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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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dachte überhaupt nicht darüber nach, ließ sich von seiner unerbittlichen Dynamik forttragen, ein Feuerknoten bildete sich an der Stelle, an der er in sie hineinstieß, bis sie glaubte, bei lebendigem Leib zu verbrennen – und das nicht im Geringsten schlimm fand.
    Sie kamen gleichzeitig zum Höhepunkt, und mitten in ihrem eigenen Orgasmus erhaschte sie über die Schulter einen Blick auf ihn – den Kopf zurückgeworfen, die Kiefer fest zusammengepresst, die kräftigen Muskeln in seinen Armen durch die glatte Haut hervortretend. Doch dann war sie zu versunken, um noch irgendetwas zu sehen, als ihr eigener Körper sich zusammenzog und wieder löste, zog und sich löste. Der gierige Druck an seinem Geschlecht ließ ihn aufstöhnen und zucken, sie wand die Kennzeichnung geradezu aus ihm heraus.
    Und dann war es vorbei.
    Hinterher dachte sie an die Sommergewitter, die hin und wieder über das Haus zogen. Wenn sie vorüber waren, wurde die Stille noch viel dichter in der Folge des Sturms, den sie entfesselt hatten. Das hier war ganz genauso. Als ihre Körper wieder ruhig wurden, und ihr Atem gleichmäßiger ging und ihr Herzschlag sich verlangsamte, konnte man sich in dieser nun widerhallenden Stille nur schwer an das heftige, laute Drängen erinnern, das eben hier geherrscht hatte.
    Sie beobachtete, wie zunächst Bestürzung, dann bitteres Entsetzen seinen entschlossenen Kennzeichnungstrieb ablösten.
    Was hatte sie denn erwartet? Dass dieser Tanz ihrer Körper ihn dazu bringen würde, seinem Status als Primal abzuschwören,
seinen Eid zu brechen und sie zu seiner einzig wahren Shellan zu erklären? Dass er überglücklich darüber wäre, unmittelbar vor ihrer Abreise einem leidenschaftlichen Impuls folgend das mit ihr getan zu haben, was sie schon vor Monaten mit Ehrfurcht und Bedacht hätten vollenden sollen?
    »Bitte geht von mir herunter«, sagte sie mit erstickter Stimme.
     
    Phury konnte nicht begreifen, was er getan hatte, und doch hatte er den Beweis vor Augen. Cormias schlanker Körper lag unter seinem schweren, ihre Wangen waren nass vor Tränen, und an ihren Handgelenken waren Druckstellen.
    Er hatte ihr die Unschuld von hinten geraubt, als wäre sie ein Hund. Hatte sie festgehalten und unterworfen, weil er stärker als sie war. War ohne Rücksicht auf den Schmerz, den sie mit Sicherheit gespürt hatte, in sie eingedrungen.
    »Bitte geht von mir herunter.« Ihre Worte klangen zittrig, und das Wort bitte gab ihm vollends den Rest. Sie konnte es nur als Bitte formulieren, da sie restlos bezwungen war.
    Er löste sich aus ihr und stand vom Bett auf, taumelnd wie ein Betrunkener.
    Cormia drehte sich auf die Seite und zog die Beine dicht an ihren Körper. Ihr Rückgrat wirkte so verletzlich, die zarte Knochensäule zerbrechlich unter ihrer blassen Haut.
    »Es tut mir leid.« Mein Gott, diese Worte waren so hohl.
    »Bitte geht einfach.«
    So wie er sich ihr bereits aufgezwungen hatte, war es nun von größter Bedeutung, ihrer Bitte Folge zu leisten. Obwohl sie nun allein zu lassen das Letzte war, was er wollte.
    Phury ging ins Badezimmer, zog sich seine Kleider an und lief zur Tür. »Wir müssen später reden –«
    »Es gibt kein Später. Ich werde darum ersuchen, als
Schreiberin in Klausur leben zu dürfen. Dann werde ich Eure Geschichte aufzeichnen, aber nicht daran teilhaben.«
    »Cormia, nein.«
    Sie sah ihn über die Schulter hinweg an. »Das ist der Platz, an den ich gehöre.«
    Ihr Kopf sank wieder auf das Kissen.
    »Geht«, sagte sie. »Bitte.«
    Er nahm nicht bewusst wahr, wie er durch ihre Tür schritt oder seine eigene Schwelle überquerte. Er stellte nur irgendwann später fest, dass er zurück in seinem Zimmer war, auf der Bettkante saß und einen Joint rauchte. In der Stille zitterten seine Hände, und sein Herz war ein kaputtes Metronom, und sein Fuß klopfte auf den Fußboden.
    Der Zauberer hockte mitten in Phurys Kopf, sein schwarzes Gewand flatterte im Wind, seine Silhouette zeichnete sich schroff vor dem weiten grauen Horizont ab. In der Handfläche hielt er einen Schädel.
    Dessen Augen gelb waren.
    Ich hab dir doch gesagt, du würdest ihr wehtun. Ich hab’s dir gesagt.
    Phury betrachtete die fest gedrehte Rolle roten Rauchs in seiner Hand und versuchte, etwas anderes als Zerstörung zu erkennen. Es gelang ihm nicht. Er war ein wildes Tier gewesen.
    Ich hab dir gesagt, was passieren würde. Ich hatte Recht. Von Anfang an hatte ich Recht. Und übrigens, deine Geburt war nicht der Fluch. Es

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