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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wollte sich an der Wand abstützen, doch V war schneller, hielt sie am Oberarm fest und ließ sie nicht mehr los. Was sie auch nicht wollte.
    V blieb weiterhin angespannt, als der Lift zum Stehen kam und die Türen sich öffneten. Der schmucklose Flur war nichts Besonderes, einfach nur zwei Wohnungstüren, plus eine zum Treppenhaus. Die Decke war hoch, aber ohne jeden Schmuck, und der Teppich erinnerte sie mit seinem bunten Muster und dem kurzen Flor an die Wartezimmer des Krankenhauses.

    »Ich bin hier.«
    Sie folgte ihm zum Ende des Korridors und war überrascht, dass er einen goldenen Schlüssel aus der Tasche zog, um die Tür zu öffnen.
    Was auch immer dahinter lag, war stockdunkel, doch sie trat ohne Angst ein. Ach was, sie hatte das Gefühl, mit ihm an ihrer Seite könnte sie sogar unversehrt an einem Exekutionskommando vorbeimarschieren. Außerdem roch es angenehm, nach Zitrone, als wäre erst kürzlich geputzt worden.
    Er machte kein Licht an. Nahm sie einfach nur bei der Hand und zog sie sanft weiter.
    »Ich kann nichts sehen.«
    »Keine Sorge. Dir kann hier nichts passieren, und ich finde mich auch so zurecht.«
    Sie hängte sich an sein Handgelenk und tappte hinter ihm her, bis er stehen blieb. Dem Echo der Schritte nach zu urteilen, musste es ein großzügiger Raum sein, aber sie hatte keine Vorstellung von dem Grundriss des Penthouses.
    Jetzt drehte er sie zur rechten Seite und machte einen Schritt von ihr weg.
    »Wo gehst du hin?« Sie schluckte heftig.
    Eine Kerze flackerte in einer Zimmerecke auf, gute zehn Meter von ihr entfernt. Sie gab aber nicht besonders viel Licht ab. Die Wände … die Wände und die Decke und … der Fußboden … alles war schwarz. Genau wie die Kerze.
    V trat in den schwachen Lichtschein, nicht mehr als ein hoch aufragender Schatten.
    Janes Herz hämmerte.
    »Du hast mich nach den Narben zwischen meinen Beinen gefragt«, sagte er. »Wie das passiert ist.«
    »Ja …«, flüsterte sie. Deshalb also wollte er alles so finster wie die Nacht haben. Sie sollte sein Gesicht nicht sehen.

    Eine weitere Kerze flammte auf, dieses Mal auf der gegenüberliegenden Seite des, wie sie jetzt feststellte, riesigen Raums.
    »Mein Vater hat mir das antun lassen. Unmittelbar nachdem ich ihn beinahe umgebracht hatte.«
    Jane keuchte leise. »O mein Gott.«
     
    Obwohl Vishous Blick auf Jane gerichtet war, sah er nur die Vergangenheit und was geschehen war, nachdem er seinen Vater zu Boden geworfen hatte.
     
    »Bringt mir meine Klinge«, befahl der Bloodletter.
    V wehrte sich gegen den Soldaten, der seine Arme festhielt, konnte aber nichts gegen ihn ausrichten. Zwei weitere Männer tauchten auf. Dann noch zwei. Und noch drei.
    Der Bloodletter spie auf den Boden, als ihm jemand einen schwarzen Dolch in die Hand legte, und V machte sich innerlich bereit, durch die Klinge zu sterben … doch der Bloodletter zog sie nur über seine Handfläche, dann steckte er den Dolch in den Gürtel. Er rieb die Hände aneinander und schlug daraufhin V seine Rechte mitten auf die Brust. Verwundert blickte V auf den Abdruck auf seiner Haut. Verbannung. Nicht der Tod. Aber warum nur?
    Mit harter Stimme verkündete der Bloodletter: »Auf ewig sollst du ein Fremder jenen sein, die hier weilen. Und der Tod soll jeden ereilen, der dir Hilfe gewährt.«
    Schon wollten die Soldaten Vishous loslassen.
    »Noch nicht. Bringt ihn ins Lager.« Der Bloodletter wandte sich ab. »Und holt den Schmied. Uns obliegt es, andere vor dem bösen Wesen dieses Mannes zu warnen.«
    Wie wild bäumte V sich auf, als ein anderer Soldat seine Beine aufhob und man ihn wie ein erlegtes Wild in die Höhle trug.
    »Dort hinten«, wies der Bloodletter den Schmied an. »Wir werden dies vor der Wand mit den Malereien tun.«

    Der Vampir erbleichte, trug aber sein hölzernes Tablett mit dem Werkzeug hinter die Trennwand. Währenddessen wurde V auf den Rücken gelegt, an allen vier Gliedmaßen einen Soldaten und einen zusätzlich, um ihn an der Hüfte festzuhalten.
    Breitbeinig stand der Bloodletter vor V, aus seinen Händen tropfte es hellrot. »Kennzeichne ihn.«
    Der Schmied blickte auf. »Auf welche Weise, großer Krieger?«
    Daraufhin sagte der Bloodletter die Warnungen in der Alten Sprache auf, und die Soldaten ließen V nicht los, solange seine Schläfe und seine Lenden und seine Oberschenkel tätowiert wurden. Die ganze Zeit über wehrte er sich, doch die Tinte sickerte in seine Haut und verlieh den Zeichen Ewigkeit. Als es vorbei war,

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