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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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seine Männlichkeit angesehen hatte. An der Stelle, wo seine Schenkel sich trafen, war das Haar dunkel und sehr dicht, und in der Mitte hatte er einen dicken Stab, beinahe so breit wie ihr Handgelenk. Darunter lag ein schwerer, kräftiger Hodensack.

    Er war der erste Mann, den sie jemals nackt gesehen hatte, und die Aktmodelle aus ihrem Kunstgeschichtskurs waren damit einfach nicht zu vergleichen. Er war wunderschön. Faszinierend.
    Sie ließ den Kopf in den Nacken fallen und betrachtete die Zimmerdecke. Wie unschön, dass sie in seine Privatsphäre eingedrungen war. Und wie unschön war es, dass ihr Körper sich bei der bloßen Erinnerung daran regte?
    O Gott, wann konnte sie endlich hier raus?
    Geistesabwesend betastete sie den zarten Stoff ihrer Robe und neigte den Kopf zur Seite, um den Fall des blassblauen Chiffons zu betrachten. Die zauberhafte Kreation von Narciso Rodriguez hätte eigentlich sehr bequem sein sollen, aber ihr Korsett – das sie immer trug, wie es sich gehörte – störte sie allmählich massiv. Die Sache war nur die, dass sie unbedingt für Butch hübsch aussehen wollte. Obwohl es ihm egal war, was nicht an seiner Krankheit lag. Er fühlte sich einfach nicht mehr von ihr angezogen. Wollte sie auch nicht um sich haben.
    Dennoch würde sie sich weiterhin umziehen, wenn frische Kleider gebracht wurden.
    Schade nur, dass alles, was sie hier trug, danach in den Ofen musste. Ein Jammer, all diese wundervollen Kleider zu verbrennen.

9
    Dieser hellhaarige Kerl ist wieder da, dachte Van Dean mit einem Blick durch den schweren Maschendraht.
    Das war jetzt schon die dritte Woche in Folge, dass der Typ Caldwells geheimem »Fight Club« einen Besuch abstattete. Unter der jubelnden Menge um den Käfig herum stach er hervor wie ein Neonschild, obwohl Van sich nicht ganz im Klaren darüber war, warum das so war.
    Als ihn ein Knie in die Seite traf, wandte er seine Konzentration wieder dem zu, was er gerade tat. Er zog die nackte Faust zurück und ließ seinen Arm dann vorschnellen, direkt in das Gesicht seines Gegners. Blut spritzte aus dessen Nase hervor, eine rote Fontäne landete den Bruchteil einer Sekunde vor dem dazugehörigen Körper auf der Matte.
    Van stellte sich breitbeinig hin und betrachtete seinen Gegner, der unter ihm lag. Schweißtropfen tropften auf dessen Bauch herab. Es gab keinen Schiedsrichter, der Van daran hindern konnte, noch mehr Schläge zu platzieren. Keine Regeln, die ihm untersagten, diesen Fleischklumpen
in die Nieren zu treten, bis der Bastard für den Rest seines Lebens zur Dialyse musste. Und sollte dieser menschliche Fußabstreifer auch nur zucken, wäre Van nicht mehr zu halten.
    Mit seinen bloßen Händen den Tod zu bringen, genau das war es, was das spezielle Etwas in ihm wollte, wonach das spezielle Etwas in ihm lechzte. Van war schon immer anders gewesen – nicht nur als seine Gegner, sondern auch als alle anderen, denen er jemals begegnet war: Der Sitz seiner Seele gehörte nicht zu einem normalen Kämpfer, sondern zu einem Krieger vom römischen Typus. Er wünschte sich, in den vergangenen Zeiten zu leben, als man seinen Feind ausweidete, wenn er vor einem fiel … und danach suchte man sein Haus und schändete seine Frau und schlachtete seine Kinder ab und plünderte sein Haus. Und am Ende verbrannte man, was noch davon übrig war.
    Aber er lebte im Hier und Jetzt. Und in jüngerer Zeit kam eine weitere Komplikation hinzu. Sein Körper machte nicht mehr so mit. Seine Schulter tat höllisch weh, und seine Knie ebenfalls, wobei er aufpasste, dass niemand davon erfuhr. Weder im noch außerhalb des Kampfkäfigs.
    Als er den Arm seitlich ausstreckte, hörte er ein Knacken und verkniff sich eine Grimasse. Inzwischen brüllten die etwa fünfzig Zuschauer und rüttelten an dem drei Meter hohen Maschendrahtzaun. Gott, seine Fans liebten ihn. Riefen ihn beim Namen. Wollten mehr von ihm sehen.
    Für das spezielle Etwas in ihm allerdings waren sie weitgehend bedeutungslos.
    Inmitten der johlenden Menge traf sich sein Blick mit dem des hellhaarigen Mannes. Diese Augen waren verdammt noch mal gruselig. Ausdruckslos. Kein Schimmer von Leben darin. Und der Kerl klatschte auch nicht.
    War ja auch egal.

    Van stupste seinen Gegner mit dem Fuß an. Der Bursche stöhnte, öffnete aber die Augen nicht. Game over.
    Die Männer um den Käfig herum flippten vor Begeisterung völlig aus.
    Ungerührt sprang Van hoch und schwang seine hundert Kilo über den Zaun. Als er auf den Füßen

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