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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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blieben in ihren um die Gebäude herum verlaufenden Beeten. Die Bäume durchbrachen die Waldgrenze nicht. Nirgendwo war ein Unkraut zu sehen.
    Er fragte sich, wer wohl den Rasen mähte, und hatte so eine Ahnung, dass das Gras – wie alles andere hier – eben einfach genau so wuchs.
    Das musste schön sein.

14
    Im Haus der Bruderschaft sah Cormia zum wiederholten Male auf die Uhr auf dem Schreibtisch. John Matthew hätte sie bereits vor einer Stunde abholen sollen, um einen Kinofilm anzusehen, und sie hoffte, dass ihm nichts passiert war.
    Wieder lief sie auf und ab, ihr Zimmer kam ihr heute Nacht viel zu klein vor, viel zu voll, obwohl keine neuen Möbel darin standen und sie allein war.
    Gütigste Jungfrau der Schrift, sie hatte viel zu viel Energie.
    Das war das Blut des Primals.
    Das und ein niederschmetterndes, unbefriedigtes, drängendes Verlangen.
    Vor dem Fenster hielt sie an, legte die Fingerspitzen an die Lippen und erinnerte sich daran, wie er geschmeckt, wie er sich angefühlt hatte. Was für ein wilder Rausch, was für eine herrliche Verzückung. Aber warum hatte er aufgehört ? Diese Frage schwirrte ihr seither im Kopf herum. Warum hatte er nicht weitergemacht? Gut, das Amulett hatte ihn gerufen, doch als Primal konnte er allein darüber bestimmen,
ob er antwortete. Er war die Kraft ihres Volkes, der Herrscher der Auserwählten, er konnte alles und jeden nach seinem Willen missachten.
    Die einzige Antwort, die ihr einfiel, bereitete ihr Übelkeit. Waren seine Gefühle für Bella schuld gewesen? Hatte er geglaubt, diejenige zu betrügen, die er liebte?
    Schwer zu sagen, was schlimmer war: dass sie ihn mit all ihren Schwestern teilen musste, oder dass keine von ihnen ihn bekommen würde, weil sein Herz längst einer anderen gehörte.
    Sie blickte in die Nacht hinaus und war sicher, den Verstand verlieren zu müssen, wenn sie in ihrem Zimmer blieb. Das Schwimmbecken mit seiner wogenden Oberfläche erregte ihre Aufmerksamkeit. Die sanfte Wellenbewegung erinnerte sie an die tiefen Bäder auf der Anderen Seite, versprach Frieden und Erholung von allem, was sie bedrückte.
    Ohne weiter nachzudenken lief Cormia durch die Tür in den Flur. Rasch und lautlos huschte sie auf ihren nackten Füßen die große Freitreppe hinunter ins Foyer und überquerte den Mosaikfußboden. Im Billardraum fand sie die Tür, die John ihr in der vorigen Nacht gezeigt hatte, und schlüpfte hinaus.
    Draußen auf den kühlen Steinen der Terrasse richtete sie ihre Sinne in die Dunkelheit, ließ ihren Blick über die massive Mauer schweifen, die sie am Ende des Anwesens erkennen konnte. Es schien keine Gefahr zu drohen. Nichts regte sich zwischen den Blumen und Bäumen des Gartens, nur die üppige Nachtluft. Sie drehte sich zu dem wuchtigen Gebäude um. Lichter leuchteten hinter Bleiglas, und sie konnte Doggen hinter den Fenstern sehen. Sollte sie Hilfe benötigen, wären genug Leute in der Nähe.
    Sie lehnte die Tür an, hob ihren Rocksaum hoch und rannte über die Terrasse zum Wasser hinüber.

    Das Becken war rechteckig und eingerahmt von denselben schwarzen Steinen, die auch die Terrasse bedeckten. Lange, geflochtene Stühle und Tische mit Glasplatten standen darum herum. Auf einer Seite war ein schwarzer Apparat mit einem weißen Behälter. Blumen in Töpfen sorgten für etwas Farbe.
    Sie kniete sich hin und prüfte das Wasser. Seine Oberfläche wirkte im Mondlicht ölig, vermutlich, weil der Grund ebenfalls aus den schwarzen Steinen bestand. Es war nicht wie die Bäder zu Hause; es gab keine sacht abfallende Neigung, und sie mutmaßte, dass es sehr tief war. Doch es konnte nichts passieren, da sich in regelmäßigen Abständen gekrümmte Griffe befanden, mit Hilfe derer man sich aus dem Wasser befreien konnte.
    Ihr Zeh tauchte als Erstes ein, dann der ganze Fuß. Die Oberfläche kräuselte sich um den Eindringling herum, als versuche das Wasser, sie zu ermuntern.
    Zu ihrer Linken entdeckte sie eine Treppe – flache Stufen, die eindeutig den Weg kennzeichneten, den man nehmen sollte. Sie ging hinüber, streifte ihre Robe ab und watete nackt ins Becken.
    Ihr Herz pochte heftig, doch oh! – wie weich und köstlich war die Umarmung des Wassers. Sie ging weiter, bis sie von den Fersen bis zur Brust sanft wogend umhüllt wurde.
    Wie schön das doch war.
    Ihr Instinkt forderte sie auf, sich mit den Füßen abzustoßen, und sie tat es; ihr Körper glitt schwerelos nach vorn. Sie stellte fest, dass sie nur die Arme aus dem Wasser

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