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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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bevor er den mit Stacheln versehenen, kinderkopfgroßen Metallhammer nach vorn schleudern konnte. V wartete eine der Pausen zwischen zwei Vorstößen ab, dann schlug er zu: Blitzschnell drehte er den Besen um und rammte dem unförmigen Kerl den Griff genau in die Leistengegend.
    Der Vampir brüllte auf, ließ den Hammer fallen, knickte in den Knien ein und hielt sich die Hände vor die Lenden. V verschwendete keinen Augenblick. Er hob den Besen hoch über die Schulter, holte so weit aus, wie er konnte, und traf seinen Widersacher an der Schläfe, so dass er die Besinnung verlor.
    Der Jubel versiegte, plötzlich hörte man nur mehr das Knistern des Feuers und Vs keuchenden Atem. Er ließ den Besen fallen und stieg über seinen Gegner hinweg, um den Ring zu verlassen.
    Die Stiefel seines Vaters erschienen genau auf dem Rand des Kreises und versperrten ihm den Weg.
    Die Augen des Bloodletter waren so schmal wie Klingen. »Du bist noch nicht fertig.«
    »Er wird nicht mehr aufstehen.«
    »Darum geht es nicht.« Der Bloodletter deutete mit dem Kopf auf den bewusstlosen Soldaten. »Gib ihm den Rest.«
    Als der andere stöhnte, betrachtete Vishous seinen Vater prüfend. Wenn er Nein sagte, wäre das Spielchen seines Vaters beendet, wäre die Entfremdung, nach welcher der Bloodletter trachtete, vollständig, wenn auch auf andere Art, als er vermutlich erwartet hatte: V würde allein schon deshalb zur Zielscheibe, weil man ihn als Schwächling ansehen würde, der seinen Gegner nicht bestraft hatte. Wenn er dem anderen allerdings den Rest gäbe, dann wäre seine
Position im Lager so stabil, wie es nur eben ging – bis zur nächsten Prüfung.
    Die Erschöpfung überwältigte ihn. Würde sein Leben auf immer von solchen primitiven und unbarmherzigen Machtkämpfen abhängen?
    Der Bloodletter lächelte. »Dieser Bastard, dersich mein Sohn nennt, hat kein Rückgrat, will mir scheinen. Vielleicht stammte der Samen, den der Schoß seiner Mutter schluckte, von einem anderen?«
    Gelächter breitete sich in der Menge aus, und jemand rief laut: »Kein Sohn von dir würde je in einem solchen Augenblick zögern! «
    »Und keine Frucht meiner Lenden wäre so feige, in einem Kampf die verletzlichste Stelle eines Mannes anzugreifen.«
    Der Bloodletter blickte seinen Soldaten in die Augen. »Die Schwachen müssen hinterhältig sein, da ihnen keine Kraft zur Verfügung steht.«
    Unvermittelt hatte Vishous die Empfindung, seine Kehle würde zusammengedrückt, als lägen die Hände seines Vaters um seinen Hals. Sein Atem beschleunigte sich wieder, Zorn wallte in seiner Brust auf, sein Herz pochte. Er betrachtete den auf dem Boden liegenden dicken Soldaten, der ihn geschlagen hatte … dann dachte er an das Buch, das sein Vater ihn zu verbrennen gezwungen hatte … und an den Jungen, der ihm nachgelaufen war … und an die Tausende von grausamen und gemeinen Dinge, die ihm im Verlaufe seines Lebens angetan worden waren.
    Die in ihm brennende Wut beschleunigte Vs Körper, und ehe er noch wusste, was er tat, drehte er den dicken Soldaten auf den fetten Bauch.
    Er nahm den Vampir. Vor seinem Vater. Vor dem ganzen Lager.
    Und er tat es brutal.
    Als es vorbei war, löste er sich und taumelte rückwärts. Sein Widersacher war bedeckt von Vs Blut und Schweiß und den Überresten seines Zorns.

    Wie eine Ziege kletterte er aus dem Ring, und wenngleich er nicht wusste, welche Tageszeit es war, rannte er quer durch die Höhle hinaus. Die kalte Nacht bemächtigte sich eben erst dieses Teils der Welt, und ihr schwacher Schein im Westen brannte auf seinem Gesicht.
    Er fiel auf die Knie und übergab sich. Wieder und wieder.
    »So schwach bist du.« Die Stimme des Bloodletter klang gelangweilt … doch nur an der Oberfläche. In seinen Worten lag eine tiefe Genugtuung, ausgelöst von einer erfüllten Mission: Zwar hatte Vishous dem Soldaten das angetan, was man von ihm erwartet hatte, doch sein Rückzug hinterher zeigte exakt die Art von Feigheit, auf die sein Vater gesetzt hatte.
    Die Augen des Bloodletter verengten sich wieder. »Du wirst mich nie übertreffen, Sohn. Genau wie du niemals von mir frei sein wirst. Ich werde dein Leben beherrschen – «
    Von Hass beflügelt sprang V auf und stürzte sich frontal auf seinen Vater, die leuchtende Hand voran. Als der elektrische Schock durch seinen massigen Körper strömte, wurde der Bloodletter stocksteif, und beide fielen zu Boden. Vishous landete oben, seinem Instinkt folgend legte er seinem Vater die

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