Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Lesser. Okay, die kleine Sackgasse war abgeschieden, aber sie bot nur eine relative Ungestörtheit.
    Super hingekriegt, Kumpel, bemerkte der Zauberer.
    »Scheiße«, fluchte Phury.
    »Jawohl«, murmelte der Lesser. »Genau da drin sitzen wir wohl.«
    Wie auf dieses Stichwort hin ertönten plötzlich Polizeisirenen, die sich schnell näherten.
    Keiner bewegte sich, nicht einmal, als der Streifenwagen um die Ecke bog und auf sie zugerast kam. Ganz eindeutig hatte jemand den Schuss aus der Waffe des kleinen John-Wayne- Lesser gehört, und wer auch immer es gewesen war, hatte seine Fingerchen in Bewegung gesetzt und 911 gewählt.
    Das zu Stein erstarrte Gruppenbild zwischen den Gebäuden wurde von den Scheinwerfern angestrahlt, als der Polizeiwagen mit quietschenden Bremsen anhielt.
    Zwei Türen wurden aufgerissen. »Waffen fallenlassen!«
    Die Kaugummistimme des Lesser war so mild wie die Sommerluft. »Ihr könnt das doch bestimmt für uns alle regeln, oder?«
    »Ich würde dir lieber eine Kugel verpassen«, zischte Z zurück.

    »Waffen runter oder wir schießen!«
    Jetzt trat Phury in die Mitte, versetzte die Polizisten in einen halbwachen Traumzustand und manipulierte den Cop auf der rechten Seite soweit, dass er sich in den Wagen beugte und die Scheinwerfer ausschaltete.
    »Sehr verbunden«, sagte der Lesser, während er sich langsam die Straße hinunter schob. Den Rücken hielt er den Gebäuden, den Blick Zsadist und die Waffe Phury zugewandt. Im Vorbeigehen nahm er noch der ihm am nächsten stehenden Beamtin eine Neunmillimeter aus der wehrlosen Hand.
    Diese Pistole richtete er auf Z. Jetzt, wo beide Hände beschäftigt waren, strömte das schwarze Blut nur so aus seiner Bauchwunde. »Ich würde euch ja beide erschießen, aber dann würden eure kleinen Gedankenkontrollspielchen bei unseren geschätzten Freunden und Helfern nicht mehr funktionieren. Deshalb muss ich mich wohl zurückhalten.«
    »Verflucht nochmal.« Z verlagerte sein Gewicht vor und zurück, als wollte er am liebsten losstürmen.
    »Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen«, sagte der Lesser, als er die Ecke erreichte, um die der Streifenwagen gebogen war. »Und einen schönen Abend noch, Gentlemen.«
    Im Nu war der kleine Kerl verschwunden, man hörte nicht einmal seine Schritte, als er losrannte.
    Phury ließ die Cops wieder in ihre Autos einsteigen und brachte die Frau dazu, der Zentrale zu melden, dass man weder eine Auseinandersetzung noch eine sonstige Störung der öffentlichen Ordnung vorgefunden habe. Aber diese fehlende Waffe … das verhieß Ärger. Verfluchter Lesser. Keine Gedächtnismanipulation konnte über eine fehlende Neunmillimeter hinwegtäuschen.
    »Gib ihr deine Waffe«, forderte er Zsadist auf.
    Im Gehen leerte sein Zwilling die Munition aus. Er
wischte die Pistole aber nicht ab, bevor er sie in den Schoß der Frau fallen ließ. Dazu bestand kein Anlass. Vampire hinterließen keine verräterischen Fingerabdrücke.
    »Sie kann von Glück sagen, wenn sie darüber nicht den Verstand verliert«, stellte Z fest.
    So war es. Es war erstens nicht ihre eigene Waffe, und sie war zweitens leer. Phury gab sich alle Mühe, flößte ihr eine Erinnerung ein, dass sie diese neue Pistole gekauft und ausprobiert und daraufhin die Munition weggeworfen hatte, weil sie schadhaft war. Nicht gerade wasserdicht, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass bei allen Schusswaffen der Bruderschaft die Seriennummern entfernt worden waren.
    Dem Beamten am Steuer veranlasste er, den Rückwärtsgang einzulegen und aus der Sackgasse zu fahren. Ziel? Polizeiwache, auf eine Kaffeepause.
    Als sie endlich allein waren, hielt Z den Kopf vor Phurys Gesicht und sah ihn eindringlich an. »Willst du unbedingt tot aufwachen?«
    Phury inspizierte seine Prothese. Sie war unbeschädigt, und zumindest für den Normalgebrauch voll einsatzfähig. Es hatte sich einfach nur die Befestigung unter dem Knie gelöst. Zum Kämpfen war sie allerdings ab jetzt zu riskant.
    Er schob die Lederhose hoch, schnallte die Gehhilfe an und stand auf. »Ich gehe nach Hause.«
    »Hast du mich gehört?«
    »Ja, hab ich.« Er begegnete dem Blick seines Bruders und befand, dass das eine ganz schön schräge Frage für jemanden wie Z war: Zsadists Lebensmüdigkeit war praktisch sein Arbeitsprinzip gewesen, bis er Bella getroffen hatte. Was im Vergleich zu seiner Lebenszeit ungefähr zehn Minuten her war.
    Zs Augenbrauen hoben sich über jetzt schwarzen Augen. »Geh direkt nach Hause.

Weitere Kostenlose Bücher