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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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war er ganz offensichtlich ein guter Lehrer. Wobei diese Gangmitglieder auch schnell lernten und hart zuschlugen, was ihm die Arbeit erleichterte.
    Und es waren eindeutig Gangmitglieder. Trugen alle dieselben Klamotten. Färbten sich die Haare gleich. Schleppten dieselben Waffen mit sich rum. Nicht so klar ersichtlich war, was sie eigentlich vorhatten. Diese Jungs hatten die Disziplin von Soldaten; unter ihnen gab es nicht die Art von Schlamperei, die die meisten Straßenschläger mit Wichtigtuerei und Waffen überspielten. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er angenommen, sie arbeiteten für die Regierung. Sie waren in Eskadrone eingeteilt. Sie hatten eine erstklassige Ausrüstung. Sie waren wahnsinnig ernsthaft. Und es gab viele von ihnen. Er war erst seit einer Woche dabei und unterrichtete fünf Gruppen am Tag, in jeweils anderer Besetzung. Diese spezielle Truppe hier scheuchte er erst zum zweiten Mal durch die Gegend.
    Nur – warum sollte das FBI jemanden wie ihn als Trainer einsetzen?
    Jetzt stieß er einen langen Pfiff aus, woraufhin alle aufhörten. »Das war’s für heute.«
    Die Männer zerstreuten sich und holten ihre Taschen.
Sie sprachen nicht miteinander. Gingen sich eher aus dem Weg. Sie zogen nichts von dem üblichen Dicke-Hose-Scheiß ab, den Jungs in einer Gruppe normalerweise veranstalteten.
    Einer nach dem anderen verließen sie den Keller. Van holte die Wasserflasche aus seiner Sporttasche und trank gierig. Im Anschluss musste er quer durch die Stadt fahren, denn in einer Stunde hatte er einen Kampf. Keine Zeit, sich noch einen Snack zu genehmigen, aber er hatte ohnehin keinen besonderen Hunger.
    Er zog sich die Jacke über, trabte die Kellertreppe hinauf und machte einen raschen Rundgang durch das Haus. Keine Möbel. Keine Nahrungsmittel. Es herrschte einfach gähnende Leere. Und exakt so waren auch alle anderen Häuser bisher gewesen. Leeres Gemäuer, das von außen völlig normal wirkte.
    Verflucht seltsam.
    Er ging durch die Vordertür hinaus, vergewisserte sich, dass er die Tür abgeschlossen hatte, und marschierte auf seinen Pick-up zu. Jeden Tag hatten sie sich an einem anderen Ort getroffen, und er hatte so eine Ahnung, dass das auch so bleiben würde. Jeden Morgen um sieben Uhr teilte man ihm telefonisch die Adresse mit. Er selbst blieb dann an Ort und Stelle, während die Männer wechselten. Jede Unterrichtseinheit in Kampfsporttraining dauerte zwei Stunden. Der Stundenplan verlief reibungslos wie ein Uhrwerk.
    Vielleicht waren das paramilitärische Killerbanden.
    »Guten Abend, mein Sohn.«
    Van erstarrte, dann blickte er über die Motorhaube seines Wagens. Ein Minivan parkte auf der anderen Straßenseite, und Xavier stand so lässig daran gelehnt wie die Supermami, die so ein Gerät eigentlich fahren sollte.
    »Was gibt’s?«, fragte Van.

    »Du machst deine Sache gut.« Xaviers ausdrucksloses Lächeln passte zu seinen ausdruckslosen, hellen Augen.
    »Danke. Ich wollte gerade los.«
    »Noch nicht.« Ein Kribbeln lief über Vans Haut, als der Kerl sich vom Auto abstieß und die Straße überquerte. »Ich hatte mir gedacht, du möchtest vielleicht in etwas engeren Kontakt mit uns treten.«
    In engeren Kontakt, was? »Verbrechen interessieren mich nicht. Sorry.«
    »Was lässt dich glauben, dass wir Verbrecher sind?«
    »Kommen Sie schon, Xavier.« Der Bursche hasste es, wenn er das Mr wegließ. Weshalb er genau das oft tat. »Ich hab schon mal gesessen. Das ist todlangweilig.«
    »Stimmt, wegen dieses Rings von Autodieben, in den du hinein geraten bist. Ich wette, dein Bruder hatte dazu eine Menge zu sagen, nicht wahr? Aber nein – ich meine nicht den, mit dem du die Diebstähle begangen hast. Ich meine den Gesetzestreuen in der Familie. Den sauberen. Richard, richtig?«
    Van runzelte die Stirn. »Ich sag Ihnen mal was. Sie lassen meine Familie aus der Sache raus, und ich halte die Klappe und verrate der Polizei von Caldwell kein Sterbenswörtchen über die Häuser, die Sie benutzen. Ich denke, die Bullen würden liebend gern mal sonntags bei Ihnen zum Essen vorbeischauen, da bin ich mir sicher. Die müsste man nicht zweimal bitten.«
    Xaviers Miene wurde verschlossen, und Van dachte: Erwischt.
    Doch dann lächelte der Mann einfach nur. »Und ich sage dir auch mal was. Ich kann dir etwas geben, was dir sonst niemand geben kann.«
    »Ach ja?«
    »Zweifellos.«
    Unbeeindruckt schüttelte Van den Kopf. »Ist es nicht
noch ein bisschen früh, mich hereinzubitten? Was, wenn ich

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