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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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einem eigenartigen Ausdruck auf dem Gesicht nach.
    John pfiff leise, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Du kannst gern mit den beiden mitgehen, wenn du willst. Ich warte hier, das macht mir nichts aus.
    Blay schüttelte den Kopf eine Spur zu schnell. »Nee. Ich bleib hier.«
    Nur, dass er den Blick weiterhin auf die Umkleidekabinen geheftet hielt, während ein Stöhnen daraus hervordrang. Der Tonlage nach war schwer zu beurteilen, von wem es kam, und Blays Miene wurde noch verkniffener.
    Wieder pfiff John. Alles klar bei dir?
    »Wir machen es uns am besten gemütlich.« Blay setzte sich hinter der Kasse auf einen Hocker. »Das dauert bestimmt noch.«
    Na gut, dachte John. Was auch immer seinem Freund zu schaffen machte, er wollte offenbar nicht darüber reden.
    John hüpfte auf den Tresen und ließ die Beine baumeln. Als man erneut ein Stöhnen vernahm, musste er an Xhex denken und bekam einen Ständer.
    Na super. Ganz riesig.

    Er zupfte sein Shirt aus dem Hosenbund, um sein kleines Problemchen zu verstecken, da fragte Blay: »Für wen ist eigentlich das Armband?«
    Eilig antwortete John: Für mich.
    »Aber klar. Als ob das Ding um dein Handgelenk passen würde.« Er wartete. »Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst.«
    Ganz ehrlich, es ist nichts Besonderes.
    »Okay.« Nach einer kurzen Pause meinte Blay: »Hast du Lust, nachher noch ins ZeroSum zu gehen?«
    John hielt den Kopf gesenkt, während er nickte.
    Blay lachte leise. »Dachte ich mir schon. Genau wie du morgen mit Sicherheit auch mitkommst, falls wir gehen.«
    Morgen kann ich nicht, gab John ohne nachzudenken zurück.
    »Warum denn nicht?«
    Mist. Es geht eben nicht. Ich muss zu Hause bleiben.
    Schon wieder ein Stöhnen aus dem Hintergrund, dann setzte ein gedämpftes, rhythmisches Poltern ein.
    Als die Geräusche verstummten, holte Blay tief Luft, als hätte er gerade ein Zirkeltraining hinter sich gebracht. John konnte ihm das nicht verdenken. Er wollte auch schleunigst hier weg. In dem trüben Licht und ohne andere Leute um sie herum, wirkten die ganzen aufgehängten Kleider irgendwie unheimlich. Außerdem – wenn sie bald im ZeroSum ankämen, hätte er noch ein paar Stunden Zeit, nach Xhex Ausschau zu halten, und das wäre –
    Echt erbärmlich.
    Die Minuten verstrichen. Zehn. Fünfzehn. Zwanzig.
    »Shit«, murmelte Blay. »Was zum Henker treiben die da hinten?«
    John zuckte mit den Schultern. Bei den Vorlieben ihres Freundes konnte man nie wissen.

    »Hey, Qhuinn?«, rief Blay. Als keine Antwort kam, nicht mal ein Grunzen, rutschte er von dem Hocker. »Ich gehe mal nachsehen.«
    Er klopfte an die Kabine. Wartete. Dann steckte er den Kopf durch die Tür. Völlig übergangslos flackerten seine Augen, seine Kinnlade klappte herunter, und er wurde von den Haarwurzeln bis zu den Fingerspitzen feuerrot.
    Alles klaaaaaar. Die Session war offenbar noch nicht beendet. Und was auch immer da abging, war sehenswert, denn Blay drehte sich nicht auf dem Absatz um. Nach ein paar Sekunden ging sein Kopf langsam vor und zurück, als beantwortete er eine Frage, die Qhuinn gestellt hatte.
    Als Blay zurück zur Kasse kam, hielt er den Kopf gesenkt und die Hände in den Taschen vergraben. Er sagte kein Wort und setzte sich wieder auf den Hocker, doch seine Fußspitze wippte mit hundert Stundenkilometern auf und ab.
    Es war nicht zu übersehen, dass er nicht mehr länger hierbleiben wollte, und John war absolut seiner Meinung.
    Mann, sie könnten jetzt im ZeroSum sein.
    Wo Xhex arbeitete.
    Als ihn seine fröhliche kleine Obsession schon wieder einholte, wollte John mit der Stirn auf den Tresen schlagen. Verdammt, das Wort erbärmlich musste wirklich neu buchstabiert werden.
    Nämlich J-O-H-N M-A-T-T-H-E-W.

8
    Sich zu schämen, war in vielerlei Hinsicht unschön; ein Haken daran war, dass man weder kleiner noch stiller noch weniger sichtbar dadurch wurde. Man fühlte sich nur so.
    Phury stand im Innenhof des Herrenhauses und betrachtete die Fassade des Anwesens der Bruderschaft, die sich vor ihm auftürmte. Verdrießlich grau, mit vielen dunklen, bedrohlich wirkenden Fenstern, wirkte das Gebäude wie ein Riese, der bis zum Hals in die Erde eingegraben worden und nicht besonders glücklich darüber war.
    Phury fühlte sich ebenso wenig bereit, das Haus zu betreten, wie das Haus ihn willkommen zu heißen schien.
    Als eine leichte Brise aufkam, blickte er nach Norden. Die Nacht war typisch für August im oberen Teil des Staates New York. Zwar war um ihn

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