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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Stücks einer wäre, den sie genießen würde. Doch sie war im Publikum gefangen und konnte ohnehin nicht fort.
    Wobei das ja nicht ganz stimmte.
    Sie stahl sich zur Tür, öffnete sie einen Spalt und spähte über den Orientläufer zum oberen Absatz der großen Freitreppe.
    Der Flur mit den Statuen lag rechts.
    Jedes Mal, wenn sie in das erste Stockwerk kam, erhaschte
sie einen flüchtigen Blick auf die eleganten Skulpturen in ihrem von Fenstern gesäumten Korridor und war davon gefesselt. Mit ihrer Förmlichkeit und den erstarrten Leibern und den weißen Umhängen erinnerten sie sie an das Heiligtum.
    In ihrer Nacktheit und ihrer Männlichkeit waren sie ihr zutiefst fremd.
    Wenn sie das Haus verlassen konnte, dann konnte sie auch in den Flur gehen und sich die Statuen aus der Nähe ansehen. Das konnte sie durchaus.
    Auf den Zehenspitzen ihrer bloßen Füße schlich sie über den Teppich, vorbei am Zimmer des Primals, dann an der Unterkunft von Rhage und Mary. Das Arbeitszimmer des Königs, das sich neben dem oberen Treppenabsatz befand, war geschlossen, und die Eingangshalle unter ihr leer.
    Als sie um die Ecke bog, erstreckten sich die Statuen ins schier Endlose. Sie standen auf der linken Seite, wurden von in die Decke eingelassenen Lampen erhellt und waren voneinander durch je ein Bogenfenster getrennt. Auf der rechten Seite, jedem der Fenster gegenüber, lagen Türen, die in weitere Zimmer führten, wie sie annahm.
    Interessant. Hätte sie das Haus entworfen, dann hätte sie die Räume auf die linke Seite des Korridors verlegt, so dass man von dort aus den Ausblick auf den Garten genießen konnte. So jedoch lagen die Zimmer – wenn sie den Grundriss des Herrenhauses richtig im Kopf hatte – dem Gebäudeflügel gegenüber, der den Innenhof von der anderen Seite aus umschloss. Durchaus reizvoll, aber besser wäre es wohl, die Architektur von den Fluren aus zu überblicken, die Gärten und Berge aber aus den Schlafzimmerfenstern zu sehen. Ihrer Ansicht nach jedenfalls.
    Cormia runzelte die Stirn. Sie hatte in letzter Zeit häufiger so merkwürdige Gedanken. Überlegungen, Dinge und
Menschen und sogar Gebete betreffend, die nicht immer dem Wesen der Auserwählten entsprachen. Diese willkürlichen Ideen beunruhigten sie, doch sie konnte nichts dagegen machen.
    Um sich nicht weiter damit aufzuhalten, woher sie kamen oder was sie bedeuteten, lief sie rasch weiter.
    Die erste Statue stellte einen jungen Mann dar – seiner Größe nach zu urteilen einen Menschen –, dessen üppig in Falten gebauschter Umhang ihm von der rechten Schulter auf die linke Hüfte reichte. Sein Blick war zu Boden gerichtet, die Miene abgeklärt, weder traurig noch glücklich. Seine Brust war breit, die Oberarme kräftig, wenn auch schlank, sein Bauch flach und die Muskeln ausgeformt.
    Die nächste Skulptur war dieser sehr ähnlich, nur war die Haltung anders. Und die nächste zeigte wieder eine neue Pose. Auch die vierte … nur war diese vollends nackt.
    Ihr Instinkt wollte sie hastig vorbeitreiben. Die Neugier jedoch forderte, stehen zu bleiben und genauer hinzusehen.
    Er war wunderschön in seiner Nacktheit.
    Vorsichtig streckte sie die Hand aus und berührte den Hals der Statue. Der Marmor war warm, was sie erschreckte, bis sie feststellte, dass die Lampe darüber die Wärmequelle war.
    Sie dachte an den Primal.
    Einen Tag lang hatten sie zusammen in einem Bett geruht, jenen ersten Tag, den sie hier mit ihm verbracht hatte. Sie hatte ihn fragen müssen, ob sie sich neben ihn legen durfte, und als sie sich Seite an Seite auf den Laken ausstreckten, hatte die Verlegenheit sie beide wie eine Decke aus Disteln umhüllt.
    Doch dann war sie eingeschlafen … und davon aufgewacht, dass sich ein riesiger männlicher Körper an sie drängte, ein harter, heißer Stab in ihre Hüfte stieß. Sie war
so verblüfft gewesen, dass sie sich nur fügen konnte, als der Primal ihr wortlos die Robe vom Leib gezogen und an ihre Stelle seine eigene Haut und das Gewicht seines starken Körpers auf sie gelegt hatte.
    Ja, es stimmte: Worte waren nicht immer notwendig.
    Langsam, behutsam strich sie mit den Fingerspitzen über die warme Marmorbrust der Statue, verweilte an der Brustwarze auf dem muskulösen Torso. Weiter unten bildeten die Rippen und der Bauch ein wunderschönes Wellenmuster. Glatt, so glatt.
    Die Haut des Primals war genauso glatt.
    Ihr Herz schlug heftig, als sie die Hand nach der Hüfte der Skulptur ausstreckte.
    Das Prickeln, das sie empfand,

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