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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wegschafft. Und wagt es nicht, mich nach Hause zu bringen.«
     
    Vishous schloss sein Penthouse auf und schleppte Butch hinein, während Rhage die Tür offen hielt. Die drei waren mit dem Lastenaufzug im hinteren Teil des Gebäudes hochgefahren, was nicht ganz unsinnig war. Der Ex-Cop war ziemlich schwer, er wog mehr, als man denken würde. Als würde ihm die Schwerkraft ganz besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen.

    Jetzt legten sie ihn auf dem Bett ab, und er rollte sich auf die Seite, die Knie bis zur Brust angezogen.
    Lange sagte niemand etwas, und Butch schien ohnmächtig werden zu wollen.
    Rhage begann, im Zimmer auf und ab zu tigern, um seine Anspannung loszuwerden. Nach dem Auftritt gerade war auch V völlig durch den Wind. Er zündete sich eine an und inhalierte tief.
    Schließlich räusperte sich Hollywood. »Tja, V … hier gehst du also mit deinen Frauen hin?« Der Bruder lief zu einer Kette, die in die Wand geschraubt war. »Wir haben natürlich Geschichten gehört, aber so richtig geglaubt hat es keiner. Aber die stimmen vermutlich alle.«
    »Mag sein.« V ging zur Bar und goss sich ein Wasserglas voll mit Grey-Goose-Wodka. »Wir müssen heute Nacht noch den Wohnungen dieser Lesser einen Besuch abstatten.«
    Rhage deutete mit dem Kopf Richtung Bett. »Was ist mit ihm?«
    Wunder über Wunder, der Ex-Cop hob den Kopf. »Ich gehe erst mal nirgendwohin. Glaubt mir.«
    Aus schmalen Schlitzen sah V seinen Mitbewohner an. Butchs Gesicht, das normalerweise bei Anstrengung ein kerniges irisches Rot annahm, war extrem bleich. Und er roch … schwach süßlich. Nach Talkum.
    Großer Gott. Als hätte die Nähe zu diesen Vampirjägern etwas anderes in ihm zum Vorschein gebracht – Omega.
    »V?« Rhages Stimme war sanft. Ganz nah. »Willst du hier bleiben? Oder ihn vielleicht zurück zu Havers bringen?«
    »Mir geht’s gut«, krächzte Butch.
    Eine Lüge in jeder Hinsicht, dachte V.
    Er leerte sein Glas und sah Rhage an. »Ich komme mit dir. Bulle, wir sind bald zurück und bringen dir was zu essen mit, ja?«
    »Nein. Kein Essen. Und kommt heute Nacht nicht zurück.
Sperrt mich nur ein, damit ich nicht raus kann, und dann lasst mich allein.«
    Scheiße. »Bulle, wenn du dich im Bad erhängst, dann bring ich dich persönlich danach gleich noch mal um, das schwör ich dir.«
    Trübe braune Augen wurden aufgeschlagen. »Ich will unbedingt erfahren, was sie mit mir gemacht haben. Mehr noch, als ich mir das Licht ausknipsen will. Also mach dir keine Sorgen.«
    Butch schloss die Lider wieder, und einen Moment später traten Vishous und Rhage auf die Dachterrasse hinaus. Als V die Tür absperrte, musste er feststellen, dass er sich größere Sorgen darum machte, Butch in der Wohnung festzuhalten, als ihn zu beschützen.
    »Wohin gehen wir?«, fragte er Rhage. Obwohl doch normalerweise er derjenige war, der immer einen Plan hatte.
    »In der ersten Brieftasche war eine Adresse – in der Wichita Street, Nummer 459, Apartment C4.«
    »Dann nichts wie los.«

14
    Als Marissa die Tür zu ihrem Schlafzimmer öffnete, fühlte sie sich wie ein Eindringling in ihrem eigenen Reich: Eine zerrissene, todunglückliche, verlorene … Fremde.
    Ziellos sah sie sich um und dachte, was für ein hübscher Raum dies doch eigentlich war. Mit dem großen Himmelbett, der Chaiselonge und den antiken Kommoden und Tischchen. Alles war so feminin, außer den Bildern an den Wänden. Ihre Sammlung von Albrecht-Dürer-Gemälden passte nicht zum Rest der Einrichtung, die klaren Linien und harten Kanten entsprachen eher einem maskulinen Stil.
    Doch diese Bilder sprachen sie an.
    Sie stellte sich vor eines hin und betrachtete es; flüchtig ging ihr durch den Kopf, dass Havers ihre Dürer-Sammlung noch nie gutgeheißen hatte. Seiner Meinung nach wären zum Beispiel Werke von Maxfield Parrish mit romantischen, verträumten Szenen viel passender für eine weibliche Princeps gewesen.

    Über Kunst hatten sie sich nie einig werden können. Aber er hatte ihr die Holzschnitte trotzdem gekauft, weil Marissa sie so mochte.
    Sie riss sich los, schloss ihre Zimmertür und ging unter die Dusche. Ihr blieb vor dem regulären Treffen des Princeps -Rates nicht mehr viel Zeit, und Havers kam immer gern früh.
    Als sie unter den Wasserstrahl trat, dachte sie, wie seltsam ihr Leben doch war. Als sie mit Butch in diesem Quarantänezimmer gewesen war, hatte sie den Rat und die Glymera und … einfach alles vergessen. Aber nun war er fort, und die Normalität kehrte

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