Black Dagger 11 - Blutlinien
Ablehnung vor. Vielleicht würde sie ihn wenigstens zulassen, dass er sie stützte –
»Ja. Bitte.«
Heilige Jungfrau. »Na so was, du bist ja richtig vernünftig.«
Er lächelte, als wäre er nicht komplett von der Rolle, und ging zu ihr. Sie kam ihm leicht wie Luft vor, als er ihr einen Arm unter die Beine und die andere Hand unter den Rücken schob. Sie roch nach nachtblühenden Rosen und etwas – anderem. Etwas … war nicht ganz in Ordnung, als wären ihre Schwangerschaftshormone aus dem Gleichgewicht.
Vielleicht blutete sie.
»Also, wie geht es dir?«, fragte er mit erstaunlich ruhiger Stimme, während er mit ihr zur Treppe lief.
»Genauso wie immer. Müde. Aber das Kleine tritt viel, was ein gutes Zeichen ist.«
»Das ist gut.« Er erreichte den ersten Stock und trug sie durch den Flur mit den Statuen. Als Bella ihren Kopf an seine Schulter legte und kurz erschauerte, wäre er am liebsten losgerannt.
Gerade, als er vor ihrem Zimmer ankam, öffnete sich die Tür am Ende des Korridors. Cormia kam heraus und stockte, die Augen weit aufgerissen.
»Könntest du uns bitte aufmachen?«, bat er sie.
Sofort eilte sie los und schwang die Tür weit auf. Er marschierte schnurstracks auf das Bett zu und legte Bella hin.
»Möchtest du etwas zu essen?«, fragte er, um dann ganz geschmeidig auf das Thema Doc Jane umzuschwenken.
Etwas von dem alten Funkeln kehrte in ihre Augen zurück. »Ich glaube, das war genau das Problem – ich habe zu viel gegessen. Zwei Eimer Mint Chocolate Chips von Ben und Jerry’s.«
»Genau das Richtige, um sich den Magen zu verderben.« Betont beiläufig ergänzte er: »Wie wär’s, wenn ich Z anrufe ?«
»Wozu? Ich bin nur müde. Und bevor du fragst: Nein, ich war nicht länger als meine erlaubte Stunde auf. Lass ihn in Ruhe, mir geht’s gut.«
Das mochte ja wahr sein, aber er würde seinen Zwillingsbruder trotzdem anrufen. Nur nicht in ihrem Beisein.
Er blickte über die Schulter. Cormia stand unmittelbar vor der Tür, schweigend, Sorge auf dem schönen Gesicht. Er wandte sich wieder an Bella. »Hey, hättest du vielleicht gern Gesellschaft?«
»Aber liebend gern.« Sie lächelte Cormia an. »Ich hab mir ein Project-Runway -Special aufgenommen und wollte es mir gerade ansehen. Hast du Lust, dich zu mir zu setzen?«
Cormias Blick wanderte zu Phury. Sein Flehen musste sich wohl in seiner Miene abgezeichnet haben. »Ich weiß zwar nicht, was das ist, aber … ja, ich würde es mir gern ansehen. «
Als sie hereinkam, hielt er sie am Arm fest und flüsterte: »Ich hole Z. Wenn sie irgendwelche Anzeichen von Schmerz
oder Unruhe zeigt, wähl Stern und Z auf dem Telefon, okay? Dann geht er ran.«
Cormia nickte und sagte leise: »Ich kümmere mich um sie.«
»Danke«, murmelte er und drückte ihren Arm leicht.
Nachdem er sich verabschiedet hatte, schloss er die Tür und ging erst ein paar Meter den Flur hinunter, ehe er Z auf dem Handy anrief. Geh dran, geh dran …
Mailbox.
Mist.
»Das ist er nicht. Das ist er nicht!«
Dort im Regen in der Seitenstraße neben dem McGrider’s stehend, hätte Mr D seinen Kollegen am liebsten hochgehoben und mitten auf der Trade Street als Verkehrsberuhigung auf die Straße geworfen.
»Was zum Henker ist dein Problem?«, fauchte der Lesser zurück und zeigte auf den Vampir zu seinen Füßen. »Das ist schon der Dritte, den wir heute Nacht schnappen. Mehr als wir im ganzen letzten Jahr eingesackt – «
Mr D zückte sein Schnappmesser. »Und keiner war der, den wir brauchen. Also steig wieder in den Sattel und mach dich auf die Socken, sonst reiß ich dir die Kronjuwelen ab.«
Als der Jäger einen Schritt zurücktrat, bückte sich Mr D und schlitzte die Jacke des Vampirs auf. Der Mann war bewusstlos und sah ziemlich lädiert aus, wie ein zerknautschter Anzug, der dringend in die Reinigung muss. Seine Kleider waren mit rotem Blut verschmiert, und sein Gesicht sah aus wie ein Rorschach-Test.
Während er nach einer Brieftasche wühlte, musste Mr D seinem Untergebenen insgeheim zu einem gewissen Grad Recht geben. Es war kaum zu glauben, dass sie drei in einer Nacht erwischt hatten – und er sich immer noch in
die Hose machte, als hätte er tagelang nur Backpflaumen gefressen.
Die Sache war die: Das waren keine sonderlich guten Nachrichten für Omega, und er war derjenige, dessen Arsch auf dem Spiel stand.
»Bring das Ding da in das Haus auf der Lowell Street«, befahl er, als ein blassblauer Minivan voller Verstärkung die Straße
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