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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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keinen Laut, und John nutzte die Zeit, sie einfach nur anzustarren.
    »Euer Gnaden«, begann sie leise. »Darf ich Euch in die Augen blicken?«
    Er machte den Mund auf. Dann nickte er eifrig.
    Doch sie rührte sich nicht. Super, du Blödmann, sie kann dich ja nicht sehen.
    »Euer Gnaden?« Jetzt flackerte ihre Stimme leicht. »Vielleicht … wünschtet Ihr eine andere von uns?«
    John ging zu ihr und streckte die Hand aus, um sie zu berühren. Bloß wo? Dieses Toga-Ding war tief ausgeschnitten und hatte Schlitze in den Ärmeln wie auch vorne im Rock. Und sie roch so gut.
    Unbeholfen tippte er ihr auf die Schulter, und sie zuckte, als hätte er sie überrascht.
    »Euer Gnaden?«
    Mit leichtem Druck auf ihre Arme richtete er sie auf.
Wow … ihre Augen waren richtig grün. Wie Trauben. Oder das Innere einer Limette.
    Er zeigte auf seine Kehle und machte dann eine Geste, als schnitte er sie durch.
    Ihr vollkommenes Gesicht neigte sich zur Seite. »Ihr sprecht nicht, Euer Gnaden?«
    Er schüttelte den Kopf, etwas überrascht, dass Wrath das nicht erwähnt hatte. Andererseits hatte der König auch wirklich viel um die Ohren gehabt in letzter Zeit.
    Daraufhin leuchteten Laylas Augen geradezu, und sie lächelte, was ihn vollends umhaute. Ihre Zähne waren vollendet und die Fänge … unglaublich hübsch. »Euer Gnaden, Euer Schweigegelübde ist sehr löblich. Solche Selbstbeherrschung. Ihr werdet ein Krieger von großer Kraft sein, Ihr, der Ihr abstammt von Darius, Sohn des Marklon.«
    Ach, du liebes bisschen. Sie war ja ernsthaft beeindruckt von ihm. Und wenn sie glauben wollte, dass er ein Gelübde abgelegt hatte, bitte, von ihm aus. Kein Grund ihr mitzuteilen, dass er einen körperlichen Defekt hatte.
    »Vielleicht wünscht Ihr, etwas über mich zu erfahren?«, fragte sie. »Damit Ihr Euch versichern könnt, dass es Euch an nichts mangeln wird?« Er nickte und schielte zur Couch. Gut, dass er einen Block dabeihatte. Sie könnten sich ein Weilchen setzen und einander kennenlernen …
    Als er ihr den Kopf wieder zuwandte, war sie herrlich nackt, die Toga um die Füße gebauscht.
    John fielen fast die Augen aus dem Kopf. Ach, du … großer Gott.
    »Gefalle ich Euch, Euer Gnaden?«
    Jesus, Maria und Joseph – selbst wenn er einen Kehlkopf besessen hätte, wäre er sprachlos gewesen.
    »Euer Gnaden?«
    Als John langsam nickte, dachte er: O Mann, warte, bis ich das Blaylock und Qhuinn erzähle.

22
    Am nächsten Abend kam Marissa aus den Kellerräumen des Refugiums und tat so, als wäre ihre Welt nicht eingestürzt und zu Asche verbrannt.
    »Mastimon möchte mit dir sprechen«, hörte sie eine Kinderstimme sagen.
    Marissa drehte sich um und entdeckte die Kleine mit dem Gipsbein. Sie zwang sich zu einem Lächeln, hockte sich hin und sah dem Stofftiger ins Gesicht. »Ach ja?«
    »Ja. Er sagt, du sollst nicht traurig sein, weil er hier ist und uns beschützt. Und er möchte dich umarmen.«
    Marissa nahm das zerfledderte Stofftier und drückte es sich an den Hals. »Er ist gleichzeitig grimmig und freundlich.«
    »Das stimmt. Und du solltest ihn jetzt mal kurz behalten.« Die Miene des Mädchens war sehr gewissenhaft. »Ich muss Mahmen helfen, das Erste Mahl zuzubereiten.«
    »Ich passe gut auf ihn auf.«
    Mit einem feierlichen Kopfnicken trollte sich die Kleine auf ihren Krücken.

    Den Tiger im Arm haltend dachte Marissa an das Gefühl von letzter Nacht, als sie ihre Sachen gepackt und aus der Höhle ausgezogen war. Butch hatte versucht, es ihr auszureden, doch seine Entscheidung war in seinen Augen zu lesen gewesen, deshalb hatten die Worte nichts verändert.
    Die Wahrheit war, dass ihre Liebe seine Todessehnsucht und sein waghalsiges Wesen nicht hatte heilen können. Und so schmerzlich die Trennung auch war, bei ihm zu bleiben wäre unerträglich gewesen: Nacht für Nacht würde sie auf den Anruf warten, dass er tot war. Oder noch tragischer, dass er sich in etwas Böses verwandelt hatte.
    Zudem vertraute sie ihm, je mehr sie darüber nachdachte, immer weniger. Sie vertraute nicht darauf, dass er auf sich achtgab. Nicht nach seinem Selbstmordversuch in der Klinik. Und nach der Regression, zu der er sich bereit erklärt hatte. Dann auch noch die Transition, die er sich zugemutet hatte. Die Kämpfe. Und jetzt – das Verschlingen von Lessern. Schon richtig, bisher waren die Ergebnisse positiv gewesen, aber die Tendenz sah nicht gut aus: Es zeichnete sich ein beständiges Muster von Selbstverletzungen ab, das mit Sicherheit

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