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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ihr Leben nach. Und über das von Butch.
    Dann schüttelte sie ganz langsam den Kopf und beugte sich vor, um ihn zu küssen. »Ich würde nichts an dir verändern wollen. Absolut nichts.«

EPILOG
    Joyce O’Neal Rafferty war in Eile und total genervt, als sie beim Pflegeheim ankam. Der kleine Sean hatte die ganze Nacht gespuckt, und sie hatte drei Stunden beim Kinderarzt warten müssen, bis er sie dazwischenschieben konnte. Dann hatte Mike eine Nachricht auf dem AB hinterlassen, dass er heute länger arbeiten musste, weswegen er keine Zeit hätte, auf dem Heimweg in den Supermarkt zu gehen.
    Verdammt, sie hatten keinen Krümel Essen mehr im Kühlschrank oder in der Vorratskammer.
    Mit Sean auf dem Arm raste sie den Korridor entlang, diversen Teewagen und einem Trupp Rollstühle ausweichend. Wenigstens schlief der Kleine jetzt und hatte sich seit mehreren Stunden nicht mehr übergeben. Sich um ein krankes, quengelndes Baby und gleichzeitig noch um ihre verwirrte Mutter zu kümmern, überstieg Joyces Kräfte. Besonders nach einem Tag wie diesem.
    Sie klopfte an die Tür und trat sofort ein. Odell saß aufrecht im Bett und blätterte in einem Band Reader’s Digest.
    »Hallo, Mama, wie geht es dir?« Joyce ging zu dem Kunstledersessel am Fenster. Als sie sich hinsetzte, quietschte das Polster. Genau wie Sean, als er aufwachte.
    »Mir geht es gut.« Odells Lächeln war freundlich. Aber ihre Augen blieben so leer wie dunkle Murmeln.
    Joyce blickte schnell auf die Uhr. Zehn Minuten würde sie bleiben, danach wollte sie noch schnell beim Supermarkt vorbeifahren.
    »Ich hatte gestern Abend Besuch.«
    »Ach ja?« Und sie würde Vorräte für mindestens eine Woche einkaufen. »Wer war es denn?«
    »Dein Bruder.«
    »Teddy war hier?«
    »Butch.«
    Joyce erstarrte. Dann folgerte sie, dass ihre Mutter wieder einmal etwas durcheinanderwarf. »Das ist ja schön, Mama.«
    »Er kam, als sonst niemand da war. Nach Einbruch der Dunkelheit. Und er hat seine Frau mitgebracht. Sie ist sehr hübsch. Er hat gesagt, sie würden in einer Kirche heiraten. Ich meine, sie sind schon Mann und Frau, aber nach ihrer Religion. Komisch – ich habe nicht rausgekriegt, was sie eigentlich ist. Vielleicht orthodox?«
    Odell hatte definitiv Halluzinationen. »Das ist ja toll.«
    »Er sieht jetzt aus wie sein Vater.«
    »Ach, wirklich? Ich dachte, er wäre der Einzige, der nicht nach Papa schlägt.«
    »Sein Vater. Nicht deiner.«
    Joyce runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
    Ihre Mutter bekam einen träumerischen Gesichtsausdruck und blickte aus dem Fenster. »Hab ich dir je von dem Blizzard 1969 erzählt?«
    »Mama, bleib doch mal bei Butch …«
    »Wir saßen alle im Krankenhaus fest, wir Schwestern und
die Ärzte. Niemand konnte rein oder raus. Zwei Tage war ich dort. Mein Gott, dein Vater war so wütend, weil er sich allein um euch Kinder kümmern musste.« Ganz plötzlich wirkte Odell um Jahre jünger und hellwach. »Es gab da einen Chirurg. Er war so … so anders als alle anderen. Er war der Chefarzt, ein sehr wichtiger Mann. Er war … wunderschön und anders und sehr bedeutend. Auch einschüchternd. Seine Augen sehe ich heute noch in meinen Träumen. « Ebenso plötzlich verpuffte die Begeisterung wieder, und ihre Mutter sank in sich zusammen. »Ich war schlecht. Ich war eine schlechte, schlechte Ehefrau.«
    »Mama …« Joyce schüttelte den Kopf. »Was redest du denn da?«
    Jetzt liefen Odell Tränen über das faltige Gesicht. »Als ich heimkam, ging ich zur Beichte. Ich betete. Ich betete so inständig. Aber Gott hat mich für meine Sünden bestraft. Selbst die Wehen … die Wehen waren furchtbar bei Butch. Ich bin fast gestorben, so stark habe ich geblutet. All meine anderen Geburten verliefen reibungslos. Aber nicht Butchs …
    Joyce drückte Sean so fest an sich, dass er protestierend zu zappeln begann. Sie lockerte ihren Griff wieder und versuchte, ihn zu trösten, gleichzeitig flüsterte sie: »Erzähl weiter, Mama … sprich weiter.«
    »Janies Tod war meine Strafe dafür, dass ich untreu war und das Kind eines anderen Mannes zur Welt brachte.«
    Sean stieß ein Heulen aus. In Janies Kopf schwirrte ein schrecklicher, grässlicher Verdacht herum, dass das …
    Ach, Quatsch, was dachte sie sich nur dabei? Ihre Mutter war nicht mehr ganz richtig im Kopf.
    Schade nur, dass sie im Moment ganz offenbar bei klarstem Verstand war.
    Odell nickte, als antwortete sie auf eine Frage, die ihr jemand gestellt hatte. »O ja, ich liebe Butch. Sogar mehr

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