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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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weitergekommen mit Mr Dells hochwertigem Produkt?«

    »Was isst du da?«
    »Den Rest von Mrs Woolys Bananen-Nuss-Sandwich. Fantastisch. Willst du was?«
    V verdrehte nur die Augen und wandte sich wieder dem Laptop zu. »Nein, aber du könntest mir eine Flasche Wodka und ein Glas aus der Küche bringen.«
    »Kein Problem.« Umgehend kam Rhage mit der Bestellung zurück, dann lehnte er sich an die Wand. »Also, hast du da drin was gefunden?«
    »Noch nicht.«
    Als die Stille sich ausdehnte, bis sie den Sauerstoff aus der Höhle zu vertreiben schien, wusste V, dass hinter dem Besuch mehr steckte als der erbeutete Laptop.
    Prompt meinte Rhage: »Hör mal, mein Bruder …«
    »Ich bin im Moment nicht so scharf auf Gesellschaft.«
    »Ich weiß. Deshalb haben sie mich gebeten, zu dir zu kommen.«
    V hob den Blick. »Und wer ist ›sie‹?« Dabei wusste er das ganz genau.
    »Die Bruderschaft macht sich Sorgen um dich. Du wirst immer nervöser. Du stehst total unter Strom. Versuch bloß nicht, das abzustreiten. Jeder hat es bemerkt.«
    »Ach, und deshalb hat Wrath dich gebeten, hier mit mir Rorschach zu spielen?«
    »Befehl von oben. Aber ich wollte sowieso herkommen.«
    V rieb sich die Augen. »Mir geht’s gut.«
    »Es ist okay, wenn es dir nicht gut geht.«
    Nein, das war es eben nicht. »Wenn du nichts dagegen hast, würde ich jetzt gern diesen PC abchecken.«
    »Sehen wir dich beim Letzten Mahl?«
    »Ja. Klar.« Ganz bestimmt.
    V machte sich an der Maus zu schaffen und wühlte sich weiter durch die Dateien des Computers. Während er auf den Bildschirm starrte, bemerkte er abwesend, dass sein
rechtes Auge zu flattern begonnen hatte, als hätte das Lid einen Kurzschluss.
    Zwei massige Fäuste donnerten auf den Schreibtisch herunter, und Rhage beugte sich ganz nah zu ihm. »Entweder du kommst, oder ich komme dich holen.«
    Ohne Vs funkelndem Blick auszuweichen, schwebte Rhage mit seinen stahlblauen Augen und seiner irrsinnigen Schönheit über ihm.
    Aha, sie spielten »Wer zuerst wegschaut«. Bitte, kannst du haben, dachte V.
    Nur, dass Vishous verlor. Einen Augenblick später senkte er die Augen auf den Laptop, tat so, als müsste er etwas überprüfen. »Ihr müsst ein bisschen Abstand halten, klar? Butch ist mein Mitbewohner, natürlich leide ich mit ihm. Aber das ist keine große Sache …«
    »Phury hat es uns erzählt. Dass deine Visionen versiegt sind.«
    »Herrgott noch mal.« Ungehalten sprang V von seinem Stuhl auf, schubste Rhage beiseite und lief hektisch im Kreis herum. »Dieses verdammte Klatschweib …«
    »Wenn es dir ein Trost ist, Wrath hat ihm wirklich keine Wahl gelassen.«
    »Also hat der König es aus ihm rausgeprügelt?«
    »Komm schon, V. Wenn es mir mal nicht so gut ging, warst du immer für mich da. Das ist jetzt genau dasselbe.«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Weil es um dich geht.«
    »Bingo.« Mann, V konnte einfach nicht darüber reden. Ihm, der sechzehn Sprachen beherrschte, fehlten einfach die Worte für seine wahnwitzige Angst vor der Zukunft: Butchs Zukunft. Seine eigene Zukunft. Die der ganzen Spezies. Seine Visionen des Kommenden hatten ihn immer genervt, aber gleichzeitig waren sie auch ein seltsamer Trost gewesen. Wenn ihm auch manchmal nicht gefiel, was um
die nächste Kurve lauerte, dann war er doch zumindest nicht überrascht gewesen, wenn es ihn er wischte.
    Rhages Hand landete ohne Vor warnung auf seiner Schulter, und V machte einen erschrockenen Satz. »Letztes Mahl, Vishous. Wenn du nicht auftauchst, komm ich dich holen, kapiert?«
    »Ja. Ist ja gut. Und jetzt schieb endlich ab.«
    Kaum war Rhage aus der Tür, da ging V zurück zum Laptop und setzte sich hin. Statt aber ins Land der Bits und Bytes zurückzukehren, wählte er die Nummer von Butchs neuem Handy.
    Die Stimme des Polizisten knirschte wie Kies. »Hey, V.«
    »Hey.« V klemmte das Telefon zwischen Schulter und Ohr fest und goss sich einen Wodka ein. Als die Flüssigkeit ins Glas plätscherte, hörte man durch die Leitung ein Rascheln, als würde Butch sich umdrehen oder vielleicht seine Jacke ausziehen.
    Lange Zeit schwiegen sie beide.
    Und dann musste V fragen: »Wolltest du bei ihnen sein? Hast du das Gefühl, du solltest bei den Lessern sein?«
    »Ich weiß es nicht.« Tiefer Atemzug. Langes, langsames Ausatmen. »Ich werde dir nichts vormachen. Ich hab diese Dreckskerle erkannt. Sie gespürt. Aber als ich in die Augen dieses Burschen gesehen habe, wollte ich ihn vernichten.«
    V hob das Glas. Der Wodka brannte sich

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