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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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die Erbsünde abgewaschen hatte.
    Er legte eine Hand auf den Bauch, auf die schwarze Narbe, und dachte, dass das Böse ihn eindeutig wieder eingeholt hatte. Es war direkt in seinem Innersten gelandet.
    Er ballte eine Faust um sein Kreuz und drückte so fest zu, dass das Gold ihm in die Haut schnitt. Er müsste wieder in die Kirche gehen. Regelmäßig.

    Während er immer noch das Kreuz umklammerte, kroch die Erschöpfung verstohlen in ihm hoch, entzog ihm die Gedanken und ersetzte sie durch ein Nichts.
    Irgendwann später wachte er auf und blickte auf die Uhr. Er hatte zwei Stunden durchgeschlafen, und jetzt war er in die Katerphase eingetreten; sein Kopf war ein einziger großer, dumpfer Schmerz, die Augen hyperempfindlich gegen das Licht, das unter der Tür hindurchdrang. Er drehte sich auf die Seite und reckte sich. Seine Wirbelsäule knackte.
    Ein unheimliches Stöhnen wehte den Flur hinunter.
    »V?«, fragte er.
    Ein weiteres Stöhnen.
    »Alles okay bei dir, V?«
    Aus dem Nichts ertönte ein krachendes Geräusch, als wäre etwas Schweres heruntergefallen. Dann folgten erstickte Laute, wie jemand sie von sich gab, der zu verletzt zum Schreien und gleichzeitig zu Tode verängstigt war. Butch sprang vom Bett hoch und rannte ins Wohnzimmer.
    »Du lieber Himmel!«
    V hatte sich von der Couch geworfen und war mit dem Gesicht nach unten auf dem flachen Tisch gelandet, wobei Flaschen und Gläser zu Bruch gegangen waren. Er fuchtelte wild mit Armen und Beinen, seine Augen aber waren fest zugekniffen, und der Mund in einem lautlosen Schrei weit geöffnet.
    »Vishous! Wach auf!« Butch wollte schon die Arme des Bruders festhalten, da bemerkte er, dass V seinen Handschuh ausgezogen hatte: Seine schreckliche Hand leuchtete wie die Sonne und brannte Löcher in den Holztisch und die Ledercouch.
    »Scheißdreck!« Mit einem Satz brachte sich Butch aus der Gefahrenzone, nachdem er beinahe getroffen worden war.
    Alles, was er tun konnte, war Vishous’ Namen zu rufen, während sich sein Freund im Klammergriff eines wie auch
immer gearteten Dämons wand. Endlich drang etwas durch. Ob es nun der Klang von Butchs Stimme war, oder ob V sich selbst durch sein heftiges Zucken geweckt hatte.
    Als Vishous die Augen aufschlug, keuchte und zitterte er. Er war schweißgebadet.
    »Kumpel?« Als Butch sich vor ihn kniete und an der Schulter berührte, wich V vor ihm zurück, was dem Ex-Cop wirklich Angst machte. »Hey, ganz locker, du bist zu Hause. Du bist in Sicherheit.«
    Vs Augen, normalerweise so kühl und ruhig, waren glasig. »Butch, o gütige Jungfrau. Butch … der Tod. Der Tod … Das Blut auf meinem T-Shirt. Eins von meinen T-Shirts …«
    »Ganz ruhig. Wir atmen jetzt mal ganz tief durch, mein Großer.« Eine Hand unter Vs rechte Achsel geklemmt, hievte Butch den Bruder zurück auf die Couch. Der arme Kerl fiel auf die Lederpolster wie eine Stoffpuppe. »Wir holen dir erst mal was zu trinken.«
    Butch suchte in der Küche nach einem einigermaßen sauberen Glas und spülte es aus. Dann füllte er es mit kaltem Wasser, obwohl V zweifellos Grey Goose bevorzugen würde.
    Als er zurückkam, zündete sich Vishous gerade eine Zigarette mit Händen an, die wie Fähnchen im Wind flatterten.
    Er nahm das Glas entgegen, und Butch fragte: »Möchtest du was Stärkeres?«
    »Nein. Das ist gut. Danke, Mann.«
    Butch setzte sich ans andere Sofaende. »V, es wird Zeit, dass wir etwas gegen diese Albträume unternehmen.«
    »Ich will nicht darüber reden.« V inhalierte tief und stieß langsam und konzentriert den Rauch durch die Lippen aus. »Außerdem habe ich gute Neuigkeiten. Oder so.«
    Butch hätte das Thema lieber bei Vs Land der Träume gelassen, aber das sollte offenbar nicht sein. »Dann raus damit. Du hättest mich wecken sollen, sobald du …«
    »Hab ich versucht. Du warst völlig weg. Jedenfalls …«
Wieder stieß V Rauch aus, dieses Mal schon normaler. »Du weißt, dass ich mich mit deiner Vergangenheit beschäftigt habe, oder?«
    »Dachte ich mir schon.«
    »Ich musste wissen, was los ist, wenn du bei mir – bei uns leben solltest. Ich habe dein Blut bis nach Irland zurückverfolgt. Haufenweise bleiche Inselbewohner in deinen Venen, Bulle.«
    Butch wurde ganz reglos. »Hast du … noch etwas gefunden? «
    »Nicht, als ich vor neun Monaten suchte. Und nicht, als ich deine Abstammung vor einer Stunde noch mal überprüft habe.«
    Spielverderber. Obwohl – was hatte er denn geglaubt? Er war kein Vampir. »Und warum sprechen wir

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