Black Dagger 10 - Todesfluch
leuchtet ein, nach allem, was dir passiert ist. Dass du so was magst.« Aber dennoch konnte sie damit nur schwer umgehen. »Also … sind es Männer oder Frauen? Oder beides zusammen? «
Sie hörte das Knarren von Leder und wandte ihm den Kopf wieder zu. Er zog seine Jacke aus und legte sie ab, gefolgt von zwei Pistolen, die sie vorher gar nicht gesehen hatte. Dann kamen zwei schwarze Messer zum Vorschein, die ebenfalls versteckt gewesen waren. Hilfe, er war bis an die Zähne bewaffnet gewesen.
Noch fester umklammerte Jane sich selbst. Sie wollte ja bei ihm sein, aber nicht gefesselt und maskiert, während er die 9 1/2-Wochen -Nummer bei ihr abzog und ihr die Seele aus dem Leib peitschte. »Hör mal, V, ich glaube nicht —«
Wortlos zog er das Shirt aus. Seine Rückenmuskulatur umspielte die Wirbelsäule. Er schüttelte die Stiefel ab.
Ach du … Scheiße, dachte sie, als ihr allmählich dämmerte, worauf das in Wirklichkeit hinauslief.
Socken und Lederhose kamen als Nächstes. Eine Unterhose hatte er gar nicht erst getragen. Ohne einen Mucks tapste er über den schimmernden Marmorfußboden und legte sich ordentlich auf den Tisch. Ausgestreckt sah er einfach prachtvoll aus, die schweren Muskeln, die eleganten, maskulinen Bewegungen. Er holte tief Luft, sein Brustkorb hob und senkte sich.
Ein schwaches Zittern züngelte über seine Haut … oder war das der Kerzenschein?
Dann schluckte er heftig.
Nein, es war die Angst, die ihn erbeben ließ.
»Such eine Maske für mich aus«, sagte er leise.
»V … nein.«
»Eine Maske und einen Knebel.« Er wandte ihr den Kopf zu. »Tu es. Und dann leg mir Handschellen an.« Da sie sich nicht rührte, deutete er mit dem Kopf auf die Gegenstände an der Wand. »Bitte.«
»Warum?«, fragte sie.
Schweiß brach ihm am ganzen Körper aus.
Er schloss die Augen, seine Lippen bewegten sich kaum. »Du hast mir so viel gegeben – und zwar nicht nur ein Wochenende deines Lebens. Deshalb habe ich überlegt, was ich dir als Gegenleistung anbieten könnte – du weißt schon, Fair Trade. Ausgespuckter Haferschleim gegen Infos über meine Narben. Das Einzige, was ich habe, bin ich – und das …« Er klopfte mit den Fingerknöcheln auf das Holz der Folterbank unter sich. »Stärker kann ich mich nicht ausliefern, und genau das möchte ich dir schenken.«
»Ich möchte dir nicht wehtun.«
»Das weiß ich.« Seine Augenlider klappten hoch. »Aber du sollst mich haben, wie mich noch niemand sonst hatte oder je haben wird. Also, such eine Maske aus.«
Er schluckte, und sie beobachtete den Adamsapfel in seinem massigen Hals. »Das ist nicht das Geschenk, das ich mir wünsche. Oder auch die Art von Abschied.«
Ein langes Schweigen folgte. Bis er schließlich sagte: »Weißt du noch, was ich dir über diese arrangierte Ehe erzählt habe?«
»Ja.«
»In ein paar Tagen ist es so weit.«
Na toll, jetzt hatte sie wirklich keine Lust mehr auf das hier. Wenn er schon mit einer anderen verlobt war …
»Ich habe die Frau noch nie gesehen. Sie mich auch nicht.« Er sah Jane an. »Und sie ist die Erste von ungefähr vierzig.«
»Vierzig?«
»Ich soll all ihre Kinder zeugen.«
»O mein Gott.«
»Die Sache ist also die: Ab jetzt geht es beim Sex für mich nur noch um die biologische Funktion. Und dieser Situation habe ich mich noch nie ausgesetzt. Ich möchte das mit dir machen, weil … Ist ja egal, ich will es einfach.«
Sie betrachtete ihn. Was es ihn kostete, sich so preiszugeben, stand in seinen weit aufgerissenen, unruhigen Augen und seinem bleichen Gesicht und den Schweißperlen auf seiner Brust geschrieben. Nein zu sagen hieße, seinen Mut herabzuwürdigen.
»Was …« Du liebe Güte. »Was genau soll ich mit dir machen? «
Als V ihr alles erzählt hatte, wandte er sich von ihr ab und starrte die Decke an. Der Kerzenschein zuckte über die breite schwarze Fläche und ließ sie aussehen wie ein Becken voller Öl. Schwindel erfasste ihn, als hätte sich der Raum auf den Kopf gestülpt, und er hinge nun an der Zimmerdecke und liefe Gefahr, abzustürzen und von der zähen Masse verschluckt zu werden.
Jane sagte kein Wort.
Verdammt … Sich roh auf dem Silbertablett anzubieten und abgewiesen zu werden, war das Heftigste überhaupt.
Andererseits mochte sie vielleicht einfach kein Vampirsushi.
Erschrocken zuckte er zusammen, als sie ihre Hand auf seinen Fuß legte. Und dann hörte er das metallische Klirren einer Schnalle. Er sah an seinem nackten Körper herab, als sich
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