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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Wagen gestiegen und hatte nicht einmal bemerkt, wie der Dienstbote wegfuhr.
    Aber klar, hatte er gedacht. Sein Vater legte sein Amt als Leahdyre der Glymera nach einer respektvollen Amtszeit als Vorsitzender des Princeps -Rats nieder. Dieses Fest zelebrierte seine Arbeit und die Übergabe der Position an Lashs Vater.
    Und das war auch der Grund, warum das Personal die letzten zwei Wochen so beschäftigt gewesen war. Er hatte geglaubt, seine Mutter hätte einen ihrer irren Putzanfälle, aber nein. Das ganze Blitzblankgewienere hatte in Vorbereitung auf diesen Abend stattgefunden.
    Qhuinn war im Schutz der Hecken um das Haus herumgeschlichen, seinen Rucksack auf dem Boden hinter sich herschleifend. Das Zelt hatte so hübsch ausgesehen. Funkelnde
Lichter an Lüstern hatten wunderschön mit Blumen und Kerzen geschmückte Tische beleuchtet. Jeder Stuhl war mit Seidenbändern geschmückt, und zwischen den Sitzreihen waren Läufer ausgelegt gewesen. Alles war türkis und gelb dekoriert, in den Farben der beiden Seiten seiner Familie.
    Er starrte die Gesichter der Gäste an, erkannte jedes einzelne davon. Seine gesamte Blutlinie war anwesend, neben den restlichen führenden Familien der Glymera, und alle waren in Abendgarderobe – die Frauen in langen Kleidern, die Männer im Frack. Junges Volk flitzte zwischen den Erwachsenen herum wie Glühwürmchen, und die ältere Generation saß lächelnd am Rand des Geschehens.
    Er stand dort in der Finsternis und fühlte sich wie einer der überflüssigen Gegenstände des Haushalts, die vor der Ankunft der Gäste weggeräumt worden waren; nur ein weiteres nutzloses, hässliches Objekt, das man in einem Schrank verstaute, damit niemand es sah. Und nicht zum ersten Mal wollte er sich am liebsten die Finger in die Augenhöhlen drücken und zerstören, was ihn zerstört hatte.
    Abrupt war die Kapelle verstummt und sein Vater war ans Mikrofon am Rand des Dielentanzbodens getreten. Während sich alle Gäste versammelten, waren Qhuinns Mutter, Bruder und Schwester hinter seinen Vater getreten, alle mit einem Strahlen auf dem Gesicht, das nichts mit den funkelnden Lichtern zu tun hatte.
    »Wenn ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten dürfte«, hatte sein Vater in der Alten Sprache angesetzt. »Ich möchte herzlich die Gründerfamilien begrüßen, die heute Abend hier sind.« Applaus. »Wie auch die Mitglieder des Rats.« Applaus. »Und euch alle, die ihr das Herzstück der Glymera bildet und meine Blutlinie repräsentiert.« Applaus. »Die vergangenen
zehn Jahre als Leahdyre waren nicht leicht, doch wir haben gute Fortschritte erzielt, und ich weiß, dass mein Nachfolger die Zügel fest in die Hand nehmen wird. Nun, da der König jüngst den Thron bestieg, ist es von noch größerer Wichtigkeit, unsere Anliegen mit der gebührenden Sorgfalt vorzubringen und geltend zu machen. Durch die unablässige Arbeit des Rats werden wir unsere Visionen dem ganzen Volk zu Gehör bringen … ungeachtet der fruchtlosen Beanstandungen derer, die diese Obliegenheiten nicht so gut zu begreifen vermögen wie wir …«
    Donnernder Beifall ertönte, gefolgt von einem Toast auf Lashs Vater. Daraufhin hatte Qhuinns Vater sich geräuspert und zu den dreien hinter ihm geblickt. Mit leicht heiserer Stimme war er fortgefahren: »Es war mir eine Ehre, der Glymera zu dienen … und wenngleich ich mein Amt vermissen werde, muss ich doch auch gestehen, dass es mich zutiefst beglückt, nun mehr Zeit für meine Familie zu haben. Sie sind wahrlich die Stütze meines Lebens, und es ist mir eine Herzensangelegenheit, ihnen für das Licht und die Wärme zu danken, mit der sie jeden Tag mein Herz erfüllen. «
    Qhuinns Mutter warf ihm eine Kusshand zu und blinzelte heftig. Sein Bruder hatte sich stolz wie Oskar in die Brust geworfen, Heldenverehrung im Blick. Seine Schwester klatschte in die Hände und hüpfte auf und ab, ihre Löckchen tanzten vor Freude.
    In diesem Moment hatte er sich als Sohn und Bruder und Familienangehöriger so vollständig zurückgewiesen gefühlt, dass kein Wort, das zu ihm oder über ihn gesagt wurde, seine flehentliche Traurigkeit noch hätte verstärken können.
    Qhuinn schreckte aus seinen Erinnerungen auf, als das strenge Klopfen seines Vaters an seiner Zimmertür ertönte
und den Bann der Vergangenheit brach, die Bilder aus seinem Kopf löschte.
    Er drückte auf Senden, steckte das Handy in die Hemdtasche und sagte: »Herein.«
    Es war nicht sein Vater, der die Tür öffnete.
    Es war ein Doggen,

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