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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wurde völlig starr, und Butch folgte einfach seinem Instinkt.
    Was bedeutete, er öffnete den Mund und begann, langsam einzuatmen.
    Aber er nahm keine Luft in sich auf. Er nahm den Vampirjäger
in sich auf. Absorbierte ihn. Verschlang ihn. Es war wie neulich in der kleinen Straße, aber jetzt kam ihm niemand dazwischen. In einem endlosen Zug saugte Butch immer weiter, ein schwarzer Schatten strömte aus den Augen und der Nase und dem Mund des Lesser heraus und in Butch hinein.
    Der sich fühlte wie ein Ballon, der sich mit Smog füllt. Der sich fühlte, als lege er sich die Hülle des Feindes um.
    Als es vorbei war, zerfiel der Körper des Lesser einfach zu Asche. Der feine Staub aus grauen Partikeln rieselte auf Butchs Gesicht, seine Brust, seine Beine.
    »Ach du Scheiße.«
    Völlig verzweifelt wandte Butch den Blick ab. V kam gerade zur Vordertür herein und klammerte sich am Rahmen fest, als hielte ihn allein das Haus aufrecht.
    »O Gott.« Butch rollte sich auf die Seite, der hässliche Teppich kratzte über seine Haut. Ihm war ekelhaft schlecht, und sein Hals brannte, als hätte er stundenlang einen Scotch nach dem anderen gekippt. Aber schlimmer noch, das Böse war wieder in ihm, floss in seinen Adern.
    Als er durch die Nase atmete, roch er Talkum. Und wusste, dass er das war, und nicht etwa die Überreste des Lessers.
    »V … «, begann er hilflos, »was habe ich da gerade gemacht? «
    »Ich weiß es nicht, Bulle. Ich habe keine Ahnung.«
     
    Zwanzig Minuten später bugsierte Vishous sich und seinen Mitbewohner in den Escalade und verriegelte alle Türen. Während er eine Nummer in sein Handy tippte und sich das Telefon ans Ohr hielt, beäugte er Butch. Der Ex-Cop sah total elend aus, als wäre er gleichzeitig seekrank, hätte die Mutter aller Jetlags und bekäme eine Grippe. Und er stank nach Talkum, schwitzte den Duft aus jeder Pore aus.
    Noch bevor am anderen Ende der Leitung abgehoben wurde, startete V den Wagen, legte den Gang ein und dachte an die Voodooaktion, die Butch da gerade mit dem Lesser veranstaltet hatte.
    Um es mit den Worten des Bullen zu sagen: Heilige Maria, Mutter Gottes.
    Mann … diese Saugnummer war eine Wahnsinnswaffe. Aber die Nebenwirkungen waren unabsehbar.
    Wieder blickte V zur Seite. Und stellte fest, dass er sich vergewissern wollte, dass Butch ihn nicht betrachtete, wie ein Lesser ihn betrachten würde.
    Scheißdreck.
    »Wrath?« Endlich hatte jemand abgehoben. »Hör mal, ich – Mist … unser Knabe hier hat sich gerade einen Lesser reingezogen. Nein, nicht Rhage. Butch. Ja, Butch. Was? Nein, ich hab zugeschaut, wie er … den Burschen eingesaugt hat. Ich weiß nicht wie, aber der Lesser hat sich buchstäblich in Staub aufgelöst. Nein, es war kein Messer im Spiel. Er hat den verdammten Typen inhaliert. Jedenfalls gehe ich auf Nummer sicher und fahre ihn jetzt in meine Wohnung, damit er sich ausschlafen kann. Danach komme ich nach Hause. Genau … Nein, ich habe keinen Schimmer, wie er das gemacht hat, aber ich werde euch haarklein davon berichten, wenn ich da bin. Ja. Genau. M-hm. Ja, es geht mir gut, und hör auf, mich das zu fragen, zum Henker. Ciao.«
    Als er auflegte und das Handy auf das Armaturenbrett warf, wehte Butchs Stimme schwach und heiser zu ihm herüber. »Ich bin froh, dass du mich nicht nach Hause bringst.«
    »Ich wünschte, ich könnte es.« V holte eine Selbstgedrehte aus der Tasche und zündete sie gierig an. Er öffnete das Fenster einen Spalt. »Lieber Himmel, Butch, woher wusstest du, dass du das kannst?«

    »Ich wusste es nicht.« Er hüstelte, als täte ihm der Hals weh. »Gib mir einen von deinen Dolchen.«
    V runzelte die Stirn und sah seinen Mitbewohner an. »Wozu?«
    »Gib ihn mir einfach.« Als V immer noch zögerte, schüttelte Butch traurig den Kopf. »Ich werde mich nicht auf dich stürzen, das schwöre ich beim Leben meiner Mutter. «
    Sie mussten an einer roten Ampel halten, und V schob den Sicherheitsgurt beiseite, um einen der Dolche aus dem Brusthalfter ziehen zu können. Dann reichte er Butch die Waffe mit dem Griff zuerst und wandte den Blick wieder auf die Straße. Ein Seitenblick zeigte ihm, dass Butch den Ärmel hochgekrempelt hatte und sich auf der Innenseite des Unterarms mit der Klinge ritzte. Beide betrachteten, was hervorquoll.
    »Ich blute wieder schwarz.«
    »Tja … keine echte Überraschung.«
    »Ich rieche auch wie sie.«
    »Stimmt.« Mann, V gefiel es überhaupt nicht, wie der Bulle den Dolch anstarrte. »Wie

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