Vampirs lagen.
    V senkte seine Stimme zu einem Flüstern herab. »Dein Pfad aus der Hölle heraus wartet auf dich. Sie ist am Ende des Flurs, Mann. Sei kein Dummkopf. Geh zu ihr. Es wird euch beiden einen Dienst erweisen.«
    Z schwang sein Bein zur Seite und stieg von Vishous herab, dann rollte er sich auf den Boden.
    Um nicht an Pfade aus der Hölle und Frauen und Sex denken zu müssen, überlegte er abwesend, was wohl mit dem Joint passiert war. Ein Blick zum Fenster sagte ihm, dass er immerhin den Anstand gehabt hatte, ihn auf der Fensterbank

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