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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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schlenderte.
    Im Stillen gelobte er, dass er dem Typen eine Tracht Prügel verabreichen würde, und wenn er dafür endgültig aus dem Trainingsprogramm flog.
    Wenn man sich mit seinen Freunden anlegte, dann bekam man die Quittung, der Meinung war er schon immer gewesen. Schluss, Ende, aus.
    Die Sache war nur die: Jetzt hatte er endlich auch die nötigen Voraussetzungen, um das durchzuziehen.

7
    Gegen Mitternacht fand Jane sich auf dem Rücksitz eines schwarzen Mercedes wieder. Sie war auf dem Weg nach Hause. Vorne auf dem Fahrersitz, jenseits der Trennscheibe, saß in Livree dieser Butler, der älter als Gott war und so fröhlich wie ein Terrier. Neben ihr saß V, in schwarzes Leder gekleidet, so schweigsam und düster wie ein Grabstein.
    Zwar sagte er nichts. Aber er ließ auch ihre Hand nicht los.
    Die Autoscheiben waren so stark getönt, dass sie sich fühlte wie in einem Tunnel, und um sich selbst zurück auf den Boden der Realität zu bringen, drückte sie auf einen Knopf an der Tür. Ihr Fenster glitt nach unten und ein heftiger Schwall kalter Luft fuhr herein und vertrieb die Wärme, wie ein Rowdy die netten Kinder auf dem Spielplatz vertreibt.
    Sie hielt ihren Kopf hinaus in den Wind und betrachtete die Lichtkegel der Scheinwerfer. Die Landschaft war verschwommen, wie ein unscharfes Foto. Wobei sie am Neigungswinkel
der Straße erkennen konnte, dass sie einen Berg hinunterfuhren. Doch sie hatte einfach keinerlei Gefühl dafür, wo sie hinfuhren oder wo sie herkamen.
    Auf eine seltsame Art war diese Orientierungslosigkeit angemessen. Das hier war das Dazwischen — zwischen der Welt, in der sie gewesen war, und der, in die sie zurückkehrte, und die Räume, die weder hier noch dort waren, mussten undeutlich sein.
    »Ich kann nicht erkennen, wo wir sind«, murmelte sie, während sie das Fenster wieder zumachte.
    »Das nennt sich Mhis«, erklärte V. »Stell es dir als Schutzillusion vor.«
    »Einer von deinen Tricks?«
    »Ja. Was dagegen, wenn ich mir eine anzünde, solange ich frische Luft reinlasse?«
    »Schon okay.« Sie würde sowieso nicht mehr lange in seiner Nähe sein.
    Verdammt.
    V drückte ihre Hand, dann öffnete er sein Fenster einen Spaltbreit. Das sanfte Raunen des Windes übertönte das leise Brummen des Motors. Seine Lederjacke knarrte, als er eine Selbstgedrehte und ein goldenes Feuerzeug hervorholte. Es klickte, als er es aufschnappen ließ, dann kitzelte sie ein schwacher Duft von türkischem Tabak in der Nase.
    »Dieser Geruch wird mich – « Sie brach ab.
    »Was denn?«
    »Ich wollte sagen, ›an dich erinnern‹. Aber das wird er nicht, oder?«
    »Vielleicht in einem Traum.«
    Sie legte die Fingerspitzen auf die Scheibe. Das Glas war kalt. Dasselbe Gefühl wie in ihrer Brust.
    Weil sie die Stille nicht aushielt, sagte sie: »Wer genau sind eure Feinde?«

    »Ursprünglich sind sie Menschen. Dann werden sie in etwas anderes verwandelt.«
    Als er inhalierte, konnte sie sein Gesicht im orangefarbenen Schein der Glut erkennen. Er hatte sich rasiert, mit eben der Klinge, die sie gegen ihn hatte wenden wollen, und sein Gesicht war irrsinnig attraktiv: arrogant, maskulin, so eisern wie sein Wille. Die Tätowierungen an der Schläfe wirkten immer noch kunstvoll, aber inzwischen hasste Jane sie, weil sie wusste, dass sie ihm gewaltsam zugefügt worden waren.
    Sie räusperte sich. »Also, erzähl mir mehr davon.«
    »Die Gesellschaft der Lesser — unsere Feinde – wählt ihre Mitglieder über ein sorgfältiges Prüfverfahren aus. Sie suchen systematisch nach Soziopathen, Mördern, amoralischen Jeffrey-Dahmer-Typen. Dann tritt Omega auf den Plan – «
    »Omega?«
    Er betrachtete die glühende Spitze seiner Zigarette. »Man könnte wohl sagen, das christliche Äquivalent dazu wäre der Teufel. Jedenfalls macht sich Omega an ihnen zu schaffen … in mehrerlei Hinsicht … und schwuppdiwupp, dreimal schwarzer Kater, wachen sie auf und sind tot, aber putzmunter. Sie sind stark, praktisch unzerstörbar und können nur durch eine Stichwunde in die Brust, die mit einem Metallgegenstand zugefügt wird, getötet werden.«
    »Warum sind sie eure Feinde?«
    Wieder inhalierte er Rauch, seine Brauen senkten sich. »Ich schätze mal, es könnte etwas mit meiner Mutter zu tun haben.«
    »Deiner Mutter?«
    Das harte Lächeln, das seine Lippen umspielte, war mehr eine Grimasse. »Ich bin der Sohn von etwas, das du vermutlich als Gottheit bezeichnen würdest.« Wie zur Bestätigung
hob er die Hand mit dem

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