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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hässlich war. Dieser Kakao hier stammte aus dem realen Leben. Es war die Sorte, die man jemandem zubereitete, den man liebte, weil einem nichts Besseres einfiel und man völlig verzweifelt war. Die Sorte, in der man rührte, während der Magen ein einziger Klumpen und der Mund ausgetrocknet war und man ernsthaft mit dem Gedanken spielte, zu weinen, wäre man nicht zu sehr Mann für so einen Auftritt gewesen.
    Es war die Art, in die man all die Liebe hineinlegte, die man vorher nicht zum Ausdruck gebracht hatte und die auszusprechen einem womöglich für immer die Stimme oder die Gelegenheit fehlen würde.
    »Und ich werde mich an nichts erinnern?«, fragte sie schroff.
    Er fügte noch eine Prise Pulver hinzu und ließ den Löffel kreisen, beobachtete, wie der Strudel Schokoladenmischung von der Milch aufgenommen wurde. Er konnte nicht antworten, konnte es einfach nicht sagen.
    »Nichts?«, bohrte sie nach.
    »Soweit ich gehört habe, hat man gelegentlich Empfindungen, die von einem Gegenstand oder einem Geruch ausgelöst werden, aber man kann sie nicht zuordnen.« Um die Temperatur zu testen, steckte er einen Zeigefinger in den Topf, leckte ihn ab und rührte weiter. »Du wirst allerdings wahrscheinlich undeutliche Träume haben, weil du innerlich so stark bist.«
    »Was ist mit dem fehlenden Wochenende?«
    »Du wirst nicht das Gefühl haben, als hättest du es verpasst. «
    »Wie ist das möglich?«
    »Ich werde dir ein Ersatzwochenende geben.«
    Als sie daraufhin nichts weiter sagte, blickte er sie über
die Schulter an. Sie lehnte am Kühlschrank, die Arme um sich geschlungen, die Augen glänzend.
    Scheiße. Okay, er nahm alles zurück. Es kam nicht infrage, dass sie sich so mies fühlte wie er, unbedingt musste er ihr ein gebrochenes Herz ersparen, dafür würde er alles tun.
    Und es lag ja in seiner Macht, sie zu heilen.
    Als er mit der Temperatur der Schokolade zufrieden war, machte er die Flamme aus. Dann goss er sie in den Becher, das sanfte Plätschern verhieß genau die Entspannung und Zufriedenheit, die er sich für seine Frau wünschte. Er brachte ihr den Becher, und da sie ihn nicht annahm, löste er einen ihrer Arme von ihrem Rücken. Sie legte die Hand nur um den Becher, weil er sie dazu zwang, und dann trank sie nicht. Hielt die warme Tasse nur ans Schlüsselbein, drehte das Handgelenk, drückte ihren Arm darum.
    »Ich will nicht, dass du gehst«, flüsterte sie, Tränen lagen in dem gepeinigten Tonfall.
    Er legte ihr die Hand auf die Wange und spürte die Weichheit und Wärme ihres Gesichts. Wenn er die Wohnung verließe, dann ließe er auch sein eigenes verfluchtes Herz bei ihr zurück, das wusste er. Klar, das Organ würde auch weiterhin in seinem Brustkorb schlagen und sein Blut in Bewegung halten, doch das wäre von heute an nichts weiter als eine rein mechanische Funktion.
    Wobei – genau so war es vorher auch gewesen. Einzig Jane hatte dem Ding für kurze Zeit Kraft und Leben verliehen.
    Jetzt zog er sie in die Arme und ließ das Kinn auf ihrem Kopf ruhen. Niemals wieder würde er Schokolade riechen, ohne an sie zu denken, sich nach ihr zu sehnen.
    Gerade, als er die Augen schloss, wanderte ein Kribbeln seine Wirbelsäule empor, zitterte in seinem Nacken und schoss ihm in den Kiefer. Die Sonne ging auf, und sein Körper teilte ihm mit, dass der Abschied nicht mehr in der
Zukunft lag, sondern im Hier und Jetzt … im drängenden Hier und Jetzt.
    Er zog den Kopf zurück und presste seine Lippen auf ihre. »Ich liebe dich. Und ich werde dich weiter lieben, wenn du schon nicht mehr weißt, dass es mich gibt.«
    Ihre Wimpern flatterten, fingen die Tränen auf, bis es zu viele waren, um sie aufzuhalten. Er strich ihr mit dem Daumen über das Gesicht.
    »V … ich …«
    Er wartete einen Herzschlag lang. Als sie den Satz nicht beendete, nahm er ihr Kinn in die Hand und sah ihr in die Augen.
    »O mein Gott, du tust es wirklich«, sagte sie. »Du tust es – «

10
    Jane blinzelte und blickte in die Tasse heiße Schokolade, die sie in der Hand hielt. Etwas tropfte hinein.
    Gütiger … Tränen strömten ihr über das Gesicht, in den Becher, durchnässten ihre Bluse. Sie zitterte am ganzen Körper, ihre Knie waren weich, ihre Brust brannte vor Schmerz. Aus irgendeinem verrückten Grund wollte sie auf den Boden sinken und schluchzen.
    Sie wischte sich die Tränen ab und sah sich in der Küche um. Da standen Milch und die Kakaomischung, und ein Löffel lag auf der Arbeitsfläche. Aus dem Topf auf dem

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