Black Dagger 07 - Menschenkind
Mit großen Augen beobachtete sie ihn, keuchend, die Nippel aufgerichtet. Er schonte sie nicht, das war ihm bewusst, aber sie war ganz bei ihm.
Jetzt biss er sie in die Handfläche. »Sag mir, dass du es willst. Sag mir, dass du mich willst.«
»Ich …« Ihr Körper wand sich auf dem Bett.
»Sag mir, dass du mich willst.« Er drückte seine Zähne noch ein kleines bisschen fester in ihre Haut. Scheiße, er wusste nicht genau, warum er das unbedingt von ihr hören musste, aber es war so. »Sag es.«
»Ich will dich«, keuchte sie.
Aus dem Nichts überfiel ihn eine gefährliche, gierige Lust, und seine Selbstbeherrschung brach zusammen. Mit einem dunklen Laut tief unten aus seinem Leib legte er die Hände fest auf die Innenseite ihrer Schenkel, spreizte sie, so weit es ging, und tauchte buchstäblich zwischen ihren Beinen ab. Während er mit der Zunge in sie eindrang, einen Rhythmus mit seinem Mund fand, kam ihm verschwommen eine Art Geräusch im Raum zu Bewusstsein, ein Knurren.
War er das? Nein, ausgeschlossen. Das war der Klang … eines Tieres.
Am Anfang war Marissa geschockt gewesen. Fleischliche Gelüste. Diese sündige Nähe, die furchterregende Verletzlichkeit. Doch bald schon spielte all das keine Rolle mehr. Butchs warme Zunge war so erotisch, dass sie die feuchte, schlüpfrige Empfindung kaum ertragen konnte – und die Vorstellung, dass er irgendwann wieder damit aufhören könnte. Dann hatte er begonnen, an ihr zu saugen und zu schlucken und Dinge zu sagen, die ihr Geschlecht anschwellen ließen, bis die Lust in ihr schmerzlich brannte.
Doch all das war nichts im Vergleich zu dem Moment, als er die Fesseln sprengte. Mit einem Aufbäumen männlicher Begierde hielten seine Hände sie fest, sein Mund, seine Zunge, sein Gesicht auf ihr … Gott, und dieser Laut, der aus ihm drang, dieses kehlige, pulsierende Schnurren …
Sie kam wild und heftig, das erschütterndste, schönste Gefühl, das sie je gespürt hatte, ihr Körper wand sich in flüssigen Blitzen der Lust …
Doch auf dem Scheitelpunkt veränderte sich die tosende Energie, wandelte sich, entlud sich. Ihre Blutlust meldete sich dröhnend neben der sexuellen Erfüllung und zog sie in einer Spirale nach unten. Der Hunger durchbrach ihr zivilisiertes Wesen, zerfetzte alles außer dem Trieb, sich auf seinen Hals zu stürzen. Sie fletschte die Fänge, wollte ihn schon mit dem Rücken aufs Bett werfen, in seine Halsader beißen und in tiefen Zügen trinken …
Sie würde ihn umbringen.
Sie schrie auf und wehrte sich gegen seinen Griff. »O Gott, nein!«
»Was ist?«
Sie drückte Butch an den Schultern von sich weg, schob sich von ihm weg, sprang seitlich aus dem Bett und fiel zu Boden. Verwirrt streckte er den Arm nach ihr aus, doch sie krabbelte in die hinterste Ecke des Raumes, das Kleid
hinter sich herschleifend. Als sie nicht mehr weiterkonnte, rollte sie sich zu einer Kugel zusammen und schlang die Arme um sich. Sie zitterte unkontrolliert am ganzen Körper, der Schmerz in ihrem Köper kam in Wellen, jedes Mal doppelt so heftig wie beim letzten Mal.
In Panik folgte Butch ihr. »Marissa …?«
»Nein!«
Er blieb wie angewurzelt stehen, die Miene fassungslos, jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. »Es tut mir so leid – lieber Gott …«
»Du musst gehen.« Tränen stiegen in ihr auf, ihre Stimme wurde kehlig.
»Gütiger Himmel, es tut mir so leid … so leid … ich wollte dir keine Angst machen …«
Mühsam versuchte sie, ihre Atmung in den Griff zu bekommen, um ihn zu beruhigen, aber vergeblich: Sie bekam kaum Luft, sie schluchzte. Ihre Fänge pochten. Ihr Hals war trocken. Und alles, woran sie denken konnte, war, sich an seine Brust zu werfen. Ihn auf den Boden zu drücken. Ihre Zähne in seinem Hals zu versenken.
Gütige Jungfrau, das Trinken. Er würde gut schmecken. So gut, dass sie niemals genug von ihm bekäme.
Wieder versuchte er, sich ihr zu nähern. »Ich wollte es nicht so weit treiben …«
Sie sprang auf, machte den Mund auf und zischte ihn an. »Raus hier! Um Himmels willen, geh! Oder ich werde dir wehtun!«
Sie rannte ins Badezimmer und schloss sich ein. Als das Geräusch der zuknallenden Tür hinter ihr verebbte und sie ihr Gleichgewicht wieder gefunden hatte, erhaschte sie einen Blick auf sich im Spiegel. Sie sah furchtbar aus. Ihr Haar war zerzaust, das Kleid offen, die Fänge ragten weiß und lang aus dem Mund.
Außer Kontrolle. Würdelos. Defekt.
Sie griff nach dem ersten Gegenstand, der ihr ins
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