Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Partner zu sein.
    Butch stand auf, lief zum Schrank und zog eine Gucci-Tasche hervor … doch dann machte er sich bewusst, dass er nichts mitnehmen wollte, wenn er abhaute.
    Also warf er die Tasche beiseite, zog eine Jeans und ein Sweatshirt an, steckte die Füße in ein Paar Turnschuhe und fand die alte Brieftasche und den Schlüsselbund, die er damals bei sich gehabt hatte, als er bei Vishous einzog. Als er das Metallgewirr an dem schlichten silbernen Schlüsselring betrachtete, fiel ihm ein, dass er sich seitdem gar nicht mehr um seine Wohnung gekümmert hatte. Nach all der Zeit musste der Vermieter längst die Tür aufgebrochen und seine Sachen entrümpelt haben. Was in Ordnung ging. Es zog ihn sowieso nichts dorthin zurück.
    Er ließ die Schlüssel liegen und ging aus dem Zimmer, bis ihm einfiel, dass er keinen fahrbaren Untersatz hatte. Sah ganz so aus, als müsste er zu Fuß zur Route 22 laufen und von dort aus trampen.
    Einen konkreten Plan, wohin er gehen wollte, hatte er nicht. Er wusste nur, dass er die Brüder und Marissa verlassen
musste. Ende. Und er musste aus Caldwell verschwinden. Vielleicht könnte er Richtung Westen ziehen.
    Als er ins Wohnzimmer kam, war er erleichtert, dass V nicht da war. Sich von seinem Mitbewohner zu verabschieden, wäre beinahe so schrecklich gewesen, wie seine Frau zu verlassen. Er hatte keinen Bedarf an Abschiedsszenen.
    Scheiße. Wie würde die Bruderschaft darauf reagieren, dass er abhaute? Immerhin wusste er eine Menge über sie – egal. Er konnte nicht bleiben. Und wenn das bedeutete, dass sie etwas gegen ihn unternahmen, dann würde ihn das jedenfalls aus seinem Elend erlösen.
    Und was die Sache mit Omega betraf? Tja, auf diese ganze Lesser -Frage wusste er auch keine Antwort. Aber wenigstens müsste er sich dann keine Sorgen mehr machen, die Brüder oder Marissa zu verletzen. Denn er hatte nicht die Absicht, einen von ihnen jemals wiederzusehen.
    Seine Hand lag schon auf der Klinke zur Vorhalle, als V fragte: »Wohin gehst du, Bulle?«
    Butch schwang den Kopf herum, als V aus dem Schatten der Küche trat.
    »V … ich verschwinde.« Noch bevor er eine Antwort bekam, schüttelte er den Kopf. »Falls das bedeutet, du musst mich töten, dann mach es schnell und begrab mich. Und erzähl Marissa nichts davon.«
    »Warum haust du ab?«
    »Es ist besser so, selbst wenn das bedeutet, dass ich ein toter Mann bin. He, du würdest mir doch geradezu einen Gefallen tun, wenn du mir das Licht ausknipst. Ich liebe eine Frau, die ich nie wirklich haben kann. Du und die Bruderschaft, ihr seid meine einzigen Freunde, und euch gebe ich jetzt auch auf. Und was zum Henker wartet schon in der realen Welt auf mich? Nichts. Ich habe keinen Job. Meine Familie hält mich für total kaputt. Das einzig Gute daran ist, dass ich auf mich gestellt unter meinesgleichen sein werde.«

    V kam auf ihn zu, ein riesiger, bedrohlicher Schatten.
    Verflucht, vielleicht wäre heute Nacht alles vorbei. Hier und jetzt.
    »Butch, Mann, du kannst nicht abhauen. Ich hab es dir von Anfang an gesagt. Aussteigen ist nicht drin.«
    »Wie schon gesagt, dann mach kurzen Prozess mit mir. Nimm deinen Dolch und erledige mich. Aber sei versichert: Keine Minute länger werde ich als ein Außenseiter in eurer Welt bleiben.«
    Als ihre Blicke sich trafen, rührte Butch sich noch nicht einmal. Er würde sich nicht wehren. Er würde ganz sanft in die Nacht gleiten, getragen von der Hand seines besten Freundes in einen guten, sauberen Tod.
    Es gab schlimmere Arten zu gehen. Viel, viel schlimmere Arten.
    Vishous’ Augen wurden schmal. »Möglicherweise gibt es einen anderen Weg.«
    »Einen anderen … V, Kumpel, Plastikeckzähne machen die Sache auch nicht besser.«
    »Vertraust du mir?« Als er nur ein Schweigen als Antwort erhielt, wiederholte V: »Butch, vertraust du mir?«
    »Ja.«
    »Dann gib mir eine Stunde, Bulle. Lass mich sehen, was ich tun kann.«

6
    Die Zeit zog sich wie Kaugummi, und Butch schlich im Haus herum, während er auf Vs Rückkehr wartete. Schließlich legte er sich aufs Bett, da er den Whiskeydunst einfach nicht abschütteln konnte, und ihm immer noch schwindlig war. Die Augen schloss er mehr der Helligkeit wegen als in der ernsthaften Hoffnung auf Schlaf.
    Umgeben von einer lastenden Stille dachte er an seine Schwester Joyce und ihr Baby. Er wusste, wo die Taufe heute stattgefunden hatte: Am selben Ort, wo man auch ihn getauft hatte. Am selben Ort, wo alle O’Neals getauft worden waren.
    Wo man ihnen

Weitere Kostenlose Bücher