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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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über freien Willen verfügen, das Schicksal ist unveränderlich. Was geschehen soll, geschieht auch, auf dem einen Wege oder dem anderen.«

    Genau so etwas in der Art war ihm vorhin im Büro des Trainingszentrums durch den Kopf gegangen. Nur …
    Es ist aber meine Schuld. Es ging um mich. Die ganze Sache ist meinetwegen passiert.
    »Habt Ihr jemandem ein Unrecht getan?« Als John den Kopf schüttelte, fragte sie: »Aber warum ist es dann Eure Schuld?«
    Er konnte jetzt nicht ins Detail gehen. Unmöglich. So war es eben. Mein Freund hat etwas Furchtbares getan, um meinen Ruf zu verteidigen.
    »Aber das war seine eigene Entscheidung als Mann von Wert.« Cormia drückte seinen Arm. »Beklagt nicht seinen freien Willen. Fragt Euch lieber, was Ihr tun könnt, um ihm jetzt zu helfen.«
    Ich fühle mich so verflucht machtlos.
    »Das ist nur Euer Empfinden. Nicht die Wirklichkeit«, gab sie zurück. »Geht und denkt nach. Der Pfad wird sich Euch zeigen. Das weiß ich.«
    Ihr ruhiges Vertrauen in ihn war dadurch noch viel kraftvoller, dass es in ihrer Miene lag, nicht nur in ihren Worten. Und es war genau das, was er brauchte.
    Du bist echt cool, tippte er.
    Cormia strahlte vor Freude. »Danke, Sire.«
    Einfach nur John, bitte.
    Dann gab er ihr die Fernbedienung und zeigte ihr, wie man sie bediente. Es überraschte ihn überhaupt nicht, dass sie schnell begriff. Sie war genau wie er: Ihr Schweigen bedeutete nicht, dass sie nicht schlau war.
    Er verneigte sich vor ihr, was sich irgendwie komisch anfühlte, aber gleichzeitig auch angebracht, und machte sich auf die Socken. Noch auf dem Weg hinunter in den ersten Stock schrieb er Blay eine SMS. Zu diesem Zeitpunkt war es zwei Stunden her, seit sie zuletzt von Qhuinn gehört hatten,
und es wurde definitiv höchste Zeit, sich auf die Suche zu machen. Da er sehr wahrscheinlich seine Sachen bei sich hatte, käme Dematerialisieren nicht in Frage, also konnte er nicht weit gekommen sein, da er ja kein Auto besaß. Außer, er hätte sich von einem der Doggen aus seinem Elternhaus irgendwohin bringen lassen?
    John drückte die Schwingtür auf, die in den Flur mit den Statuen führte, und dachte, dass Cormia ja so Recht hatte: Blöd rumzusitzen würde Qhuinn kein bisschen helfen, damit klarzukommen, dass seine Familie ihn vor die Tür gesetzt hatte. Und es würde auch nichts daran ändern, ob Lash überlebte oder starb.
    Und egal, wie unangenehm ihm war, was seine beiden Freunde gehört hatten – die beiden waren viel wichtiger als die Worte, die mit solcher Grausamkeit in diesem Umkleideraum gesprochen worden waren.
    Gerade, als er die Freitreppe erreichte, empfing sein Handy eine Nachricht. Sie kam von Zsadist: Herzstillstand. Sieht nicht gut aus für Lash.
     
    Qhuinn lief neben der Straße her, bei jedem Schritt schlug ihm die Reisetasche auf den Hintern. Vor ihm schlängelte sich ein Blitz aus dem Himmel und erleuchtete die Eichen um ihn herum, so dass ihre Stämme aussahen wie eine Reihe breitschultriger Schläger. Der folgende Donner ließ nicht besonders lange auf sich warten, und in der Luft lag Ozon. Er hatte so eine Ahnung, dass er bald durchweicht sein würde.
    Und genau so war es auch. Anfangs fielen die Gewittertropfen dick und vereinzelt, doch dann wurden sie immer kleiner und dichter.
    Das Wasser machte klatschende Geräusche auf seiner Nylonreisetasche, und seine Haare wurden flach an seinen
Schädel geklebt. Er ergriff keine Schutzmaßnahmen, da der Regen sowieso gewinnen würde. Einen Schirm hatte er nicht, und unter einer Eiche würde er sich ganz bestimmt nicht unterstellen.
    Extra-knusprig war diese Saison überhaupt nicht angesagt.
    Ungefähr zehn Minuten, nachdem es zu regnen angefangen hatte, näherte sich ein Auto von hinten. Die Scheinwerfer trafen auf seinen Rücken und warfen seinen Schatten auf den Asphalt. Das Licht wurde immer heller, gleichzeitig wurde das Heulen des Motors leiser, als der Wagen näher kam.
    Blay war ihm nachgefahren.
    Er blieb stehen, drehte sich um und schirmte seine Augen mit dem Unterarm ab. Der Regen zeichnete sich als zartes weißes Muster in der Lichtquelle ab, Dunst waberte durch die Scheinwerferkegel und erinnerte ihn an einige alte Folgen von Scooby-Doo.
    »Blay, könntest du vielleicht mal das Licht ausmachen? Das blendet tierisch.«
    Die Nacht wurde wieder dunkel, und vier Autotüren öffneten sich, ohne dass ein Innenlicht anging.
    Langsam ließ Qhuinn seine Reisetasche auf den Boden sinken. Das hier waren Vampire, keine

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