Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
es.
    »Sag, dass du wünschst, würdig zu werden.«
    »Ich wünsche, würdig zu werden.«
    Wieder ein Ausruf in der Alten Sprache, dieses Mal ein Anfeuern.
    Wrath sprach weiter: »Es gibt nur einen Weg, würdig zu werden, und das ist der richtige und maßvolle. Fleisch von unserem Fleisch. Nicke mit dem Kopf.«
    Butch nickte.
    »Sag, du wünschst, Fleisch von unserem Fleisch zu werden. «
    »Ich wünsche, Fleisch von eurem Fleisch zu werden.«
    Ein langsamer Singsang hob an, und Butch hatte den Eindruck, dass sich vor und hinter ihm eine Reihe gebildet hatte. Ohne Vorwarnung begannen sie, sich zu bewegen, das stete vor und zurück spiegelte sich im Takt tiefer Männerstimmen. Butch mühte sich ab, dem Rhythmus zu folgen; stieß vorn gegen einen Rücken, der dem schwachen Duft nach rotem Rauch zufolge zu Phury gehörte, wurde dann von hinten von jemandem angerempelt, der Vishous war, was er wusste, weil er es einfach wusste. Mist, er vermasselte die ganze Sache hier …
    Und dann passierte es. Sein Körper fand sich in den Takt ein, und er schwang mit ihnen gemeinsam … ja, sie alle sangen und bewegten sich wie ein Mann, vor und zurück, nach
rechts, nach links … die Stimmen, nicht die Muskeln ihrer Oberschenkel, trugen ihre Füße vorwärts.
    Unvermittelt gab es eine akustische Explosion, der Klang des Gesangs brach ab und formierte sich dann neu in tausend unterschiedlichen Richtungen: Sie hatten einen riesigen leeren Raum betreten.
    Eine Hand auf seiner Schulter brachte ihn zum Stehen.
    Der Gesang hörte auf, als wäre ein Stecker gezogen worden, eine Weile prallten die Klänge noch von den Wänden ab, dann schwebten sie davon.
    Er wurde am Arm gefasst und nach vorn geführt.
    Neben ihm flüsterte Vishous: »Treppe.«
    Butch geriet kurz ins Taumeln, dann nahm er die Stufen. Als er eine Plattform erreichte, wurde er von V positioniert und sein Körper aufgestellt – wo auch immer er eben sein musste. Gehorsam fügte er sich in seine Haltung, er hatte das Gefühl, vor etwas Großem zu stehen. Seine Zehen berührten etwas, das offenbar eine Wand war.
    In der darauffolgenden Stille lief ein Schweißtropfen von Butchs Nasenspitze und traf genau zwischen seinen Füßen auf dem glänzenden Fußboden auf.
    V drückte die Schulter des Ex-Cops, wie um ihn zu beruhigen.
    »Wer trägt mir diesen Mann an?«, fragte die Jungfrau der Schrift gebieterisch.
    »Das bin ich – Vishous, Sohn eines Kriegers der Black Dagger, den man unter dem Namen Bloodletter kennt.«
    »Wer weist diesen Mann zurück?« Schweigen. Gott sei Dank.
    Jetzt nahm die Jungfrau der Schrift epische Ausmaße an, sie füllte den gesamten Raum um sie herum aus und jeden Zentimeter zwischen Butchs Ohren, bis er nichts mehr wahrnahm als den Klang der Worte, die sie sprach. »Durch das Zeugnis des Wrath, Sohn des Wrath, und folgend dem
Antrag des Vishous, Sohn des Bloodletter, befinde ich diesen Vampir vor mir, Butch O’Neal, Nachkomme des Wrath, Sohn des Wrath, als Anwärter auf die Bruderschaft der Black Dagger für würdig. Da es in meiner Macht und meinem Ermessen liegt, und da es dem Schutz der Art dienlich ist, verzichte ich in diesem Fall auf die Anforderung an die mütterliche Linie. Ihr mögt beginnen.«
    Wrath ergriff das Wort. »Dreht ihn um. Enthüllt ihn.«
    Die Brüder folgten den Worten Jungfrau, und Vishous nahm Butch den schwarzen Umhang ab. Dann legte er ihm das goldene Kreuz an der Kette auf den Rücken und ging fort.
    »Erhebe deinen Blick«, befahl Wrath.
    Butch stockte der Atem, als er aufsah.
    Er stand in der Mitte eines schwarzen Marmorpodests mit Blick über eine unterirdische Höhle, die von Hunderten schwarzer Kerzen erleuchtet wurde. Vor ihm befand sich ein Altar aus einem riesigen Steinquader, der quer auf zwei niedrigen Stützen lag, und obenauf … ein uralter Schädel. Jenseits davon stand vor ihm aufgereiht die Bruderschaft in all ihrer Pracht, fünf Vampire, deren Mienen ebenso feierlich wie ihre Körper stark waren.
    Wrath löste sich aus der Reihe und stellte sich an den Altar. »Tritt zurück an die Wand und halte dich an den Pflöcken fest.«
    Butch tat wie ihm geheißen, er spürte kühlen, glatten Stein an seinen Schultern und seinem Hintern, während seine Hände zwei stabile Griffe zu fassen bekamen.
    Jetzt hob Wrath seine Hand, und sie war … ach, du Scheiße, sie war in einen antiken Silberhandschuh gehüllt, an dessen Knöcheln Stachel angebracht waren. In der Faust, die er ballte, lag der Griff eines schwarzen

Weitere Kostenlose Bücher