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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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jemandem schaden. Aber genau das ist das Problem. Es gibt so viel, was ich nicht weiß.«
    »Butch, lass mich dir helfen.«
    »Aber was wenn …«
    »Was wenn bringt uns nicht weiter.« Sie stockte. »Ich werde dich nicht anlügen. Ich habe Angst. Aber ich will dir nicht den Rücken kehren, und du bist ein Dummkopf, wenn du mich dazu bringen willst.«
    Er schüttelte den Kopf, in seinem Blick schimmerte Respekt. »Warst du schon immer so mutig?«
    »Nein. Aber offenbar kann ich es für dich sein. Wirst du mich lassen?«
    »Das möchte ich. Und ich habe das Gefühl, dass ich das muss.« Aber es dauerte noch ein ganzes Weilchen, bis er den Raum durchquert hatte. »Ist es okay, wenn ich mich neben dich setze?«
    Sie nickte und machte etwas Platz, und er setzte sich
langsam auf die Bettkante. Die Matratze sank durch sein Gewicht ein, wodurch ihr Körper auf ihn zurutschte. Sehr lange sah er sie einfach nur an, dann nahm er ihre Hand.
    Er beugte sich herunter und strich ihr mit den Lippen über die Fingerknöchel, rieb seinen Mund daran. »Ich möchte mich gern neben dich legen. Nicht, um Sex zu haben. Nichts in der Art. Einfach nur …«
    »Ja.«
    Als er aufstand, hob sie die Decke an, aber er schüttelte den Kopf. »Ich lege mich lieber oben auf die Decke.«
    Er zog seinen Mantel aus und streckte sich neben ihr aus. Zog sie an sich. Küsste sie auf den Scheitel.
    »Du wirkst sehr müde«, sagte er im Kerzenschein.
    »Ich bin auch sehr müde.«
    »Dann schlaf und lass mich über dich wachen.«
    Zufrieden kuschelte sie sich noch enger an ihn und seufzte. Es tat gut, ihren Kopf auf seine Brust zu legen und seine Wärme zu spüren und ihn von Nahem zu riechen. Träge streichelte er ihren Rücken, und sie schlief so schnell ein, dass sie gar nicht merkte, wie sie wegdöste. Bis das Bett schaukelte, und sie aufwachte.
    »Butch?«
    »Ich muss mit Vishous reden.« Er küsste sie auf den Handrücken. »Ruh dich weiter aus. Du bist viel zu blass.«
    Sie lächelte zögerlich. »Kein Kindermädchen, du erinnerst dich?«
    »War ja nur ein Vorschlag.« Auf einer Seite zuckte sein Mundwinkel leicht nach oben. »Wie wäre es, wenn wir uns vor dem Ersten Mahl treffen? Ich warte unten in der Bibliothek auf dich.«
    Als sie nickte, beugte er sich herunter und fuhr ihr mit den Fingerspitzen über die Wange. Dann betrachtete er ihre Lippen, und sein Duft wurde unvermittelt stärker.
    Ihre Blicke trafen sich.

    Es dauerte keine Sekunde, bis in ihren Venen ein Verlangen aufloderte, ein brennendes, stechendes Bedürfnis. Ganz von allein wanderten ihre Augen von seinem Gesicht zu seinem Hals, und ihre Fänge pochten, als ihre Instinkte erwachten: Sie wollte die starke Vene dort durchbohren. Sie wollte sich an ihm nähren. Und sie wollte mit ihm schlafen, während sie das tat.
    Blutlust.
    Gütige Jungfrau. Deshalb war sie so müde. Sie hatte sich neulich Nacht nicht bei Rehvenge nähren können. Dann noch die Anstrengung durch Butchs schwere Krankheit, gefolgt von seinem Abschied. Und zu allem Überfluss noch die Sache mit Havers.
    Nicht, dass die Gründe momentan eine Rolle spielten. Sie wusste nur, dass sie hungrig war.
    Ihre Lippen teilten sich, und sie schob den Kopf langsam vor …
    Aber was würde passieren, wenn sie von ihm trank?
    Das lag auf der Hand. In ihrem Streben, sich zu sättigen, würde sie ihn aussaugen, weil sein Menschenblut so schwach war. Sie würde ihn umbringen.
    Aber er musste so gut schmecken.
    Sie brachte die Stimme der Blutlust in sich zum Schweigen und steckte mit eiserner Überwindung die Arme unter die Decke. »Dann sehe ich dich heute Abend.«
    Als Butch sich aufrichtete, wurde sein Blick trüb, und er legte die Hände vor die Hüften, als versteckte er eine Erektion. Was natürlich ihren Drang, ihn an sich zu reißen, noch verstärkte.
    »Pass auf dich auf, Marissa«, sagte er leise und traurig.
    Er war schon an der Tür, als sie sagte: »Butch?«
    »Ja?«
    »Ich halte dich nicht für schwach.«
    Er zog die Brauen zusammen, als fragte er sich, wo das
jetzt herkam. »Ich auch nicht. Schlaf gut, meine Schöne. Wir sehen uns bald wieder.«
    Als sie wieder allein war, wartete sie, bis das Hungergefühl verging, was schließlich auch geschah. Das gab ihr etwas Hoffnung. Bei allem, was gerade vor sich ging, würde sie liebend gern das Nähren eine Weile aufschieben. Rehvenge jetzt so nahe zu kommen, fühlte sich irgendwie falsch an.

18
    Als die Nacht über Caldwell hereinbrach, fuhr Van Richtung Innenstadt. Er bog vom

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