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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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der er war.
    In der kurzen Zeit, seit sie sich begegnet waren, hatte Jane sich einen Weg in die Geheimkammer seines Herzens gebahnt, hatte Butch beiseite geschubst und sich selbst tief und fest eingenistet. Und es fühlte sich richtig an. Genau richtig.
    Sie ließ ein leises Murmeln ertönen und kuschelte sich
noch dichter an ihn. Während er ihren Rücken streichelte, musste er plötzlich an seinen ersten Kampf denken, eine Konfrontation, der unmittelbar sein erster Sex gefolgt war.
     
    Im Kriegslager gewährte man den Vampiren, die gerade durch die Transition gegangen waren, nur begrenzte Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen. Und doch war Vishous, als sein Vater sich vor ihm aufbaute und verkündete, dass er kämpfen müsse, verblüfft. Man hätte ihm doch wenigstens einen Tag der Erholung zugestehen müssen.
    Der Bloodletter grinste, zeigte seine Fänge, die immer ausgefahren waren. »Und du wirst Grodht gegenübertreten.«
    Der Soldat, dem V den Hirschschenkel gestohlen hatte. Der Dicke, dessen Lieblingswaffe ein Hammer war.
    Die Erschöpfung drückte ihn nieder, und sein Stolz war das Einzige, das ihn noch auf den Beinen hielt. Und so begab sich V zum Kampfring, der hinter dem Schlafquartier der Soldaten lag, ein unebener, runder Krater im Höhlenboden, der aussah, als hätte ein Riese zürnend seine Faust in die Erde gerammt. Das Loch war hüfttief, die Seiten und der Boden dunkelbraun vom darin vergossenen Blut. Es wurde erwartet, dass man kämpfte, bis man nicht mehr stehen konnte. Nichts war verboten, und die einzige geltende Regel betraf den Verlierer und wozu er sich zur Verfügung zu stellen hatte, um seine körperliche Unzulänglichkeit öffentlich anzuerkennen.
    Vishous wusste, dass er nicht bereit war, zu kämpfen. Gütige Jungfrau im Schleier, er konnte ja kaum in den Ring hinunterklettern, ohne zu stürzen. Doch das genau wurde ja damit bezweckt, nicht wahr? Sein Vater hatte das perfekte Manöver ersonnen. Es gab nur eine entfernte Möglichkeit für V, zu gewinnen; doch wenn er seine Hand einsetzte, würde das gesamte Lager mit eigenen Augen sehen, was bisher nur ein Gerücht gewesen war, und er wäre
endgültig ein Ausgestoßener. Und wenn er verlor? Dann würde man ihn nicht als Bedrohung der Herrschaft seines Vaters betrachten. In beiden Fällen also bliebe die Vormachtstellung des Bloodletter unangetastet und unangefochten durch seinen nun erwachsenen Sohn.
    Während der dicke Soldat mit herzhaftem Gebrüll und durch die Luft geschwungenem Hammer in den Ring sprang, verharrte der Bloodletter nachdenklich am Rand. »Was für eine Waffe soll ich meinem Sohn geben?«, richtete er die Frage an die versammelte Menge. »Ich glaube, vielleicht …« Sein Blick fiel auf eine der Köchinnen, die sich auf einen Besen stützte. »Gib mir das.«
    Hastig wollte die Frau seinem Befehl nachkommen, ließ dabei aber das Gerät vor die Füße des Bloodletter fallen. Als sie sich bückte, um es wieder aufzuheben, trat er sie zur Seite, wie man einen Ast beseitigen würde, der im Weg ist. »Nimm den hier, mein Sohn. Und bete zur Jungfrau, dass er nicht in dir zum Einsatz kommt, solltest du verlieren.«
    Die Zuschauerschar lachte, und V fing den hölzernen Griff auf.
    »Los!«, bellte der Bloodletter.
    Die Menge jubelte, und jemand schüttete den letzten Schluck seines Biers auf Vishous. Die warme Flüssigkeit landete auf seinem bloßen Rücken und tropfte ihm über den nackten Hintern. Der dicke Soldat ihm gegenüber lächelte und entblößte Fänge, die weit aus seinem Oberkiefer hinausragten. Er beschrieb einen Kreis um V und ließ den an einer Kette hängenden Hammer durch die Luft wirbeln, wodurch ein leises Pfeifen erzeugt wurde.
    Behäbig folgte V den Bewegungen seines Gegners, es fiel ihm schwer, seine Beine zu kontrollieren. Er konzentrierte sich hauptsächlich auf die rechte Schulter des Vampirs, denn die würde sich anspannen, bevor er den Hammer nach vorn schleuderte. Gleichzeitig behielt er die Zuschauermenge aus dem Augenwinkel im Blick. Ale wäre noch das Wenigste, womit man ihn möglicherweise bewerfen würde.

    Es war weniger ein Kampf denn ein Ausweichwettbewerb. Vs Gegner zeigte prahlerische Angriffslust, während V sich ungeschickt wehrte. Während der Soldat seine Fertigkeiten mit seiner bevorzugten Waffe vorführte, studierte V die Vorhersehbarkeit des Verhaltens seines Gegners wie auch den Rhythmus des Hammers. Selbst ein so starker Mann wie der dicke Soldat musste die Füße fest aufsetzen,

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